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- robbieboy28
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i.ROBOT
Science-Fiction und Action. Hier kommt alles zusammen. Einfach geil dieser Blu-ray-Film. Genau für mich das richtige! Wie die Überraschungseier.....
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Der Affe im Menschen (USA 1988, Originaltitel: Monkey Shines)
Der sportliche Allan (Jason Beghe) wird bei einem Unfall schwer verletzt. Im Krankenhaus rettet der angesehene Dr. Wiseman (Stanley Tucci) das Leben des jungen Mannes, doch Allan ist nun vom Hals abwärts gelähmt. Als er aus der Klinik entlassen wird, ahnt er bereits, dass seine Freundin ihn verlassen wird. Seine überfürsogliche Mutter Dorothy (Joyce Van Patten) geht ihm auf die Nerven, mit der angestellten Pflegerin Maryanne (Christine Forrest) versteht er sich ebenso wenig. Doch sein alter Freund Geoffrey (John Pankow), ein an Tieren forschender Wissenschaftler, kann für Hilfe sorgen. Er überzeugt die Tiertrainerin Melanie (Kate McNeil) davon, einen Affen für seinen alten Freund auszubilden, damit dieser ihm den Alltag erleichtern kann. Zwar gibt Geoffrey der jungen Frau freimütig zu verstehen, dass der Affe eines seiner Labortiere ist, welches er offiziell als verstorben gemeldet hat. Er verschweigt jedoch allen Beteiligten ein wichtiges, entscheidendes Detail. Das Affenweibchen wurde mit einem neuentwickelten Serum behandelt, um die Intelligenz des Tieres auf das Niveau von Menschen zu bringen. Zunächst scheint der Erfolg recht bescheiden zu sein, aber zwischen Allan und dem Äffchen entwickelt sich eine enge Bindung. Allans Charakter verändert sich, grauenvolle Dinge geschehen. Steckt das Affengetier hinter den teuflischen Vorfällen...???
George A. Romero hat einen grossen Platz in meinem Filmherzen sicher. Seine inzwischen sechs "...of the Dead" Filme (1968-2009) sind für mich unverzichtbar, auch "The Crazies" (1973) ist ein längst zu einer geschätzten Perle gereift. Mit "Monkey Shines" werde ich noch immer nicht so richtig warm, obwohl der Plot unverkennbar über Potential verfügt. Den Darstellern kann man ebenfalls keinen Vorwurf machen, sie spielen ihre Rollen gut bis herausragend. Besonders Jason Beghe (der mich an Ryan O'Neal erinnert) bringt die extremen Emotionen seines Charakters absolut glaubwürdig rüber. Dieser Leistung müssen sich alle anderen Mitwirkenden beugen, halten dabei aber durchweg einen guten Qualitätsstandard aufrecht. John Pankow in der Rolle des Wissenschaftlers und Freundes, der sich mehr und mehr von seiner Gier nach Ergebnissen leiten lässt. Viel zu spät versucht, das ausser Kontrolle geratene Steuer wieder an sich zu reissen. Kate McNeil wird in ihrer Rolle nicht so sehr gefordert, funktioniert aber prächtig als Sympathieträgerin und steter Hoffnungsschimmer am Horizont. Joyce Van Patten erscheint als aufdringliche "Übermutter" an eben diesem Horizont, verdunkelt mit ihrem langen Schatten die Lichtblicke ihres Sohnes. Christine Forrest will ich nicht unterschlagen, sie stösst mindestens so nachhaltig wie Mutti Joyce ins Horn des Nerventerrors.
Ganz besondere Beachtung verdienen die Leistungen der Tiertrainer. Damals purzelte Getier noch nicht aus dem Computer, konzentierte Dressurarbeit war notwendig, die vermutlich sehr arbeitsintensiv war. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind in der Tat beeindruckend, teils ist es kaum zu glauben, zu welchen Leistungen man das Affenvieh anregen konnte. Lob wird auch für die Kameraarbeit fällig, die immer auf der Höhe des Geschehens ist, dazu ein paar recht kreative Momente zu bieten hat. Leider kann ich meine freundlichen Ausführungen an dieser Stelle nicht fortführen, denn nun sind die Schwächen des Streifens an der Reihe. Obwohl das Erzähltempo eher ruhig gewählt wurde, muten manche Veränderungen der Hauptfigur nicht nachvollziehbar, teils überstürzt an. Romero gelingt es bei "Monkey Shines" oftmals nicht, wirklich auf den Punkt zu inszenieren. Teils wird das Tempo durch Belanglosigkeiten unnötig verschleppt, plötzlich kommt sinnfreie Hektik auf. Ein weiterer Kritikpunkt ist der oft arg belanglose Score, der immer wieder nach dem üblichen "Hollywood-Orchester-Schleim" klingt. Schon fast ein Trauerspiel, wenn man sich z.B. an den Goblin Soundtrack zu "Dawn of the Dead" erinnert. Wo gerade von "Schleim" die Rede ist, kommt mir das Ende des Films in den Sinn. Ich werde dieses natürlich nicht verraten, doch so glatt und brav hat man Romero noch nie erlebt (Naja, auch eine Art von Schock).
Es klingt abgedroschen, aber in diesem Werk wechseln sich Licht und Schatten regelmäßig ab, poltern häufig gar gleichzeitig auf den Zuschauer herein. Kaum eine Filmsichtung der letzten Monate hat mich so hin- und hergerissen. Es gibt großartige Momente zu bestaunen, doch schon kommt das nächste Ärgernis um die Ecke, reibt mir ohne Vorwarnung eine Stinkbombe unter die Nase. Obschon ich "Monkey Shines" für einen Romero Film eher schwach finde, überwiegen letztlich doch die positiven Aspekte. Wer Lust auf den Film verspürt, ist mit der DVD von MGM brauchbar bedient. Leider ist die "Aussattung" mal wieder ein Witz, doch die Scheibe bietet den Streifen ungekürzt und in solider Qualität an. Wer Probleme hat die deutsche Ausgabe zu bekommen, sollte die DVD aus England importieren. Dort ist der Titel für ganz kleines Geld erhältlich, die DVD ist mit der deutschen identisch, ergo ist auch die deutsche Synchronisation enthalten.
Sehenswert, oberste Mittelklasse = 6,5/10 (Im Vergleich zu Romeros Grosstaten eine Enttäuschung)
Lieblingszitat:
"Er hat den Tod verdient. Dieser Drecksvogel hat den Tod verdient!"
***
Der Start der "Mega-Derrick-Sause"! Alle 281 Folgen werden nach und nach dem Genuss zugeführt. Ein reizvolles Projekt, welches mich über einen Zeitraum von einigen Jahren begleiten wird. Die nach und nach erscheinenden DVD-Boxen werden es ermöglichen. Die Folgen 1-75 (Box 1-5) liegen bereit, jede Box enthält folglich 15 Folgen. Insgesamt sind bereits acht Boxen erschienen, die Reihe ist momentan bis zur Folge 120 auf DVD verfügbar. Weitere Sets erscheinen alle paar Monate. Meine Kommentare werde ich sehr kurz halten, schliesslich will ich auch irgendwann noch Filme schauen...
Auf geht es!
Derrick: Folge 1 - Waldweg (Deutschland 1974)
Ein Mädcheninternat für den Toren Münchens erschaudert. Innerhalb weniger Monate sind zwei Mitschülerinnen brutal ermordet wurden. Derrick versucht den vermuteten Täter mit einer List zu überführen...
Gleich zum Auftakt gibt es eine rundum gelungene Folge auf die Augen. Horst Tappert ist die perfekte Besetzung, Fritz Wepper der ideale Sklave, schon zum Start der Reihe stimmt die Chemie. Wolfgang Kieling darf herrlich irre aufspielen, Walter Sedlmayer ist in einer kleinen Nebenrolle als Kotzbrocken zu sehen.
Atmosphärisch sehr dichte Folge mit "Backwood-Feeling", die musikalische Untermalung groovt und rockt.
Gut bis sehr gut = 7,5/10 (Tendenz steigend)
Derrick: Folge 2 - Johanna (Deutschland 1974)
Ein gieriger Gatte ermordet seine deutlich ältere, wohlhabende Ehefrau. Seine Liebschaft bietet ihm ein wasserdichtes Alibi. Doch das Nervenkostüm des jungen Mannes ist dünn und fahrig gestrickt. Derrick hat einen echten Nervenhammer in der Hinterhand...
Lilli Palmer in einer Doppelrolle, Helmuth Lohner auf dem Weg ins Verderben. Palmer und Lohner liefern sich ein packendes Psychoduell, so sieht gutes Schauspiel aus!
Unterhaltsame Folge mit schneidenden Saxophonklängen.
Gut = 7/10
Der sportliche Allan (Jason Beghe) wird bei einem Unfall schwer verletzt. Im Krankenhaus rettet der angesehene Dr. Wiseman (Stanley Tucci) das Leben des jungen Mannes, doch Allan ist nun vom Hals abwärts gelähmt. Als er aus der Klinik entlassen wird, ahnt er bereits, dass seine Freundin ihn verlassen wird. Seine überfürsogliche Mutter Dorothy (Joyce Van Patten) geht ihm auf die Nerven, mit der angestellten Pflegerin Maryanne (Christine Forrest) versteht er sich ebenso wenig. Doch sein alter Freund Geoffrey (John Pankow), ein an Tieren forschender Wissenschaftler, kann für Hilfe sorgen. Er überzeugt die Tiertrainerin Melanie (Kate McNeil) davon, einen Affen für seinen alten Freund auszubilden, damit dieser ihm den Alltag erleichtern kann. Zwar gibt Geoffrey der jungen Frau freimütig zu verstehen, dass der Affe eines seiner Labortiere ist, welches er offiziell als verstorben gemeldet hat. Er verschweigt jedoch allen Beteiligten ein wichtiges, entscheidendes Detail. Das Affenweibchen wurde mit einem neuentwickelten Serum behandelt, um die Intelligenz des Tieres auf das Niveau von Menschen zu bringen. Zunächst scheint der Erfolg recht bescheiden zu sein, aber zwischen Allan und dem Äffchen entwickelt sich eine enge Bindung. Allans Charakter verändert sich, grauenvolle Dinge geschehen. Steckt das Affengetier hinter den teuflischen Vorfällen...???
George A. Romero hat einen grossen Platz in meinem Filmherzen sicher. Seine inzwischen sechs "...of the Dead" Filme (1968-2009) sind für mich unverzichtbar, auch "The Crazies" (1973) ist ein längst zu einer geschätzten Perle gereift. Mit "Monkey Shines" werde ich noch immer nicht so richtig warm, obwohl der Plot unverkennbar über Potential verfügt. Den Darstellern kann man ebenfalls keinen Vorwurf machen, sie spielen ihre Rollen gut bis herausragend. Besonders Jason Beghe (der mich an Ryan O'Neal erinnert) bringt die extremen Emotionen seines Charakters absolut glaubwürdig rüber. Dieser Leistung müssen sich alle anderen Mitwirkenden beugen, halten dabei aber durchweg einen guten Qualitätsstandard aufrecht. John Pankow in der Rolle des Wissenschaftlers und Freundes, der sich mehr und mehr von seiner Gier nach Ergebnissen leiten lässt. Viel zu spät versucht, das ausser Kontrolle geratene Steuer wieder an sich zu reissen. Kate McNeil wird in ihrer Rolle nicht so sehr gefordert, funktioniert aber prächtig als Sympathieträgerin und steter Hoffnungsschimmer am Horizont. Joyce Van Patten erscheint als aufdringliche "Übermutter" an eben diesem Horizont, verdunkelt mit ihrem langen Schatten die Lichtblicke ihres Sohnes. Christine Forrest will ich nicht unterschlagen, sie stösst mindestens so nachhaltig wie Mutti Joyce ins Horn des Nerventerrors.
