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Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Die letzte Kriegerin (OT:Once Warriors, Neuseeland)
Ein Portrait der Maori, welche ihre Kultur verloren haben und im Sumpf von Gewalt und Alkohol landen.
Filmtip
7/10
Ein Portrait der Maori, welche ihre Kultur verloren haben und im Sumpf von Gewalt und Alkohol landen.
Filmtip
7/10
Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Harry Brown (BluRay)
Ganz unterhaltsamer, wenn auch streckenweise sentimentaler Rachefeldzug eines alternden Witwers (Ex Royal-Marine in Irland), gegen eine brutale Jugendgang, die eine britische Trabantenstadt terrorisiert, während die Polizei der Gewalteskalation mehr oder weniger gleichgültig bzw. machtlos gegenübersteht.
Irgendwie britisch. Empfehlung.
7/10
Ganz unterhaltsamer, wenn auch streckenweise sentimentaler Rachefeldzug eines alternden Witwers (Ex Royal-Marine in Irland), gegen eine brutale Jugendgang, die eine britische Trabantenstadt terrorisiert, während die Polizei der Gewalteskalation mehr oder weniger gleichgültig bzw. machtlos gegenübersteht.
Irgendwie britisch. Empfehlung.
7/10
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu (Großbritannien, Deutschland 1966, englischer Titel: The Brides of Fu Manchu)
Das Böse ist immer und überall
In Tibet wurde die Schreckensherrschaft des Dr. Fu Man Chu (Christopher Lee) auf explosive Art beendet. Zumindest glaubte man dies, doch der Schurke konnte einmal mehr entkommen. Längst arbeitet Fu Man Chu wieder an der Übernahme der Weltherrschaft, residiert in einer alten Tempelanlage, die im Atlasgebirge versteckt liegt. Erneut lässt er kluge Köpfe für sich arbeiten, macht sie durch die Entführung der Töchter gefügig. Auch Prof. Jules Merlin (Rupert Davies) gerät in die Fänge des gnadenlosen Fu Man Chu, seine Tochter Michèle (Carole Gray) befindet sich in der Gewalt des Chinesen. Um seine Pläne vorwärts zu treiben, benötigt Fu Man Chu ausserdem die Dienste von Prof. Otto Lenz (Joseph Fürst). Die Schergen des Asiaten gehen wie üblich vor, sie wollen zunächst die Tochter des Professors entführen. Marie Lenz (Marie Versini) ist mit dem deutschen Wissenschaftler Franz Baumer (Heinz Drache) liiert, der durch seinen schlagfertigen Einsatz den ersten Entführungsversuch unterbinden kann. Längst ist Nayland Smith (Douglas Wilmer) -der Ermittler ist Fu Man Chus Erzfeind- seiner Sache sicher, Fu Man Chu lebt und tyrannisiert erneut die Menschheit. Mit einem cleveren Schachzug wollen Smith und Baumer ihrem Gegner auf die Schliche kommen. Während sich Baumer in grösste Gefahr begibt, fühlen Smith, sein treuer Begleiter Dr. Petrie (Howard Marion Crawford), sowie der französische Ermittler Inspector Grimaldi (Roger Hanin), den "Aussendienstmitarbeitern" des Fu Man Chu auf den Zahn. Insbesondere der verschlagene Nikki Sheldon (Harald Leipnitz), erregt nachhaltig das Interesse der Kriminalisten. Ist Fu Man Chu noch zu stoppen, oder wird er seine neue Vernichtungswaffe bald zum Einsatz bringen? Ein fürchterliches Desaster kündigt sich an...