Ganz besondere Beachtung verdienen die Leistungen der Tiertrainer. Damals purzelte Getier noch nicht aus dem Computer, konzentierte Dressurarbeit war notwendig, die vermutlich sehr arbeitsintensiv war. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind in der Tat beeindruckend, teils ist es kaum zu glauben, zu welchen Leistungen man das Affenvieh anregen konnte. Lob wird auch für die Kameraarbeit fällig, die immer auf der Höhe des Geschehens ist, dazu ein paar recht kreative Momente zu bieten hat. Leider kann ich meine freundlichen Ausführungen an dieser Stelle nicht fortführen, denn nun sind die Schwächen des Streifens an der Reihe. Obwohl das Erzähltempo eher ruhig gewählt wurde, muten manche Veränderungen der Hauptfigur nicht nachvollziehbar, teils überstürzt an. Romero gelingt es bei "Monkey Shines" oftmals nicht, wirklich auf den Punkt zu inszenieren. Teils wird das Tempo durch Belanglosigkeiten unnötig verschleppt, plötzlich kommt sinnfreie Hektik auf. Ein weiterer Kritikpunkt ist der oft arg belanglose Score, der immer wieder nach dem üblichen "Hollywood-Orchester-Schleim" klingt. Schon fast ein Trauerspiel, wenn man sich z.B. an den Goblin Soundtrack zu "Dawn of the Dead" erinnert. Wo gerade von "Schleim" die Rede ist, kommt mir das Ende des Films in den Sinn. Ich werde dieses natürlich nicht verraten, doch so glatt und brav hat man Romero noch nie erlebt (Naja, auch eine Art von Schock).
Es klingt abgedroschen, aber in diesem Werk wechseln sich Licht und Schatten regelmäßig ab, poltern häufig gar gleichzeitig auf den Zuschauer herein. Kaum eine Filmsichtung der letzten Monate hat mich so hin- und hergerissen. Es gibt großartige Momente zu bestaunen, doch schon kommt das nächste Ärgernis um die Ecke, reibt mir ohne Vorwarnung eine Stinkbombe unter die Nase. Obschon ich "Monkey Shines" für einen Romero Film eher schwach finde, überwiegen letztlich doch die positiven Aspekte. Wer Lust auf den Film verspürt, ist mit der DVD von MGM brauchbar bedient. Leider ist die "Aussattung" mal wieder ein Witz, doch die Scheibe bietet den Streifen ungekürzt und in solider Qualität an. Wer Probleme hat die deutsche Ausgabe zu bekommen, sollte die DVD aus England importieren. Dort ist der Titel für ganz kleines Geld erhältlich, die DVD ist mit der deutschen identisch, ergo ist auch die deutsche Synchronisation enthalten.
Sehenswert, oberste Mittelklasse = 6,5/10 (Im Vergleich zu Romeros Grosstaten eine Enttäuschung)
Lieblingszitat:
"Er hat den Tod verdient. Dieser Drecksvogel hat den Tod verdient!"
***
Der Start der "Mega-Derrick-Sause"! Alle 281 Folgen werden nach und nach dem Genuss zugeführt. Ein reizvolles Projekt, welches mich über einen Zeitraum von einigen Jahren begleiten wird. Die nach und nach erscheinenden DVD-Boxen werden es ermöglichen. Die Folgen 1-75 (Box 1-5) liegen bereit, jede Box enthält folglich 15 Folgen. Insgesamt sind bereits acht Boxen erschienen, die Reihe ist momentan bis zur Folge 120 auf DVD verfügbar. Weitere Sets erscheinen alle paar Monate. Meine Kommentare werde ich sehr kurz halten, schliesslich will ich auch irgendwann noch Filme schauen...

Auf geht es!
Derrick: Folge 1 - Waldweg (Deutschland 1974)
Ein Mädcheninternat für den Toren Münchens erschaudert. Innerhalb weniger Monate sind zwei Mitschülerinnen brutal ermordet wurden. Derrick versucht den vermuteten Täter mit einer List zu überführen...
Gleich zum Auftakt gibt es eine rundum gelungene Folge auf die Augen. Horst Tappert ist die perfekte Besetzung, Fritz Wepper der ideale Sklave, schon zum Start der Reihe stimmt die Chemie. Wolfgang Kieling darf herrlich irre aufspielen, Walter Sedlmayer ist in einer kleinen Nebenrolle als Kotzbrocken zu sehen.
Atmosphärisch sehr dichte Folge mit "Backwood-Feeling", die musikalische Untermalung groovt und rockt.
Gut bis sehr gut = 7,5/10 (Tendenz steigend)
Derrick: Folge 2 - Johanna (Deutschland 1974)
Ein gieriger Gatte ermordet seine deutlich ältere, wohlhabende Ehefrau. Seine Liebschaft bietet ihm ein wasserdichtes Alibi. Doch das Nervenkostüm des jungen Mannes ist dünn und fahrig gestrickt. Derrick hat einen echten Nervenhammer in der Hinterhand...
Lilli Palmer in einer Doppelrolle, Helmuth Lohner auf dem Weg ins Verderben. Palmer und Lohner liefern sich ein packendes Psychoduell, so sieht gutes Schauspiel aus!
Unterhaltsame Folge mit schneidenden Saxophonklängen.
Gut = 7/10
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Kloster der 1000 Todsünden (Italien 1986, Originaltitel: La monaca del peccato)
Susanna (Eva Grimaldi) wird von ihrem Stiefvater vergewaltigt, wenig später schiebt man sie gegen ihren Willen in ein Kloster ab. Die Mutter Oberin ist der jungen Schönheit zugetan, was die Eifersucht von Schwester Teresa (Karin Well) erregt. Teresa war bisher die "Lieblingsschwester" der Mutter Oberin, hat es gar bis zu deren Stellvertreterin gebracht. Obwohl Susanna auf Distanz zur Leiterin des Klosters bleibt, sich deren zudringlichen Begierden entzieht, konzentriert sich der Zorn der verschmähten Teresa auf die junge Nonne. Zunächst kann die Oberin ihre schützende Hand über Susanna halten. Doch als sich der Gesundheitszustand der Superiorin dramatisch verschlechtert, fährt die bösartige Teresa das volle Programm gegen Susanna auf. Die verzweifelte Novizin wird nach und völlig isoliert, lediglich Schwester Ursula (Jessica Moore) und Don Morel (Martin Philips) stehen auf ihrer Seite. Schwester Teresas Intrigen kennen keine Grenzen, geschickt sorgt sie bis weit über das Kloster hinaus für die Verleumdung Susannas. Selbst die Vertrauten der Unglücklichen werden in die Fall hereingezogen, geraten unter massiven Druck...
Die siebziger Jahre waren die Hochzeit des Nunploitation Genres. Ergo mutet "Kloster der 1000 Todsünden" wie ein Nachzügler an, seine Machart erinnert tatsächlich eher an die siebziger, denn an die achtziger Jahre. Joe D'Amato hat einen herrlich unmodernen Film gedreht. Man könnte glatt vermuten, das Material habe bereits einige Jahre auf Halde gelegen, bevor der Film 1986 veröffentlicht wurde. Neben der Regie besorgte D'Amato auch die Kameraarbeit, die bekanntlich schon vor dem Regiestuhl seine Heimat war. Der Streifen ist recht ansprechend ausgestattet, D'Amatos Kamera sowieso eine sichere Bank, die Darsteller liefern durchweg ordentliche Leistungen ab. Eva Grimaldi ist eine aussergewöhnlich schöne Frau. Man sollte aber nicht vergessen, dass sie auch schauspielerisch überzeugend agiert, einen nicht unerheblichen Teil des Films schultert. Ich muss trotzdem kurz auf ihre Schönheit eingehen. Diese Augen, diese sinnlichen und verführerischen Lippen, diese Nippel... (Contenance!!!) *räusper*
Wo waren wir noch stehengeblieben? Sehr ansprechend ist die Darbietung von Karin Well, der die Fiesheit geradezu aus den stechenden Augen zu springen scheint. Martin Philips ist ein schmächtiges, blasses Bürschlein, welches gut in die Rolle des jungen Pfaffen passt. Gabriele Tinti taucht mehrfach als Monsignore auf, der entscheidend die Weichen des Schreckens stellt. Die Damen dominieren naturgemäß das Treiben, nackte und halbnackte Nonnen überall. Klar, D'Amato lässt sich nicht lumpen, hier hüpfen die Nönnchen nackt durch die Waschbottiche, dort wird ein wenig unter dem Kreuz gefingert. Die Peitsche darf freilich nicht fehlen, lüstern lässt man das Leder auf die hübschen Körperteile knallen. Allzu wüst wird es aber zu keiner Zeit, der liebe Onkel Massaccesi lässt der Wildsau keine besonders lange Leine. Die unzähligen grausigen Untaten, die die katholische Kirche im Namen Gottes ausübt(e), werden besonders im Finale angeprangert. Allerdings funktioniert "Kloster der 1000 Todsünden" in dieser Hinsicht nur eingeschränkt. Einerseits werden die üblichen Genreklischees zu sehr ausgewälzt, andererseits erscheint die "Message" ein wenig zu beiläufig.
So sitzt der Film letztlich ein wenig zwischen den Stühlen. D'Amato -den ich sehr schätze- hätte gut daran getan, sich dem zügellosen Treiben hinzugeben, auf eine "wichtige Aussage" zu schei**en. Als wild-erotischer Nonnen-Exploiter mit Mettgut und blutiger Peitschenzucht, hätte das sündige Kloster IMHO deutlich besser abgeschnitten. In der vorhandenen Form ist der Film ein wenig zu brav, doch gleichzeitig zu wüst um als ernsthafte Kritik am "System Kirche" durchzugehen. Obwohl die Erwartungshaltung nur teilweise erfüllt wird, sollten sich Nonnen- und D'Amato-Sympathisanten den Streifen zu Gemüte führen!
Mir liegt "Kloster der 1000 Todsünden" als Scheibe von X-Rated vor. Der Film wird in englischer Sprache angeboten, die deutschen Untertitel sind leider nicht ausblendbar, aber zumindest vorhanden. Das Bild ist mittelprächtig, das Bonusmaterial nicht der Rede wert. Eine durchschnittliche Veröffentlichung... ...zu einem leicht überdurchschnittlichen Film.
6/10 + 0,5 Bonuspunkte für die Vorzüge der Frau Grimaldi...
Lieblingszitat:
"Put your faith in my methods."
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause". ...oder besser: "Derrick-Mega-Sause"? (Hmmm...)
Derrick: Folge 3 - Stiftungsfest (Deutschland 1974)
Ein Gesangverein feiert ein rauschendes Fest zum Jubiläum. Der Vorsitzende wird im Alkoholrausch von seiner Geilheit übermannt, fällt eine Freundin der Familie an. Die junge Frau kommt dabei unglücklich zu Tode, der Sohn des Täters gerät unter Verdacht...
Ein grosser Auftritt von Siegfried Lowitz, der alle anderen Anwesenden (mit Ausnahme von Tappert) überstrahlt. In einer Nebenrolle sehen wir Herbert Fleischmann, der zu viel trinkt und zur Schleimerei neigt.
Diese Folge ist handwerklich zwar sehr solide ausgeführt, aber vielleicht auch ein wenig zu bieder inszeniert. Ein paar Längen haben sich leider eingeschlichen.
Fast gut = 6,5/10
Derrick: Folge 4 - Mitternachtsbus (Deutschland 1975)
Als seine junge Liebschaft ihm eröffnet, dass sie ein Kind von ihm erwartet, rastet der Sohn des örtlichen Gastwirts aus. Sein abgebrühter Vater, versucht die Schuld dem geistig zurückgebliebenen Sohn, eines armen Saufbolds in die Schuhe zu schieben...
Werner Kreindl als richtig ekliger Fiesling, Hartmut Becker als Nervenbündel. Rudolf Platte ständig besoffen, Bruni Löbel mit dem Herz am rechten Fleck. Unser lieber Horst explodiert im Finale.
Spiessbürger bekommen den Spiegel vor die Nase gehalten. Hinter der sauberen Fassade wütet der moralische Schweinehund, doch wenn das Weib ewig lockt, ist die Ausrede nicht weit...
Gut = 7/10
Derrick: Folge 5 - Tod am Bahngleis (Deutschland 1975)
Hugo Hase wühlt am Tage im Schotterbett, in der finsteren Nacht stellt er jungen Frauen nach. Man findet ihre Leichen stets in der Nähe von Bahngleisen auf, sorgfältig abgelegt und nicht sexuell missbraucht. Wie kann es Derrick gelingen, den unscheinbaren Burschen aufzufinden...???
Jede Menge bekannter und beliebter Gesichter, geben sich hier gewissermaßen die Klinke in die Hand. Günter Strack noch nicht ganz so fett, Arthur Brauss als Schwätzer, Wolfgang Spier orakelt auf der Psychologenschiene. Eleonore Weisgerber als junge Hure, Peter Kuiper als gestörter Killer, dazu der erste "Derrick" Auftritt von Günther Stoll.
Man hängt der Reihe mehr Fleisch auf die Knochen. War in der vierten Folge erstmalig ein wenig vom Büro der Helden zu sehen, tauchen wir nun noch etwas tiefer in die Arbeit auf dem Präsidium ein. Derrick wird an und zu von seinem Chef angesaugt. Die Ausseneinsätze dominieren aber weiterhin klar. Der Killer treibt sich im Nachtleben von München rum. Möpse und Huren sorgen für eine gute Dosis Sleaze. Eine sehr spannende und sehr gut gespielte Folge, bei der auch die erstklassige Kamera für Freude sorgt. Bisher mein Favorit aus der ersten Box.
Sehr gut = 8/10
Susanna (Eva Grimaldi) wird von ihrem Stiefvater vergewaltigt, wenig später schiebt man sie gegen ihren Willen in ein Kloster ab. Die Mutter Oberin ist der jungen Schönheit zugetan, was die Eifersucht von Schwester Teresa (Karin Well) erregt. Teresa war bisher die "Lieblingsschwester" der Mutter Oberin, hat es gar bis zu deren Stellvertreterin gebracht. Obwohl Susanna auf Distanz zur Leiterin des Klosters bleibt, sich deren zudringlichen Begierden entzieht, konzentriert sich der Zorn der verschmähten Teresa auf die junge Nonne. Zunächst kann die Oberin ihre schützende Hand über Susanna halten. Doch als sich der Gesundheitszustand der Superiorin dramatisch verschlechtert, fährt die bösartige Teresa das volle Programm gegen Susanna auf. Die verzweifelte Novizin wird nach und völlig isoliert, lediglich Schwester Ursula (Jessica Moore) und Don Morel (Martin Philips) stehen auf ihrer Seite. Schwester Teresas Intrigen kennen keine Grenzen, geschickt sorgt sie bis weit über das Kloster hinaus für die Verleumdung Susannas. Selbst die Vertrauten der Unglücklichen werden in die Fall hereingezogen, geraten unter massiven Druck...
Die siebziger Jahre waren die Hochzeit des Nunploitation Genres. Ergo mutet "Kloster der 1000 Todsünden" wie ein Nachzügler an, seine Machart erinnert tatsächlich eher an die siebziger, denn an die achtziger Jahre. Joe D'Amato hat einen herrlich unmodernen Film gedreht. Man könnte glatt vermuten, das Material habe bereits einige Jahre auf Halde gelegen, bevor der Film 1986 veröffentlicht wurde. Neben der Regie besorgte D'Amato auch die Kameraarbeit, die bekanntlich schon vor dem Regiestuhl seine Heimat war. Der Streifen ist recht ansprechend ausgestattet, D'Amatos Kamera sowieso eine sichere Bank, die Darsteller liefern durchweg ordentliche Leistungen ab. Eva Grimaldi ist eine aussergewöhnlich schöne Frau. Man sollte aber nicht vergessen, dass sie auch schauspielerisch überzeugend agiert, einen nicht unerheblichen Teil des Films schultert. Ich muss trotzdem kurz auf ihre Schönheit eingehen. Diese Augen, diese sinnlichen und verführerischen Lippen, diese Nippel... (Contenance!!!) *räusper*
Wo waren wir noch stehengeblieben? Sehr ansprechend ist die Darbietung von Karin Well, der die Fiesheit geradezu aus den stechenden Augen zu springen scheint. Martin Philips ist ein schmächtiges, blasses Bürschlein, welches gut in die Rolle des jungen Pfaffen passt. Gabriele Tinti taucht mehrfach als Monsignore auf, der entscheidend die Weichen des Schreckens stellt. Die Damen dominieren naturgemäß das Treiben, nackte und halbnackte Nonnen überall. Klar, D'Amato lässt sich nicht lumpen, hier hüpfen die Nönnchen nackt durch die Waschbottiche, dort wird ein wenig unter dem Kreuz gefingert. Die Peitsche darf freilich nicht fehlen, lüstern lässt man das Leder auf die hübschen Körperteile knallen. Allzu wüst wird es aber zu keiner Zeit, der liebe Onkel Massaccesi lässt der Wildsau keine besonders lange Leine. Die unzähligen grausigen Untaten, die die katholische Kirche im Namen Gottes ausübt(e), werden besonders im Finale angeprangert. Allerdings funktioniert "Kloster der 1000 Todsünden" in dieser Hinsicht nur eingeschränkt. Einerseits werden die üblichen Genreklischees zu sehr ausgewälzt, andererseits erscheint die "Message" ein wenig zu beiläufig.
So sitzt der Film letztlich ein wenig zwischen den Stühlen. D'Amato -den ich sehr schätze- hätte gut daran getan, sich dem zügellosen Treiben hinzugeben, auf eine "wichtige Aussage" zu schei**en. Als wild-erotischer Nonnen-Exploiter mit Mettgut und blutiger Peitschenzucht, hätte das sündige Kloster IMHO deutlich besser abgeschnitten. In der vorhandenen Form ist der Film ein wenig zu brav, doch gleichzeitig zu wüst um als ernsthafte Kritik am "System Kirche" durchzugehen. Obwohl die Erwartungshaltung nur teilweise erfüllt wird, sollten sich Nonnen- und D'Amato-Sympathisanten den Streifen zu Gemüte führen!
Mir liegt "Kloster der 1000 Todsünden" als Scheibe von X-Rated vor. Der Film wird in englischer Sprache angeboten, die deutschen Untertitel sind leider nicht ausblendbar, aber zumindest vorhanden. Das Bild ist mittelprächtig, das Bonusmaterial nicht der Rede wert. Eine durchschnittliche Veröffentlichung... ...zu einem leicht überdurchschnittlichen Film.
6/10 + 0,5 Bonuspunkte für die Vorzüge der Frau Grimaldi...
Lieblingszitat:
"Put your faith in my methods."
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause". ...oder besser: "Derrick-Mega-Sause"? (Hmmm...)
Derrick: Folge 3 - Stiftungsfest (Deutschland 1974)
Ein Gesangverein feiert ein rauschendes Fest zum Jubiläum. Der Vorsitzende wird im Alkoholrausch von seiner Geilheit übermannt, fällt eine Freundin der Familie an. Die junge Frau kommt dabei unglücklich zu Tode, der Sohn des Täters gerät unter Verdacht...
Ein grosser Auftritt von Siegfried Lowitz, der alle anderen Anwesenden (mit Ausnahme von Tappert) überstrahlt. In einer Nebenrolle sehen wir Herbert Fleischmann, der zu viel trinkt und zur Schleimerei neigt.
Diese Folge ist handwerklich zwar sehr solide ausgeführt, aber vielleicht auch ein wenig zu bieder inszeniert. Ein paar Längen haben sich leider eingeschlichen.
Fast gut = 6,5/10
Derrick: Folge 4 - Mitternachtsbus (Deutschland 1975)
Als seine junge Liebschaft ihm eröffnet, dass sie ein Kind von ihm erwartet, rastet der Sohn des örtlichen Gastwirts aus. Sein abgebrühter Vater, versucht die Schuld dem geistig zurückgebliebenen Sohn, eines armen Saufbolds in die Schuhe zu schieben...
Werner Kreindl als richtig ekliger Fiesling, Hartmut Becker als Nervenbündel. Rudolf Platte ständig besoffen, Bruni Löbel mit dem Herz am rechten Fleck. Unser lieber Horst explodiert im Finale.
Spiessbürger bekommen den Spiegel vor die Nase gehalten. Hinter der sauberen Fassade wütet der moralische Schweinehund, doch wenn das Weib ewig lockt, ist die Ausrede nicht weit...
Gut = 7/10
Derrick: Folge 5 - Tod am Bahngleis (Deutschland 1975)
Hugo Hase wühlt am Tage im Schotterbett, in der finsteren Nacht stellt er jungen Frauen nach. Man findet ihre Leichen stets in der Nähe von Bahngleisen auf, sorgfältig abgelegt und nicht sexuell missbraucht. Wie kann es Derrick gelingen, den unscheinbaren Burschen aufzufinden...???
Jede Menge bekannter und beliebter Gesichter, geben sich hier gewissermaßen die Klinke in die Hand. Günter Strack noch nicht ganz so fett, Arthur Brauss als Schwätzer, Wolfgang Spier orakelt auf der Psychologenschiene. Eleonore Weisgerber als junge Hure, Peter Kuiper als gestörter Killer, dazu der erste "Derrick" Auftritt von Günther Stoll.
Man hängt der Reihe mehr Fleisch auf die Knochen. War in der vierten Folge erstmalig ein wenig vom Büro der Helden zu sehen, tauchen wir nun noch etwas tiefer in die Arbeit auf dem Präsidium ein. Derrick wird an und zu von seinem Chef angesaugt. Die Ausseneinsätze dominieren aber weiterhin klar. Der Killer treibt sich im Nachtleben von München rum. Möpse und Huren sorgen für eine gute Dosis Sleaze. Eine sehr spannende und sehr gut gespielte Folge, bei der auch die erstklassige Kamera für Freude sorgt. Bisher mein Favorit aus der ersten Box.