Nach dem sehr gelungenen Einstand "Ich, Dr. Fu Man Chu" (1965), nahm Don Sharp auch bei der Fortsetzung auf dem Regiestuhl Platz. Erneut übernahm Christopher Lee die Rolle des Superschurken, ein paar weitere -bereits aus dem ersten Teil- bekannte Gesichter gesellen sich hinzu. Es sind allerdings auch nicht allzu glückliche Umbesetzungen zu vermelden. Die Story der Fortsetzung funktioniert wie gehabt: Fu Man Chu lässt junge Frauen entführen, nötigt ihre Väter dadurch zur Mitarbeit. Wie schön, dass alle für die Zwecke des Schurken brauchbaren Wissenschaftler, grundsätzlich mit äusserst hübschen Töchtern gesegnet sind, grins. Doch diese hübschen Töchter, haben clevere, kernige Verehrer, die Fu Man Chu stets Ärger bereiten. Ein unterirdisches Versteck gibt es ebenso wieder zu bewundern, nur diesmal nicht in London, sondern im westafrikanischen Atlasgebirge (In der deutschen Fassung ist vom Libanon die Rede). Bezüglich der sehr schönen und stimmigen Ausstattung, muss sich der zweite Ritt des Fu Man Chu nicht hinter seinem Vorgänger verstecken. Zwar hat mir das "gruftige" Versteck unterhalb Londons ein wenig besser gefallen, jedoch ist das neue Hauptquartier sogar mit mehr Aufwand gestaltet, inklusive eines beeindruckenden Maschinenraums. Freilich fehlt auch die "Superwaffe" nicht, mit der sich -sofern sie einwandfrei funktioniert- ganze Städte ausradieren lassen. Im ersten Film arbeitete der böse Chinese mit dem tödlichen Extrakt einer seltenen Pflanze, nun wird mit einer "Hightech-Energie-Transport-und-Umwandlungsanlage" hantiert. Herrlich absurd, vor allem herrlich unterhaltsam, Nikola Tesla hätte seine Freude daran.
Werfen wir einen Blick auf die Bestzungsliste. Wie bereits erwähnt, sehen wir Christopher Lee wieder in der Rolle des Fu Man Chu. Seine Darbietung sorgt -wie nicht anders zu erwarten- für grösste Zufriedenheit meinerseits. Ich liebe Christopher Lee, Fu Man Chu ist -nach Dracula- eine seiner beeindruckendsten und wichtigsten Rollen. Obwohl man kaum glauben mag, dass ein hochgewachsener, eleganter Engländer einen chinesischen Superschurken zu spielen vermag, wirkt Lee rundum überzeugend und faszinierend, keinesfalls albern oder gar peinlich. Tsai Chin sehen wir erneut in der Rolle der Lin Tang, der treuen und bööösen Tochter Fu Man Chus. Als weiterer Fels in der Brandung dient Howard Marion Crawford, in seiner Rolle des gemütlichen Begleiters von Nayland Smith. Crawford kommt als Dr. Petrie sogar ein wenig besser zum Zuge als zuvor, da die Rolle des Nayland Smith, in der Fortsetzung deutlich schwächer besetzt wurde. Nigel Green war als Nayland Smith erstklassig, leider ist er nicht mehr mit von der Partie. Ein herber Verlust, denn Douglas Wilmer kann Green zu keiner Zeit das Wasser reichen. Vermutlich war den Machern diese Tatsache bewusst, denn die Rolle Nayland Smith wurde ein wenig zurückgefahren. In der deutschen Fassung hat man gar den Namen geändert, aus Nayland Smith wurde ein gewisser Terrence Spencer. Die Rolle des jungen Haudegen fällt diesmal Heinz Drache zu, der somit das Erbe von Joachim Fuchsberger antritt. Immerhin muss er nicht die gleiche Person darstellen, obschon sein Part eindeutig an den von Fuchsberger angelehnt ist. Schon in den Wallace Produktionen war mir Fuchsberger immer lieber als Drache, dies setzt sich in der Fu Man Chu Reihe fort. Schwach ist die Leistung von Heinz Drache keineswegs, der Verfall ist hier längst nicht so ausgeprägt, wie der durch die Umbesetzung der Figur Nayland Smith herbeigeführte Qualitätsverlust. Die Rolle der hilfsbedürftigen Schönheit liegt nicht mehr auf den hübschen Schultern von Karin Dor, aber in Form der beiden Nachwuchstalente Marie Versini und Carole Gray, bekommt der Geiferling zwei sehr ansprechende Damen geboten. Marie Versini erfreut in der englischen Version mit ihrem knuffigen Dialekt, Frauen aus Frankreich sind einfach... ...mmhhmm... (jaja, Klischee...). Rupert Davies kommt die Rolle des drangsalierten Wissenschaftlers zu, er spielt diesen Part weniger verschroben-herzlich als zuvor Walter Rilla, punktet aber mit seiner verschwitzt-grobschlächtigen Art. Harald Leipnitz soll nicht ohne Nennung bleiben, denn er ist mir besonders positiv aufgefallen. Als bösärtiger, skrupelloser Schurke gefällt er mir weitaus besser, als in der Rolle des "sachlichen Wallace-Ermittlers". Eine tolle Leistung, vielen Dank dafür! Die übrigen Darsteller fügen sich gut in das Gesamtbild ein, ich hätte mir ein wenig mehr Einblick in das "Lagerleben" der "13 Sklavinnen" gewünscht, doch bekanntlich ist das Leben kein Blaskonzert.