Sehr gut = 8/10
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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- Registriert: Di 24. Sep 2002, 18:06
- Wohnort: Sofa des Todes
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Eine Frau kennt keine Gnade (Mexiko 1988, Originaltitel: El placer de la venganza)
Die Rache der MILF
Familie Ruiz lebt ein glückliches, beschauliches Leben. Vater, Mutter und zwei Kinder, eine Kleinfamilie wie aus dem Versandhauskatalog. Gerade hat sich das harmonische Quartett einem entspannten Urlaub hingegeben. Nun befindet man sich per Van auf dem Heimweg, ein kleiner Umweg ist eingeplant, man will den Bruder von Papa Ruiz besuchen. Doch auf der unübersichtlichen Nebenstrecke schlägt das Grauen zu! Eine brutale Gang hat vor wenigen Minuten einen Geldtransport überfallen, die Sicherheitsleute wurden gnadenlos erschossen. Familie Ruiz fährt mitten in das blutige Szenario hinein. Bevor man wenden und flüchten kann, haben die Gauner bereits das Feuer eröffnet, Zeugen sind erwatungsgemäß unerwünscht. Im Kugelhagel sterben alle Familienmitglieder. Nur Cristina (Susana Dosamantes) überlebt das Inferno knapp, für ihren Mann und die Kinder gibt es keine Rettung. Nachdem Cristina das Krankenhaus verlassen hat, verbringt sie ein Jahr bei ihrer Schwester in den USA. Zurück in ihrer mexikanischen Heimat, geht sie ihrer Tätigkeit als Psychologin wieder nach. Eines Tages taucht ein junger Mann bei ihr auf, der von schlimmen Albträumen und Beklemmungen geplagt wird. Die Ärztin kann es kaum fassen, der Bursche ist einer der Täter! Cristina fällt einen folgenschweren Entschluss. Sie fragt ihren Patienten -der sie nicht erkennt- gezielt aus, will an seinen Kumpanen Rache nehmen. Wenig später findet man in einem Kino die erste Leiche...
Was der Regisseur namens Hernando Name mit "Eine Frau kennt keine Gnade" auf den Weg gebracht hat, ist nur im Ansatz der Film, den der reisserische Titel vermuten lässt. Zunächst präsentiert man uns die Familie Ruiz unfassbar zuckersüss, selbst das "Traumschiff" ist im Vergleich dazu ein satanisches Massaker. Dann gibt es kurzzeitig auf die Glocke, ein wenig Gaballer und Geblute, garniert mit bescheuerten Fratzen. Wer nun glaubt die gute Cristina würde nach ihrer Rekonvaleszenz hurtig zur Rache schreiten, sieht sich zunächst mit unserem Lieblingsmexikaner Hugo Stiglitz konfrontiert. Exploitation Hugo gibt den emsigen Journalisten, der sich über die unfähige Polizei ärgert, und der gepeinigten Frau Ruiz helfen möchte. Zur Not zieht der Schreiberling auch mal flott die Knarre hervor, schliesslich geht es in den Elendsvierteln der Großstadt hoch her. Bevor Cristel so richtig auf Touren kommt, beginnen die Bösewichter bereits damit sich gegenseitig abzumurksen, oder bei einer Verfolgsjagd das eigene Moped in die Arme des Sensenmannes zu steuern. Der fiese Obermotz liefert sich noch flugs ein Duell mit der Seelenklempnerin, dann kommt unser Hugolein angehechelt, und dann ist auch schon Schluss. "Ein Mann sieht rot" auf mexikanisch? Irgendwie schon, nur ohne Mann. Dafür mit einer attraktiven Dame, die ein wenig zu wenig ungehalten, über das unfreiwillige Ableben ihrer Familie ist.
Auf die reichlich murksige Inszenierung muss ich sicher nicht ausdrücklich hinweisen. Eine besondere Empfehlung ist die "wilde" Verfolgungsjagd, in der drei Moped-Halunken die Heldin drangsalieren, bis diese ihren kleinen VW als Waffe einsetzt. Wir wollen nun aber einen kurzen Blick auf die Darsteller riskieren, auch wenn es schmerzhaft sein mag. Susana Dosamantes agiert zumindest brauchbar, doch ehrlich gesagt bin ich in erster Linie ihren schönen Augen erlegen. Nun haltet mich nicht wieder für den lüsternen Chauvisack, hier gibt es keine Möpse, kein Schenkelgut, keine blanken Backen, nix iss mit Erotik! Wirklich, es sind die Augen der Dame, über den Fruchtkorb lässt sich leider keine Aussage machen. Dann ist da natürlich und selbstverständlich und überhaupt: Unser Hugo, der alte Stiglitz. Gäbe es Hugo Stiglitz nicht, müsste man ihn sofort erfinden. Ihr seid der Ansicht, der geschätzte Steven Seagal sei ein Schauspieler mit eingeschränkten Ausdrucksmöglichkeiten? Bitte, schaut euch den allerliebsten Hugo an. Gesichtslähmung, ganz ohne Botox und Lifting. Das ist wahrer Minimalismus! So eiert unser Hugo durch die Kulissen, prangert an, mischt sich ein, mischt mit, mischt auf! Ein Kerl wie aus dem Bilderbuch, der mexikanische Übermann, der Halbgott der Fratzenversehrten. Knallschotig mutet auch der Boss der Mordbubenbande an. Im Film ehrfürchtig Julius genannt, hört er im wahren Leben auf den Namen Eleazar Garcia Jr.. Der Typ liefert den Beweis: Wer Schnauzbart und Vokuhila zur Schau trägt, der kann nur ein zutiefst verdorbenes Subjekt sein! Zusätzlich hampeln noch ein paar weitere Wurstgesichter herum, Hauptsache talentfrei und willig. Die deutsche Synchronisation ist fast genauso hölzern geraten, wie das Geschwurbel der Mitwirkenden. Gewissermaßen eine perfekte Kombination, Synchronscheitern in Vollendung. Der Überhammer ist ohne Zweifel die Perücke des Schreckens! Die Perücke der Verdammnis, die Cristina während eines Kills trägt, die gar auf dem Cover der DVD zu sehen ist. Wer ist dafür verantwortlich? Wer hat diese Perücke (v)erbrochen? Wie konnte das Geschehen geschehen?
Der geneigte Zuschauer bekommt -so könnte man vermuten- die volle Trash-Dröhnung geboten. Irre Dialoge ohne Sinn und Verstand, ab und zu eine Prise Gewalt, dilettantisch inszenierte Action. Dann wäre da noch der gar schröckliche Score, der nach übelstem achtziger Jahre Mumpf klingt, so stilsicher und geschmackvoll wie Laterne ganz unten. In erster Linie passiert aber meist nicht viel, teils auch "irgendwie" fast gar nichts. Die rund 87 Minuten vergingen -für meinen befremdlichen Geschmack- trotzdem recht flott. "Eine Frau kennt keine Gande" ist einer dieser Filme... einer dieser Filme... einer dieser Filme... Ja, einer dieser Filme, die ich mag, aber keinen nachvollziehbaren Grund nennen kann, warum ich den Stoff schätze. Würde mir Frau Dosendingens ihre Auslagen um die Ohren hauen, dann hätte ich wenigstens einen verdammten Grund. Doch die Theke bleibt leer, der Laden geschlossen. Die Sause ist so freizügig wie einst der Immenhof. Vielleicht schlägt mein Herz einfach im Takt solcher Mexiko-Trasher, die ich "irgendwie" (ach...) immer gern habe. Vielleicht ist die vordergründige Unscheinbarkeit des Streifens in Wirklichkeit seine Stärke. Die Brüller packen nur zu, wenn man sie zupacken lassen will. Sie springen dich nicht an, du musst sie dir erarbeiten, dich dem braven Wahnsinn hingeben (Ächz, jetzt ist wirklich eine neue Therapie fällig...)
Der Film ist in der Trash Collection aus dem Hause CMV bestens aufgehoben. Die kleine Hartbox ist die #19 aus der Reihe, die inzwischen bereits auf 76 Titel angewachsen ist. Die DVD bietet ein zweckmässiges Bild, im Bonusbereich findet man diverse Trailer und eine Bildergalerie.
7/10 (gut) !!!Warnung!!! Nur mit Vorsicht zu geniessen. Werdet zunächst eins mit dem Universum, dann erlebt die Perücke des Todes!!!!
Lieblingszitat:
"Du gehst doch nicht tatsächlich zu dieser Irrenärztin!?"
Die Rache der MILF
Familie Ruiz lebt ein glückliches, beschauliches Leben. Vater, Mutter und zwei Kinder, eine Kleinfamilie wie aus dem Versandhauskatalog. Gerade hat sich das harmonische Quartett einem entspannten Urlaub hingegeben. Nun befindet man sich per Van auf dem Heimweg, ein kleiner Umweg ist eingeplant, man will den Bruder von Papa Ruiz besuchen. Doch auf der unübersichtlichen Nebenstrecke schlägt das Grauen zu! Eine brutale Gang hat vor wenigen Minuten einen Geldtransport überfallen, die Sicherheitsleute wurden gnadenlos erschossen. Familie Ruiz fährt mitten in das blutige Szenario hinein. Bevor man wenden und flüchten kann, haben die Gauner bereits das Feuer eröffnet, Zeugen sind erwatungsgemäß unerwünscht. Im Kugelhagel sterben alle Familienmitglieder. Nur Cristina (Susana Dosamantes) überlebt das Inferno knapp, für ihren Mann und die Kinder gibt es keine Rettung. Nachdem Cristina das Krankenhaus verlassen hat, verbringt sie ein Jahr bei ihrer Schwester in den USA. Zurück in ihrer mexikanischen Heimat, geht sie ihrer Tätigkeit als Psychologin wieder nach. Eines Tages taucht ein junger Mann bei ihr auf, der von schlimmen Albträumen und Beklemmungen geplagt wird. Die Ärztin kann es kaum fassen, der Bursche ist einer der Täter! Cristina fällt einen folgenschweren Entschluss. Sie fragt ihren Patienten -der sie nicht erkennt- gezielt aus, will an seinen Kumpanen Rache nehmen. Wenig später findet man in einem Kino die erste Leiche...
Was der Regisseur namens Hernando Name mit "Eine Frau kennt keine Gnade" auf den Weg gebracht hat, ist nur im Ansatz der Film, den der reisserische Titel vermuten lässt. Zunächst präsentiert man uns die Familie Ruiz unfassbar zuckersüss, selbst das "Traumschiff" ist im Vergleich dazu ein satanisches Massaker. Dann gibt es kurzzeitig auf die Glocke, ein wenig Gaballer und Geblute, garniert mit bescheuerten Fratzen. Wer nun glaubt die gute Cristina würde nach ihrer Rekonvaleszenz hurtig zur Rache schreiten, sieht sich zunächst mit unserem Lieblingsmexikaner Hugo Stiglitz konfrontiert. Exploitation Hugo gibt den emsigen Journalisten, der sich über die unfähige Polizei ärgert, und der gepeinigten Frau Ruiz helfen möchte. Zur Not zieht der Schreiberling auch mal flott die Knarre hervor, schliesslich geht es in den Elendsvierteln der Großstadt hoch her. Bevor Cristel so richtig auf Touren kommt, beginnen die Bösewichter bereits damit sich gegenseitig abzumurksen, oder bei einer Verfolgsjagd das eigene Moped in die Arme des Sensenmannes zu steuern. Der fiese Obermotz liefert sich noch flugs ein Duell mit der Seelenklempnerin, dann kommt unser Hugolein angehechelt, und dann ist auch schon Schluss. "Ein Mann sieht rot" auf mexikanisch? Irgendwie schon, nur ohne Mann. Dafür mit einer attraktiven Dame, die ein wenig zu wenig ungehalten, über das unfreiwillige Ableben ihrer Familie ist.