Die DVD aus dem Hause Kinowelt, bietet -wie beim ersten Teil der Reihe- die englische und die deutsche Schnittfassung des Films an. Erneut ist die englische Fassung eindeutig vorzuziehen, die kürzere Version für den deutschen Markt wirkt teils recht unglücklich gekürzt. Dafür gibt es in der deutschen Variante Momente zu sehen, die in der englischen Auswertung nicht vorhanden sind. Diese Szenen vermisse ich allerdings nicht, ich kann daher nur erneut unterstreichen: Die englische Fassung ist deutlich überlegen und stimmiger! Der Filmfreund schaut sich sowieso beide Versionen an, alles andere wäre Frevelei, die von Dr. Fu Man Chu gnadenlos bestraft wird. Auch Englischmuffel haben keine gültige Ausrede, denn die englische Fassung verfügt über zuschaltbare Untertitel. Im Bonusmenü findet man ein Interview mit Christopher Lee, der unterhaltsam aus dem Nähkästchen plaudert. Leider ist dieses Feature nur knapp 12 Minuten kurz, ich hätte gern mehr von Herrn Lee auf die Ohren (und Augen) bekommen. Ferner gibt es noch ein paar Texttafeln und andere Kleinigkeiten zu entdecken. Vielleicht sollte ich noch darauf hinweisen, dass die deutsche Version aus Quellen von unterschiedlicher Qualität zusammengestückelt wurde. Ich finde dies nicht tragisch, denn bei erneuter Sichtung der DVD, werde ich sowieso nur noch die englische Fassung schauen.
Zur Sicherheit der Hinweis auf den Inhalt der "Dr. Fu Man Chu Collection":
• Ich, Dr. Fu Man Chu (1965)
• Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu (1966)
• Die Rache des Dr. Fu Man Chu (1967)
• Der Todeskuss des Dr. Fu Man Chu (1968)
• Die Folterkammer des Dr. Fu Man Chu (1969)
Der faire Preis sollte jeden Interessenten überzeugen, für schlappe 20 Taler kommt die Box ins Haus.
Zwar kann "Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu" nicht die Klasse der Vorgängers halten, aber den Fan erwartet ein weiteres Date mit Fu Man Chu und seinen Schergen & Widersachern, welches für kurzweilige und liebeswerte Unterhaltung sorgt.
7/10 (gut, zuzüglich diverser Knuffel-/Wohlfühlpunkte)
Lieblingszitat(e):
Aus der englischen Fassung:
"Remember, the snakepit is one of the quicker deaths, that awaits your daughter!"
Aus der deutschen Fassung:
"Das wird uns alle dem großen Ziel bedeutend näherbringen!"
Das Böse ist immer und überall
In Tibet wurde die Schreckensherrschaft des Dr. Fu Man Chu (Christopher Lee) auf explosive Art beendet. Zumindest glaubte man dies, doch der Schurke konnte einmal mehr entkommen. Längst arbeitet Fu Man Chu wieder an der Übernahme der Weltherrschaft, residiert in einer alten Tempelanlage, die im Atlasgebirge versteckt liegt. Erneut lässt er kluge Köpfe für sich arbeiten, macht sie durch die Entführung der Töchter gefügig. Auch Prof. Jules Merlin (Rupert Davies) gerät in die Fänge des gnadenlosen Fu Man Chu, seine Tochter Michèle (Carole Gray) befindet sich in der Gewalt des Chinesen. Um seine Pläne vorwärts zu treiben, benötigt Fu Man Chu ausserdem die Dienste von Prof. Otto Lenz (Joseph Fürst). Die Schergen des Asiaten gehen wie üblich vor, sie wollen zunächst die Tochter des Professors entführen. Marie Lenz (Marie Versini) ist mit dem deutschen Wissenschaftler Franz Baumer (Heinz Drache) liiert, der durch seinen schlagfertigen Einsatz den ersten Entführungsversuch unterbinden kann. Längst ist Nayland Smith (Douglas Wilmer) -der Ermittler ist Fu Man Chus Erzfeind- seiner Sache sicher, Fu Man Chu lebt und tyrannisiert erneut die Menschheit. Mit einem cleveren Schachzug wollen Smith und Baumer ihrem Gegner auf die Schliche kommen. Während sich Baumer in grösste Gefahr begibt, fühlen Smith, sein treuer Begleiter Dr. Petrie (Howard Marion Crawford), sowie der französische Ermittler Inspector Grimaldi (Roger Hanin), den "Aussendienstmitarbeitern" des Fu Man Chu auf den Zahn. Insbesondere der verschlagene Nikki Sheldon (Harald Leipnitz), erregt nachhaltig das Interesse der Kriminalisten. Ist Fu Man Chu noch zu stoppen, oder wird er seine neue Vernichtungswaffe bald zum Einsatz bringen? Ein fürchterliches Desaster kündigt sich an...