Auf die reichlich murksige Inszenierung muss ich sicher nicht ausdrücklich hinweisen. Eine besondere Empfehlung ist die "wilde" Verfolgungsjagd, in der drei Moped-Halunken die Heldin drangsalieren, bis diese ihren kleinen VW als Waffe einsetzt. Wir wollen nun aber einen kurzen Blick auf die Darsteller riskieren, auch wenn es schmerzhaft sein mag. Susana Dosamantes agiert zumindest brauchbar, doch ehrlich gesagt bin ich in erster Linie ihren schönen Augen erlegen. Nun haltet mich nicht wieder für den lüsternen Chauvisack, hier gibt es keine Möpse, kein Schenkelgut, keine blanken Backen, nix iss mit Erotik! Wirklich, es sind die Augen der Dame, über den Fruchtkorb lässt sich leider keine Aussage machen. Dann ist da natürlich und selbstverständlich und überhaupt: Unser Hugo, der alte Stiglitz. Gäbe es Hugo Stiglitz nicht, müsste man ihn sofort erfinden. Ihr seid der Ansicht, der geschätzte Steven Seagal sei ein Schauspieler mit eingeschränkten Ausdrucksmöglichkeiten? Bitte, schaut euch den allerliebsten Hugo an. Gesichtslähmung, ganz ohne Botox und Lifting. Das ist wahrer Minimalismus! So eiert unser Hugo durch die Kulissen, prangert an, mischt sich ein, mischt mit, mischt auf! Ein Kerl wie aus dem Bilderbuch, der mexikanische Übermann, der Halbgott der Fratzenversehrten. Knallschotig mutet auch der Boss der Mordbubenbande an. Im Film ehrfürchtig Julius genannt, hört er im wahren Leben auf den Namen Eleazar Garcia Jr.. Der Typ liefert den Beweis: Wer Schnauzbart und Vokuhila zur Schau trägt, der kann nur ein zutiefst verdorbenes Subjekt sein! Zusätzlich hampeln noch ein paar weitere Wurstgesichter herum, Hauptsache talentfrei und willig. Die deutsche Synchronisation ist fast genauso hölzern geraten, wie das Geschwurbel der Mitwirkenden. Gewissermaßen eine perfekte Kombination, Synchronscheitern in Vollendung. Der Überhammer ist ohne Zweifel die Perücke des Schreckens! Die Perücke der Verdammnis, die Cristina während eines Kills trägt, die gar auf dem Cover der DVD zu sehen ist. Wer ist dafür verantwortlich? Wer hat diese Perücke (v)erbrochen? Wie konnte das Geschehen geschehen?
Der geneigte Zuschauer bekommt -so könnte man vermuten- die volle Trash-Dröhnung geboten. Irre Dialoge ohne Sinn und Verstand, ab und zu eine Prise Gewalt, dilettantisch inszenierte Action. Dann wäre da noch der gar schröckliche Score, der nach übelstem achtziger Jahre Mumpf klingt, so stilsicher und geschmackvoll wie Laterne ganz unten. In erster Linie passiert aber meist nicht viel, teils auch "irgendwie" fast gar nichts. Die rund 87 Minuten vergingen -für meinen befremdlichen Geschmack- trotzdem recht flott. "Eine Frau kennt keine Gande" ist einer dieser Filme... einer dieser Filme... einer dieser Filme... Ja, einer dieser Filme, die ich mag, aber keinen nachvollziehbaren Grund nennen kann, warum ich den Stoff schätze. Würde mir Frau Dosendingens ihre Auslagen um die Ohren hauen, dann hätte ich wenigstens einen verdammten Grund. Doch die Theke bleibt leer, der Laden geschlossen. Die Sause ist so freizügig wie einst der Immenhof. Vielleicht schlägt mein Herz einfach im Takt solcher Mexiko-Trasher, die ich "irgendwie" (ach...) immer gern habe. Vielleicht ist die vordergründige Unscheinbarkeit des Streifens in Wirklichkeit seine Stärke. Die Brüller packen nur zu, wenn man sie zupacken lassen will. Sie springen dich nicht an, du musst sie dir erarbeiten, dich dem braven Wahnsinn hingeben (Ächz, jetzt ist wirklich eine neue Therapie fällig...)
Der Film ist in der Trash Collection aus dem Hause CMV bestens aufgehoben. Die kleine Hartbox ist die #19 aus der Reihe, die inzwischen bereits auf 76 Titel angewachsen ist. Die DVD bietet ein zweckmässiges Bild, im Bonusbereich findet man diverse Trailer und eine Bildergalerie.
7/10 (gut) !!!Warnung!!! Nur mit Vorsicht zu geniessen. Werdet zunächst eins mit dem Universum, dann erlebt die Perücke des Todes!!!!
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Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Wardog (Schweden 1986, Originaltitel: War Dog)
Charles Stewart (Timothy Earle) will sich nicht damit abfinden, dass sein Bruder Rick in Vietnam gefallen ist. Tatsächlich wurden die Überreste von Rick nie gefunden, die offizielle Beeerdigung hält Charles für eine Farce. Als er ein Video zugespielt bekommt, entdeckt er auf dem Tape bekannte Gesichter, er sieht sich in seinen Vermutungen bestätigt. Der Veteran macht sich daran seinen Bruder endlich zu finden, doch eine schlagkräftigte Macht will dies um jeden Preis verhindern. Es regnet Blei, Blut und Handgranaten...
"Wardog" beginnt mit einem Paukenschlag, einem dicken Ausrufezeichen der blutigen Sorte! Sonnenbrillensoldaten mit versteinerten Fratzen räumen auf. Sie haben es auf einen schmierigen Typen abgesehen, der samt Leibwächtern und sonstigem Anhang zu Matsch geballert werden soll. Als besagter Typ eine kurze Rast macht um den Topf zu benetzen, schlagen die eiskalten Killer ohne Gnade zu. Auch alle zufällig anwesenden Personen werden über den Haufen geschossen. Omi und Opi, Frauen und Kinder, alle küssen den Staub der Verdammnis. Die Einschüsse sorgen für freudige Erregung, denn der rote Saft wird aus den Leibern gehämmert, als würde ein gigantischer Geysir sein finales Ejakulatat gen Himmel spritzen. Durch diese massive Übertreibung wirkt das Massaker freilich eher albern als brutal, die Laune wird durch das absurde Gegeifer ohne Zweifel angehoben. Nach dem fulminaten Einstieg wird es zunächst beschaulicher. Der Hauptdarsteller Timonthy Earle ist ein freundlicher Familienvater, wir lernen seine Frau und das gemeinsame Balg kennen. Einen weiteren Höhepunkt bietet man uns in Form einer wüsten Verfolgsjagd an, in der die Helden im Volvo durch die Pampa heizen, verfolgt von diversen LKWs. Gern würde ich auf ein paar weitere Details eingehen, aber die Spoilergefahr gebietet mir Einhalt.
Filme über die Folgen des Vietnamkriegs gibt es viele. Wenn jedoch eine schwedische Billigproduktion vorgibt sie würde in den USA spielen, dann erweckt diese Tatsache zwangsläufig meine Neugier. Die Bemühungen um Glaubwürdigkeit sind wirklich knuffig. Hier ein Stapel Cola Dosen, dort eine alte Amikarre im Hintergrund. Natürlich kann der Film zu keiner Zeit leugnen, dass es hier nach Wasa riecht, Burger- und Steakaroma bleiben im Ansatz stecken. Für Grinser sorgt auch der Held Charles, dargestellt von Timothy Earle. Bierbauch und überhaupt ziemlich schlaff aus der Wäsche glotzend, prügelt und ballert sich Charlie durch die Reihen der Hilfsterminatoren. Der Knaller vor dem Herrn ist allerdings der bööööse Anführer der finsteren Soldaten. Stellt euch einen Werwolf mit Halbglatze vor! Ja, dieser abstossende Bursche hat mehr Haare auf dem Rücken, als auf seiner hässlichen Blitzbirne. Wuuuaarrghh... ...wenn das kein Horror und Terror ist....
Die Actionszenen punkten nicht nur mit den völlig übertriebenen Blutfontänen. Für Spass sorgen die weiteren Unzulänglichkeiten, welche dem aufmerksamen Zuschauer immer wieder Schenkelklopfer liefern. Da werden z.B. einem gekillten Gegner die Handgranaten abgenommen, gewissermaßen aus der Hosentasche gezogen. Offensichtlich sehr grosse Taschen, denn unsere Helden werfen nun wild mit unzähligen Granaten um sich. Hinzu kommen diverse Anschlussfehler, die die gute Stimmung noch weiter in die Höhe treiben, herrlich. Wenn dann noch "kritische" Zwischentöne auf die Ohren geplärrt werden, psychlogische Tiefe vorgegaukelt werden soll, brechen die letzten Dämme. Lasst den Stumpfsinn schalten und walten!
Wie soll man diesen Unfug einordnen, wer wird Gefallen an dieser Sause des Todes finden? Man sollte ein Herz für C-Action haben, hilfreich ist eine ausgeprägte Zuneigung in Richtung Trash. Wer jetzt nicht laut "Hier" schreien kann, sollte besser einen weiten Bogen um "Wardog" machen. Die angesprochene Zielgruppe darf auf jeden Fall einen Blick riskieren. Der Zugriff auf den Stoff ist denkbar einfach und günstig. HDMV hat "Wardog" als Einzelscheibe veröffentlicht, alternativ gibt es ein "Schweden Action Pack". In diesem Set sind ferner "Ninja in geheimer Mission" und "Ninja in geheimer Mission 2" enthalten. Schon wegen dem ersten "Ninja" lohnt das Paket, der Film ist ein echter Knüller! Momentan ist das Teil z.B. beim OFDB-Shop für schlappe 5.98 zu bekommen. Ein echter Freundschaftspreis, denn "Ninja in geheimer Mission" ist eine unbezahlbare Perle. Es gibt weitere Auflagen von "Wardog", doch das "Schweden Action Pack" bietet klar das beste Preis-/Leistungsverhältnis. Die Qualität der DVD ist angemessen, allerdings nicht für Qualitätsfetischisten geeignet.
Unfug trifft auf Universal Soldier, Knäckebrot macht Bösewichter tot = 6/10
Lieblingszitat:
"Du bist der lebende Beweis, dass meine Arbeit ein Erfolg war."
Charles Stewart (Timothy Earle) will sich nicht damit abfinden, dass sein Bruder Rick in Vietnam gefallen ist. Tatsächlich wurden die Überreste von Rick nie gefunden, die offizielle Beeerdigung hält Charles für eine Farce. Als er ein Video zugespielt bekommt, entdeckt er auf dem Tape bekannte Gesichter, er sieht sich in seinen Vermutungen bestätigt. Der Veteran macht sich daran seinen Bruder endlich zu finden, doch eine schlagkräftigte Macht will dies um jeden Preis verhindern. Es regnet Blei, Blut und Handgranaten...
"Wardog" beginnt mit einem Paukenschlag, einem dicken Ausrufezeichen der blutigen Sorte! Sonnenbrillensoldaten mit versteinerten Fratzen räumen auf. Sie haben es auf einen schmierigen Typen abgesehen, der samt Leibwächtern und sonstigem Anhang zu Matsch geballert werden soll. Als besagter Typ eine kurze Rast macht um den Topf zu benetzen, schlagen die eiskalten Killer ohne Gnade zu. Auch alle zufällig anwesenden Personen werden über den Haufen geschossen. Omi und Opi, Frauen und Kinder, alle küssen den Staub der Verdammnis. Die Einschüsse sorgen für freudige Erregung, denn der rote Saft wird aus den Leibern gehämmert, als würde ein gigantischer Geysir sein finales Ejakulatat gen Himmel spritzen. Durch diese massive Übertreibung wirkt das Massaker freilich eher albern als brutal, die Laune wird durch das absurde Gegeifer ohne Zweifel angehoben. Nach dem fulminaten Einstieg wird es zunächst beschaulicher. Der Hauptdarsteller Timonthy Earle ist ein freundlicher Familienvater, wir lernen seine Frau und das gemeinsame Balg kennen. Einen weiteren Höhepunkt bietet man uns in Form einer wüsten Verfolgsjagd an, in der die Helden im Volvo durch die Pampa heizen, verfolgt von diversen LKWs. Gern würde ich auf ein paar weitere Details eingehen, aber die Spoilergefahr gebietet mir Einhalt.
Filme über die Folgen des Vietnamkriegs gibt es viele. Wenn jedoch eine schwedische Billigproduktion vorgibt sie würde in den USA spielen, dann erweckt diese Tatsache zwangsläufig meine Neugier. Die Bemühungen um Glaubwürdigkeit sind wirklich knuffig. Hier ein Stapel Cola Dosen, dort eine alte Amikarre im Hintergrund. Natürlich kann der Film zu keiner Zeit leugnen, dass es hier nach Wasa riecht, Burger- und Steakaroma bleiben im Ansatz stecken. Für Grinser sorgt auch der Held Charles, dargestellt von Timothy Earle. Bierbauch und überhaupt ziemlich schlaff aus der Wäsche glotzend, prügelt und ballert sich Charlie durch die Reihen der Hilfsterminatoren. Der Knaller vor dem Herrn ist allerdings der bööööse Anführer der finsteren Soldaten. Stellt euch einen Werwolf mit Halbglatze vor! Ja, dieser abstossende Bursche hat mehr Haare auf dem Rücken, als auf seiner hässlichen Blitzbirne. Wuuuaarrghh... ...wenn das kein Horror und Terror ist....
Die Actionszenen punkten nicht nur mit den völlig übertriebenen Blutfontänen. Für Spass sorgen die weiteren Unzulänglichkeiten, welche dem aufmerksamen Zuschauer immer wieder Schenkelklopfer liefern. Da werden z.B. einem gekillten Gegner die Handgranaten abgenommen, gewissermaßen aus der Hosentasche gezogen. Offensichtlich sehr grosse Taschen, denn unsere Helden werfen nun wild mit unzähligen Granaten um sich. Hinzu kommen diverse Anschlussfehler, die die gute Stimmung noch weiter in die Höhe treiben, herrlich. Wenn dann noch "kritische" Zwischentöne auf die Ohren geplärrt werden, psychlogische Tiefe vorgegaukelt werden soll, brechen die letzten Dämme. Lasst den Stumpfsinn schalten und walten!
Wie soll man diesen Unfug einordnen, wer wird Gefallen an dieser Sause des Todes finden? Man sollte ein Herz für C-Action haben, hilfreich ist eine ausgeprägte Zuneigung in Richtung Trash. Wer jetzt nicht laut "Hier" schreien kann, sollte besser einen weiten Bogen um "Wardog" machen. Die angesprochene Zielgruppe darf auf jeden Fall einen Blick riskieren. Der Zugriff auf den Stoff ist denkbar einfach und günstig. HDMV hat "Wardog" als Einzelscheibe veröffentlicht, alternativ gibt es ein "Schweden Action Pack". In diesem Set sind ferner "Ninja in geheimer Mission" und "Ninja in geheimer Mission 2" enthalten. Schon wegen dem ersten "Ninja" lohnt das Paket, der Film ist ein echter Knüller! Momentan ist das Teil z.B. beim OFDB-Shop für schlappe 5.98 zu bekommen. Ein echter Freundschaftspreis, denn "Ninja in geheimer Mission" ist eine unbezahlbare Perle. Es gibt weitere Auflagen von "Wardog", doch das "Schweden Action Pack" bietet klar das beste Preis-/Leistungsverhältnis. Die Qualität der DVD ist angemessen, allerdings nicht für Qualitätsfetischisten geeignet.
Unfug trifft auf Universal Soldier, Knäckebrot macht Bösewichter tot = 6/10
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"Du bist der lebende Beweis, dass meine Arbeit ein Erfolg war."
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Vampire gegen Herakles (Italien 1961, Originaltitel: Ercole al centro della terra)
Herkules (Reg Park) hat einige aufregende Abenteuer hinter sich gebracht, nun möchte er endlich in die Arme seiner Liebsten sinken. Doch die liebliche Deianira hat den Verstand verloren, schleicht wie ein Geist durch die königlichen Gärten. Der fiese Licos (Christopher Lee) hat seine Finger im Spiel, kann den gutgläubigen Herkules aber von seiner Unschuld und seinem guten Willen überzeugen. Nur ein Ausflug in die Unterwelt kann Deianira noch retten, verrät das Orakel dem Muskelberg. So zieht Herkules mit seinem treuen Freund Theseus (George Ardisson) los, keine Gefahr ist den Helden zu erschreckend, kein Gegner zu furchteinflößend. Doch eine unüberlegte Entscheidung des Theseus erregt den Zorn der Götter. Selbst Herkules scheint an seine Grenzen zu stossen, während Licos seinen teuflischen Plan mit aller Entschlossenheit vollenden will...
Mario Bava setzte mit seinem offiziellen Regiedebüt "Die Stunde wenn Dracula kommt" (La maschera del demonio, 1960), gleich ein gigantisches Ausrufezeichen, schuf einen der schönsten Gothic-Horror Filme aller Zeiten. Ich gebe es nicht gern zu, doch im Vergleich zu diesem Überflieger, hat sein Zweitling "Vampire gegen Herakles" keinen leichten Stand. Sandalenfilme zählten noch nie zu meinen Lieblingen, da verhilft auch eine kleine Prise Grusel nicht zur späten Eroberung meines Herzens. Wie bitte? Ein Film von Mario Bava der mir nicht gefällt, mit dem ich nichts anfangen kann??? Nein, so ausgeprägt ist meine Abneigung gegen das Sandalengenre keineswegs. Überhaupt, welche Abneigung...?
Den geneigten Zuschauer erwarten einige Farbspielereien, für die man Mario Bava kennt und verehrt. Ganz selbstverständlich gelingt es dem Meister eine liebenswerte, märchenhafte Atmosphäre zu erzeugen, ohne auf ein grosses Budget zurückgreifen zu können. Mit einfachen Mitteln die maximale Wirkung erzielen, wer konnte das besser als Bava? Das Treiben in der antiken Sagenwelt wird durch einige sehr ansprechende Einfälle belebt. Mein persönliches Highlight ist das Ungetüm aus Stein, welches Theseus und den Hilfstrottel Telemach zu Mettgut verarbeiten will. Besonders an dieser Stelle lohnt der Wechsel auf die italienische Originaltonspur, denn die Stimme des Monsters tönt dort weitaus bizarrer. Im Hades lauert das Unheil, Nebelschwaden und unheimliche Mächte setzen Herkules und Theseus zu. Blutende Gewächse, blubbernde Blubberblasen im Blubbersee des Todes, eine schöne Frau. Eine schöne Frau? Aber sicher, die liebe Ida Galli kommt als Persephone daher, verdreht dem armen Theseus gewaltig den Kopf. Kein Wunder, wenn der Zorn ihres Vaters nicht lange auf sich warten lässt.
Reg Park ist die Rolle des Herkules quasi auf den Leib geschneidert. Besser gesagt, er hat offensichtlich genug Gewichte gestemmt, um dem Publikum als Herkules unter die Augen treten zu dürfen. Viel Schauspiel wird vom kräftigen Reg nicht verlangt, da ist die kalte, boshafte Präsenz von Christopher Lee schon von ganz anderem Kaliber. Lee kommt leider nicht allzu ausführlich zum Zuge, die Handlung konzentriert sich überwiegend auf den/die Helden. George Ardisson mimt den Theseus solide, hinterlässt aber keinen bleibenden Eindruck. Als freundlicher Tropf stolpert Franco Giacobini in der Rolle des Telemach umher. Die Besetzung verführt mich zwar nicht zu einem Freudentaumel, doch schon allein die Anwesenheit von Christopher Lee sorgt für Zufriedenheit. Man beachte die Frisur von Chris Lee (grrrrins).
Mario Bava gelang mit "Vampire gegen Herakles" ein unterhaltsamer Sandalenfilm. Zwar bevorzuge ich andere Werke des Regisseurs, doch auch diesen Streifen sollte man als Fan gesehen haben. Im Finale fügt Bava die lang erwarteten Gruselmomente hinzu, obwohl man sich vom deutschen Titel des Films, nicht auf die falsche Fährte locken lassen sollte. Kinowelt hat dem Film eine gute DVD spendiert. Der Streifen liegt in ordentlicher Qualität vor, neben der deutschen Synchronisation ist auch der italienische O-Ton enthalten. Im Bonusmenü findet man ein Interview mit Lamberto Bava, dem Sohn des unvergessenen Mario Bava.
Mehr als 6,5/10 kann ich mir für "Vampire gegen Herakles" nicht abringen. Zu gering ist meine Begeisterung für Sandalen, zu gross meine Liebe zu vielen anderen Filmen von Mario Bava.
Lieblingszitat:
"Was willst du von mir, du vorwitziger Mensch?"
Herkules (Reg Park) hat einige aufregende Abenteuer hinter sich gebracht, nun möchte er endlich in die Arme seiner Liebsten sinken. Doch die liebliche Deianira hat den Verstand verloren, schleicht wie ein Geist durch die königlichen Gärten. Der fiese Licos (Christopher Lee) hat seine Finger im Spiel, kann den gutgläubigen Herkules aber von seiner Unschuld und seinem guten Willen überzeugen. Nur ein Ausflug in die Unterwelt kann Deianira noch retten, verrät das Orakel dem Muskelberg. So zieht Herkules mit seinem treuen Freund Theseus (George Ardisson) los, keine Gefahr ist den Helden zu erschreckend, kein Gegner zu furchteinflößend. Doch eine unüberlegte Entscheidung des Theseus erregt den Zorn der Götter. Selbst Herkules scheint an seine Grenzen zu stossen, während Licos seinen teuflischen Plan mit aller Entschlossenheit vollenden will...