Nach dem sehr gelungenen Einstand "Ich, Dr. Fu Man Chu" (1965), nahm Don Sharp auch bei der Fortsetzung auf dem Regiestuhl Platz. Erneut übernahm Christopher Lee die Rolle des Superschurken, ein paar weitere -bereits aus dem ersten Teil- bekannte Gesichter gesellen sich hinzu. Es sind allerdings auch nicht allzu glückliche Umbesetzungen zu vermelden. Die Story der Fortsetzung funktioniert wie gehabt: Fu Man Chu lässt junge Frauen entführen, nötigt ihre Väter dadurch zur Mitarbeit. Wie schön, dass alle für die Zwecke des Schurken brauchbaren Wissenschaftler, grundsätzlich mit äusserst hübschen Töchtern gesegnet sind, grins. Doch diese hübschen Töchter, haben clevere, kernige Verehrer, die Fu Man Chu stets Ärger bereiten. Ein unterirdisches Versteck gibt es ebenso wieder zu bewundern, nur diesmal nicht in London, sondern im westafrikanischen Atlasgebirge (In der deutschen Fassung ist vom Libanon die Rede). Bezüglich der sehr schönen und stimmigen Ausstattung, muss sich der zweite Ritt des Fu Man Chu nicht hinter seinem Vorgänger verstecken. Zwar hat mir das "gruftige" Versteck unterhalb Londons ein wenig besser gefallen, jedoch ist das neue Hauptquartier sogar mit mehr Aufwand gestaltet, inklusive eines beeindruckenden Maschinenraums. Freilich fehlt auch die "Superwaffe" nicht, mit der sich -sofern sie einwandfrei funktioniert- ganze Städte ausradieren lassen. Im ersten Film arbeitete der böse Chinese mit dem tödlichen Extrakt einer seltenen Pflanze, nun wird mit einer "Hightech-Energie-Transport-und-Umwandlungsanlage" hantiert. Herrlich absurd, vor allem herrlich unterhaltsam, Nikola Tesla hätte seine Freude daran.
Werfen wir einen Blick auf die Bestzungsliste. Wie bereits erwähnt, sehen wir Christopher Lee wieder in der Rolle des Fu Man Chu. Seine Darbietung sorgt -wie nicht anders zu erwarten- für grösste Zufriedenheit meinerseits. Ich liebe Christopher Lee, Fu Man Chu ist -nach Dracula- eine seiner beeindruckendsten und wichtigsten Rollen. Obwohl man kaum glauben mag, dass ein hochgewachsener, eleganter Engländer einen chinesischen Superschurken zu spielen vermag, wirkt Lee rundum überzeugend und faszinierend, keinesfalls albern oder gar peinlich. Tsai Chin sehen wir erneut in der Rolle der Lin Tang, der treuen und bööösen Tochter Fu Man Chus. Als weiterer Fels in der Brandung dient Howard Marion Crawford, in seiner Rolle des gemütlichen Begleiters von Nayland Smith. Crawford kommt als Dr. Petrie sogar ein wenig besser zum Zuge als zuvor, da die Rolle des Nayland Smith, in der Fortsetzung deutlich schwächer besetzt wurde. Nigel Green war als Nayland Smith erstklassig, leider ist er nicht mehr mit von der Partie. Ein herber Verlust, denn Douglas Wilmer kann Green zu keiner Zeit das Wasser reichen. Vermutlich war den Machern diese Tatsache bewusst, denn die Rolle Nayland Smith wurde ein wenig zurückgefahren. In der deutschen Fassung hat man gar den Namen geändert, aus Nayland Smith wurde ein gewisser Terrence Spencer. Die Rolle des jungen Haudegen fällt diesmal Heinz Drache zu, der somit das Erbe von Joachim Fuchsberger antritt. Immerhin muss er nicht die gleiche Person darstellen, obschon sein Part eindeutig an den von Fuchsberger angelehnt ist. Schon in den Wallace Produktionen war mir Fuchsberger immer lieber als Drache, dies setzt sich in der Fu Man Chu Reihe fort. Schwach ist die Leistung von Heinz Drache keineswegs, der Verfall ist hier längst nicht so ausgeprägt, wie der durch die Umbesetzung der Figur Nayland Smith herbeigeführte Qualitätsverlust. Die Rolle der hilfsbedürftigen Schönheit liegt nicht mehr auf den hübschen Schultern von Karin Dor, aber in Form der beiden Nachwuchstalente Marie Versini und Carole Gray, bekommt der Geiferling zwei sehr ansprechende Damen geboten. Marie Versini erfreut in der englischen Version mit ihrem knuffigen Dialekt, Frauen aus Frankreich sind einfach... ...mmhhmm... (jaja, Klischee...). Rupert Davies kommt die Rolle des drangsalierten Wissenschaftlers zu, er spielt diesen Part weniger verschroben-herzlich als zuvor Walter Rilla, punktet aber mit seiner verschwitzt-grobschlächtigen Art. Harald Leipnitz soll nicht ohne Nennung bleiben, denn er ist mir besonders positiv aufgefallen. Als bösärtiger, skrupelloser Schurke gefällt er mir weitaus besser, als in der Rolle des "sachlichen Wallace-Ermittlers". Eine tolle Leistung, vielen Dank dafür! Die übrigen Darsteller fügen sich gut in das Gesamtbild ein, ich hätte mir ein wenig mehr Einblick in das "Lagerleben" der "13 Sklavinnen" gewünscht, doch bekanntlich ist das Leben kein Blaskonzert.