Mario Bava setzte mit seinem offiziellen Regiedebüt "Die Stunde wenn Dracula kommt" (La maschera del demonio, 1960), gleich ein gigantisches Ausrufezeichen, schuf einen der schönsten Gothic-Horror Filme aller Zeiten. Ich gebe es nicht gern zu, doch im Vergleich zu diesem Überflieger, hat sein Zweitling "Vampire gegen Herakles" keinen leichten Stand. Sandalenfilme zählten noch nie zu meinen Lieblingen, da verhilft auch eine kleine Prise Grusel nicht zur späten Eroberung meines Herzens. Wie bitte? Ein Film von Mario Bava der mir nicht gefällt, mit dem ich nichts anfangen kann??? Nein, so ausgeprägt ist meine Abneigung gegen das Sandalengenre keineswegs. Überhaupt, welche Abneigung...?
Den geneigten Zuschauer erwarten einige Farbspielereien, für die man Mario Bava kennt und verehrt. Ganz selbstverständlich gelingt es dem Meister eine liebenswerte, märchenhafte Atmosphäre zu erzeugen, ohne auf ein grosses Budget zurückgreifen zu können. Mit einfachen Mitteln die maximale Wirkung erzielen, wer konnte das besser als Bava? Das Treiben in der antiken Sagenwelt wird durch einige sehr ansprechende Einfälle belebt. Mein persönliches Highlight ist das Ungetüm aus Stein, welches Theseus und den Hilfstrottel Telemach zu Mettgut verarbeiten will. Besonders an dieser Stelle lohnt der Wechsel auf die italienische Originaltonspur, denn die Stimme des Monsters tönt dort weitaus bizarrer. Im Hades lauert das Unheil, Nebelschwaden und unheimliche Mächte setzen Herkules und Theseus zu. Blutende Gewächse, blubbernde Blubberblasen im Blubbersee des Todes, eine schöne Frau. Eine schöne Frau? Aber sicher, die liebe Ida Galli kommt als Persephone daher, verdreht dem armen Theseus gewaltig den Kopf. Kein Wunder, wenn der Zorn ihres Vaters nicht lange auf sich warten lässt.
Reg Park ist die Rolle des Herkules quasi auf den Leib geschneidert. Besser gesagt, er hat offensichtlich genug Gewichte gestemmt, um dem Publikum als Herkules unter die Augen treten zu dürfen. Viel Schauspiel wird vom kräftigen Reg nicht verlangt, da ist die kalte, boshafte Präsenz von Christopher Lee schon von ganz anderem Kaliber. Lee kommt leider nicht allzu ausführlich zum Zuge, die Handlung konzentriert sich überwiegend auf den/die Helden. George Ardisson mimt den Theseus solide, hinterlässt aber keinen bleibenden Eindruck. Als freundlicher Tropf stolpert Franco Giacobini in der Rolle des Telemach umher. Die Besetzung verführt mich zwar nicht zu einem Freudentaumel, doch schon allein die Anwesenheit von Christopher Lee sorgt für Zufriedenheit. Man beachte die Frisur von Chris Lee (grrrrins).
Mario Bava gelang mit "Vampire gegen Herakles" ein unterhaltsamer Sandalenfilm. Zwar bevorzuge ich andere Werke des Regisseurs, doch auch diesen Streifen sollte man als Fan gesehen haben. Im Finale fügt Bava die lang erwarteten Gruselmomente hinzu, obwohl man sich vom deutschen Titel des Films, nicht auf die falsche Fährte locken lassen sollte. Kinowelt hat dem Film eine gute DVD spendiert. Der Streifen liegt in ordentlicher Qualität vor, neben der deutschen Synchronisation ist auch der italienische O-Ton enthalten. Im Bonusmenü findet man ein Interview mit Lamberto Bava, dem Sohn des unvergessenen Mario Bava.
Mehr als 6,5/10 kann ich mir für "Vampire gegen Herakles" nicht abringen. Zu gering ist meine Begeisterung für Sandalen, zu gross meine Liebe zu vielen anderen Filmen von Mario Bava.
Lieblingszitat:
"Was willst du von mir, du vorwitziger Mensch?"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Inside - Was sie will ist in Dir (Frankreich 2007, Originaltitel: À l'intérieur)
Bei einem schweren Autounfall, verliert die schwangere Sarah (Alysson Paradis) ihren Ehemann. Sie selbst und ihr ungeborenes Kind überleben den fürchterlichen Crash. Inzwischen sind vier Monate vergangen, die werdende Mutter hat die Klinik längst verlassen, äusserlich nur ein paar Narben zurückbehalten. Ihr Kind soll im Krankenhaus geholt werden, der Termin ist für den nächsten Tag anberaumt. Eine finale Ultraschalluntersuchung am Tag zuvor offenbart keinerlei Komplikationen. Die letzte Nacht vor der Geburt will Sarah allein verbringen, sie weist ihre besorgte Mutter nachhaltig zurück. Das Haus liegt einsam in der Dunkelheit, die Nachbarschaft ist während der Weihnachtstage wie ausgestorben. Plötzlich macht sich vor der Haustür eine unbekannte Frau (Béatrice Dalle) bemerkbar, die vorgibt ein Telefon zu benötigen. Sarah verspürt eine erste Beunruhigung, sie verweigert der Unbekannten die Hilfe. Als die Fremde Details aus Sarahs Leben vom Stapel lässt, wird aus der unterschwelligen Beunruhigung langsam aber sicher Angst. Schliesslich taucht die Person auch noch vor der Terrassentür auf, fordert nun massiv und aggressiv Einlass. Als die herbeigerufene Polizei auftaucht, ist von der Unheimlichen nichts mehr zu sehen. Sarah möchte endlich zur Ruhe kommen, legt sich ins Bett und kann tatsächlich einschlafen. Doch der Frieden ist nur von kurzer Dauer. Die dunkel gekleidete Frau hat sich Zugang zum Haus verschafft, sie attackiert Sarah mit einer grossen Schere. Verletzt kann sich die Schwangere ins Bad retten, doch der Terror hat gerade erst begonnen. Die Angreiferin lässt ihr panisches Opfer über ihr Anliegen nicht im Unklaren, sie will ihr das Baby aus dem Bauch schneiden!!!
Was Alexandre Bustillo und Julien Maury hier vom Stapel lassen, rollt als knochenharter und humorloser Schocker über den Zuschauer hinweg (Zumindest kündigt sich dies zunächst an, später mehr dazu). Aus Frankreich ereilten uns in den letzten Jahren ein paar solcher Brocken, oft liest man in diesem Zusammenhang von "Neuer Französischer Härte" (IMHO ein schreckliches Wörtergebilde). Werke wie:
High Tension (Haute tension, 2003)
Frontiers (Frontière(s), 2007)
Martyrs (Martyrs, 2008)
unterscheiden sich zwar deutlich voneinander, doch sie weisen allesamt eine Gemeinsamkeit auf. Die Hauptcharaktere sind in allen Fällen junge Frauen. Erfreulicherweise -ganz gleichgültig wie das Urteil über den jeweiligen Film ausfällt- liefern alle Damen sehr überzeugende Leistungen ab. Auch "Inside" schlägt in diese Kerbe, Alysson Paradis und Béatrice Dalle spielen erstklassig auf.
Der Film beginnt konsequent mit einem Schlag in die Magengrube. Wir werden Zeuge eines grausigen Frontalunfalls, der Albtraum eines jeden Autofahrers. Kurz gewährt man uns Zeit zum Verdauen des Geschehens, wir erhalten einen Einblick in das triste Dasein der Hauptfigur Sarah. Wirklich entspannend wirken diese Szenen nicht, was der Intensität des Films sehr zuträglich ist. Die junge Frau ist vier Monate nach dem Unfall offenkundig verbittert, stösst vertraute Personen von sich, suhlt sich in ihrem Leid. Das Auftauchen von Béatrice Dalle lässt die depressive Stimmung umgehend in Richtung " bedrohliches Unwohlsein" kippen. Diese Phase währt nicht lange, denn aus dem " bedrohlichen Unwohlsein" wird recht schnell blanker Terror. Die Macher fahren eine äusserst blutige Schlachtplatte auf. Es wird gestochen, geprügelt und geschossen. Schere, Scherben und Knarren sorgen für ein saftiges Blutbad, sogar ein Toaster wird zur Mettgutproduktion missbraucht. Damit die Auseinandersetzung nicht auf Sarah und die Angreiferin beschränkt bleibt, führt man -durchaus geschickt- weitere Figuren der Schlachtbank zu. Sarahs freundlicher Chef taucht auf, ihre Mutter macht sich Sorgen, mehrere Polizisten geraten in den Sog der Gewalt. Ein von der Polizei zuvor aufgegriffener Jugendlicher, bleibt ebenso nicht von dem zerstörerischen Wahn der Irren verschont.
Die Handlung ernährt überwiegend von Terror und Mettgut, freilich von den guten Darstellern geschultert, doch man vermisst trotzdem keine tiefergehende Handlung. Durch die gelungene Einführung der Figur Sarah, hat der Zuschauer genug Bindung zu dieser, leidet und fiebert mit der jungen Frau. Leider stellt sich der Film schliesslich selbst ein Bein, tappt in zwei unnötige Fallen. Die erste Falle ist weniger tragisch, sorgt aber dafür, dass mich der Film aus seinem Würgegriff entlässt, die eisernen Klauen zumindest ein wenig erschlaffen. Wer nicht zuviel über den Inhalt erfahren will, sollte den Rest dieses Absatzes nicht lesen! Spätestens ab dem Moment, in dem Béatrice Dalle von ihrem Opfer eingeschenkt bekommt, driftet die "schockierende" Gewalt in teilweise alberne Bereiche ab. Frau Dalle rumpelt wie ein verkohlter Zombie über das Schlachtfeld, diese (zu) massive Übertreibung sorgt dann eher für belustigende Momente. Sicher, unterhaltsam ist das Gemetzel noch immer, nur funktioniert es ab diesem Zeitpunkt auf einer anderen, ungewollten (?) Ebene. Die zweite Fussangel beschädigt "Inside" leider noch viel stärker. Man liefert die Begründung für das Vorgehen der Unbekannten, eine völlig banale und einfallslose Begründung. Aufgrund der einleitenden Ereignisse, ist das Motiv der Angreiferin zwar nachvollziehbar, macht aus dem Film aber eine biedere Rachestory. Wieso überlässt man die Erklärung nicht der Phantasie des Zuschauers? Der Streifen ist wegen seiner ausufernden Gewalt sowieso ein "Nischenfilm", muss man da eine öde Auflösung anbieten, die sich unverholen im gleichgeschalteten Mainstream suhlt? Für mich verliert "Inside" dadurch extrem viel von seiner Wirkung. Das blutige Treiben hätte weitaus bösartiger und unbequemer gewirkt, wenn man das Motiv der Unbekannten nicht preisgegeben hätte. Zumindest wäre eine einfallsreichere Erklärung wünschenswert, die vielleicht nicht ganz so arg an der Substanz von "Inside" nagt. Besser -ich kann es nicht oft genug schreiben- wäre der vollständige Verzicht gewesen. Um wenigstens ein paar versöhnliche Worte loszuwerden, sei an dieser Stelle gesagt, dass ich die pseudophilosophische Sülze am Ende von "Martyrs" noch bescheidener finde.
Neben den sehr ansprechenden Leistungen von Alysson Paradis und Béatrice Dalle, sind auch die Nebenrollen gut besetzt und gespielt. So gut Paradis auch aufspielt, dafür meinen Respekt erntet, die völlig kranke und ausgetickte Darbietung der Frau Dalle ist die grösste Zierde des Films! Handwerklich präsentiert sich "Inside" kaum weniger souverän. Kamera und Schnitt wissen zu gefallen, der Score trifft jederzeit den richtigen Ton. Bei den Effekten hat man sich auch nicht lumpen lassen. Ein zerplatzer Schädel ist nicht ganz auf dem Niveau der übrigen Metzeleien, was mich aber nicht gestört hat, denn zu diesem Zeitpunkt liegt der Film noch auf dem richtigen Kurs. Wer sich an blutigen Szenen stört, dem sei mit Nachdruck von "Inside" abgeraten! Besonders der ultimative Einsatz der Schere des Schreckens, dürfte in dieser Hinsicht empfindliche Gemüter in Panik versetzen.
Die DVD für den deutschen Markt wurde um knapp zwei Minuten gekürzt, fiel aber trotzdem dem Zugriff der Staatsgewalt anheim. Abhilfe verschafft die Scheibe aus Österreich. NSM hat die ungekürtze Version im Programm, die Qualität der DVD ist sehr ansprechend. Das Bonusmaterial ist leider sehr nicht erwähnenswert, als Verpackung dient ein nettes Digipak samt Schuber.
Mir fällt es sehr schwer, dieses Gemetzel in angemessener Weise zu bewerten. Gern würde ich 7/10 (gut) ziehen, vielleicht gar ein halbes Pünktchen mehr. Doch die ärgerliche und völlig überflüssige Darlegung des Tatmotivs, verpasst meiner Freude einen herben Dämpfer. Ergo verzichte ich auf die übliche Punktewertung, lasse die Zeilen für sich sprechen.
Lieblingszitat:
"Warum meins?"
"Ich will eins."
Bei einem schweren Autounfall, verliert die schwangere Sarah (Alysson Paradis) ihren Ehemann. Sie selbst und ihr ungeborenes Kind überleben den fürchterlichen Crash. Inzwischen sind vier Monate vergangen, die werdende Mutter hat die Klinik längst verlassen, äusserlich nur ein paar Narben zurückbehalten. Ihr Kind soll im Krankenhaus geholt werden, der Termin ist für den nächsten Tag anberaumt. Eine finale Ultraschalluntersuchung am Tag zuvor offenbart keinerlei Komplikationen. Die letzte Nacht vor der Geburt will Sarah allein verbringen, sie weist ihre besorgte Mutter nachhaltig zurück. Das Haus liegt einsam in der Dunkelheit, die Nachbarschaft ist während der Weihnachtstage wie ausgestorben. Plötzlich macht sich vor der Haustür eine unbekannte Frau (Béatrice Dalle) bemerkbar, die vorgibt ein Telefon zu benötigen. Sarah verspürt eine erste Beunruhigung, sie verweigert der Unbekannten die Hilfe. Als die Fremde Details aus Sarahs Leben vom Stapel lässt, wird aus der unterschwelligen Beunruhigung langsam aber sicher Angst. Schliesslich taucht die Person auch noch vor der Terrassentür auf, fordert nun massiv und aggressiv Einlass. Als die herbeigerufene Polizei auftaucht, ist von der Unheimlichen nichts mehr zu sehen. Sarah möchte endlich zur Ruhe kommen, legt sich ins Bett und kann tatsächlich einschlafen. Doch der Frieden ist nur von kurzer Dauer. Die dunkel gekleidete Frau hat sich Zugang zum Haus verschafft, sie attackiert Sarah mit einer grossen Schere. Verletzt kann sich die Schwangere ins Bad retten, doch der Terror hat gerade erst begonnen. Die Angreiferin lässt ihr panisches Opfer über ihr Anliegen nicht im Unklaren, sie will ihr das Baby aus dem Bauch schneiden!!!
Was Alexandre Bustillo und Julien Maury hier vom Stapel lassen, rollt als knochenharter und humorloser Schocker über den Zuschauer hinweg (Zumindest kündigt sich dies zunächst an, später mehr dazu). Aus Frankreich ereilten uns in den letzten Jahren ein paar solcher Brocken, oft liest man in diesem Zusammenhang von "Neuer Französischer Härte" (IMHO ein schreckliches Wörtergebilde). Werke wie:
High Tension (Haute tension, 2003)
Frontiers (Frontière(s), 2007)
Martyrs (Martyrs, 2008)
unterscheiden sich zwar deutlich voneinander, doch sie weisen allesamt eine Gemeinsamkeit auf. Die Hauptcharaktere sind in allen Fällen junge Frauen. Erfreulicherweise -ganz gleichgültig wie das Urteil über den jeweiligen Film ausfällt- liefern alle Damen sehr überzeugende Leistungen ab. Auch "Inside" schlägt in diese Kerbe, Alysson Paradis und Béatrice Dalle spielen erstklassig auf.
Der Film beginnt konsequent mit einem Schlag in die Magengrube. Wir werden Zeuge eines grausigen Frontalunfalls, der Albtraum eines jeden Autofahrers. Kurz gewährt man uns Zeit zum Verdauen des Geschehens, wir erhalten einen Einblick in das triste Dasein der Hauptfigur Sarah. Wirklich entspannend wirken diese Szenen nicht, was der Intensität des Films sehr zuträglich ist. Die junge Frau ist vier Monate nach dem Unfall offenkundig verbittert, stösst vertraute Personen von sich, suhlt sich in ihrem Leid. Das Auftauchen von Béatrice Dalle lässt die depressive Stimmung umgehend in Richtung " bedrohliches Unwohlsein" kippen. Diese Phase währt nicht lange, denn aus dem " bedrohlichen Unwohlsein" wird recht schnell blanker Terror. Die Macher fahren eine äusserst blutige Schlachtplatte auf. Es wird gestochen, geprügelt und geschossen. Schere, Scherben und Knarren sorgen für ein saftiges Blutbad, sogar ein Toaster wird zur Mettgutproduktion missbraucht. Damit die Auseinandersetzung nicht auf Sarah und die Angreiferin beschränkt bleibt, führt man -durchaus geschickt- weitere Figuren der Schlachtbank zu. Sarahs freundlicher Chef taucht auf, ihre Mutter macht sich Sorgen, mehrere Polizisten geraten in den Sog der Gewalt. Ein von der Polizei zuvor aufgegriffener Jugendlicher, bleibt ebenso nicht von dem zerstörerischen Wahn der Irren verschont.
Die Handlung ernährt überwiegend von Terror und Mettgut, freilich von den guten Darstellern geschultert, doch man vermisst trotzdem keine tiefergehende Handlung. Durch die gelungene Einführung der Figur Sarah, hat der Zuschauer genug Bindung zu dieser, leidet und fiebert mit der jungen Frau. Leider stellt sich der Film schliesslich selbst ein Bein, tappt in zwei unnötige Fallen. Die erste Falle ist weniger tragisch, sorgt aber dafür, dass mich der Film aus seinem Würgegriff entlässt, die eisernen Klauen zumindest ein wenig erschlaffen. Wer nicht zuviel über den Inhalt erfahren will, sollte den Rest dieses Absatzes nicht lesen! Spätestens ab dem Moment, in dem Béatrice Dalle von ihrem Opfer eingeschenkt bekommt, driftet die "schockierende" Gewalt in teilweise alberne Bereiche ab. Frau Dalle rumpelt wie ein verkohlter Zombie über das Schlachtfeld, diese (zu) massive Übertreibung sorgt dann eher für belustigende Momente. Sicher, unterhaltsam ist das Gemetzel noch immer, nur funktioniert es ab diesem Zeitpunkt auf einer anderen, ungewollten (?) Ebene. Die zweite Fussangel beschädigt "Inside" leider noch viel stärker. Man liefert die Begründung für das Vorgehen der Unbekannten, eine völlig banale und einfallslose Begründung. Aufgrund der einleitenden Ereignisse, ist das Motiv der Angreiferin zwar nachvollziehbar, macht aus dem Film aber eine biedere Rachestory. Wieso überlässt man die Erklärung nicht der Phantasie des Zuschauers? Der Streifen ist wegen seiner ausufernden Gewalt sowieso ein "Nischenfilm", muss man da eine öde Auflösung anbieten, die sich unverholen im gleichgeschalteten Mainstream suhlt? Für mich verliert "Inside" dadurch extrem viel von seiner Wirkung. Das blutige Treiben hätte weitaus bösartiger und unbequemer gewirkt, wenn man das Motiv der Unbekannten nicht preisgegeben hätte. Zumindest wäre eine einfallsreichere Erklärung wünschenswert, die vielleicht nicht ganz so arg an der Substanz von "Inside" nagt. Besser -ich kann es nicht oft genug schreiben- wäre der vollständige Verzicht gewesen. Um wenigstens ein paar versöhnliche Worte loszuwerden, sei an dieser Stelle gesagt, dass ich die pseudophilosophische Sülze am Ende von "Martyrs" noch bescheidener finde.
Neben den sehr ansprechenden Leistungen von Alysson Paradis und Béatrice Dalle, sind auch die Nebenrollen gut besetzt und gespielt. So gut Paradis auch aufspielt, dafür meinen Respekt erntet, die völlig kranke und ausgetickte Darbietung der Frau Dalle ist die grösste Zierde des Films! Handwerklich präsentiert sich "Inside" kaum weniger souverän. Kamera und Schnitt wissen zu gefallen, der Score trifft jederzeit den richtigen Ton. Bei den Effekten hat man sich auch nicht lumpen lassen. Ein zerplatzer Schädel ist nicht ganz auf dem Niveau der übrigen Metzeleien, was mich aber nicht gestört hat, denn zu diesem Zeitpunkt liegt der Film noch auf dem richtigen Kurs. Wer sich an blutigen Szenen stört, dem sei mit Nachdruck von "Inside" abgeraten! Besonders der ultimative Einsatz der Schere des Schreckens, dürfte in dieser Hinsicht empfindliche Gemüter in Panik versetzen.
Die DVD für den deutschen Markt wurde um knapp zwei Minuten gekürzt, fiel aber trotzdem dem Zugriff der Staatsgewalt anheim. Abhilfe verschafft die Scheibe aus Österreich. NSM hat die ungekürtze Version im Programm, die Qualität der DVD ist sehr ansprechend. Das Bonusmaterial ist leider sehr nicht erwähnenswert, als Verpackung dient ein nettes Digipak samt Schuber.
Mir fällt es sehr schwer, dieses Gemetzel in angemessener Weise zu bewerten. Gern würde ich 7/10 (gut) ziehen, vielleicht gar ein halbes Pünktchen mehr. Doch die ärgerliche und völlig überflüssige Darlegung des Tatmotivs, verpasst meiner Freude einen herben Dämpfer. Ergo verzichte ich auf die übliche Punktewertung, lasse die Zeilen für sich sprechen.
Lieblingszitat:
"Warum meins?"
"Ich will eins."
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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