Die DVD aus dem Hause Kinowelt, bietet -wie beim ersten Teil der Reihe- die englische und die deutsche Schnittfassung des Films an. Erneut ist die englische Fassung eindeutig vorzuziehen, die kürzere Version für den deutschen Markt wirkt teils recht unglücklich gekürzt. Dafür gibt es in der deutschen Variante Momente zu sehen, die in der englischen Auswertung nicht vorhanden sind. Diese Szenen vermisse ich allerdings nicht, ich kann daher nur erneut unterstreichen: Die englische Fassung ist deutlich überlegen und stimmiger! Der Filmfreund schaut sich sowieso beide Versionen an, alles andere wäre Frevelei, die von Dr. Fu Man Chu gnadenlos bestraft wird. Auch Englischmuffel haben keine gültige Ausrede, denn die englische Fassung verfügt über zuschaltbare Untertitel. Im Bonusmenü findet man ein Interview mit Christopher Lee, der unterhaltsam aus dem Nähkästchen plaudert. Leider ist dieses Feature nur knapp 12 Minuten kurz, ich hätte gern mehr von Herrn Lee auf die Ohren (und Augen) bekommen. Ferner gibt es noch ein paar Texttafeln und andere Kleinigkeiten zu entdecken. Vielleicht sollte ich noch darauf hinweisen, dass die deutsche Version aus Quellen von unterschiedlicher Qualität zusammengestückelt wurde. Ich finde dies nicht tragisch, denn bei erneuter Sichtung der DVD, werde ich sowieso nur noch die englische Fassung schauen.
Zur Sicherheit der Hinweis auf den Inhalt der "Dr. Fu Man Chu Collection":
• Ich, Dr. Fu Man Chu (1965)
• Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu (1966)
• Die Rache des Dr. Fu Man Chu (1967)
• Der Todeskuss des Dr. Fu Man Chu (1968)
• Die Folterkammer des Dr. Fu Man Chu (1969)
Der faire Preis sollte jeden Interessenten überzeugen, für schlappe 20 Taler kommt die Box ins Haus.
Zwar kann "Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu" nicht die Klasse der Vorgängers halten, aber den Fan erwartet ein weiteres Date mit Fu Man Chu und seinen Schergen & Widersachern, welches für kurzweilige und liebeswerte Unterhaltung sorgt.
7/10 (gut, zuzüglich diverser Knuffel-/Wohlfühlpunkte)
Lieblingszitat(e):
Aus der englischen Fassung:
"Remember, the snakepit is one of the quicker deaths, that awaits your daughter!"
Aus der deutschen Fassung:
"Das wird uns alle dem großen Ziel bedeutend näherbringen!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Bad Lieutnant 1992
Harvey Keitel spielt einen abgetakelten Cop der auf Grund seines Drokenkonsums und der Wettsucht immer tiefer in Probleme rutscht.
Ziemlich wüster Film wenn man an die ein oder andere Geschmacklosigkeit denkt. Bis auf das übetriebene Fratzengeballer des Herrn Keitel am Ende des Streifens eigentlich gelungene Schauspielkunst.
6.9
Harvey Keitel spielt einen abgetakelten Cop der auf Grund seines Drokenkonsums und der Wettsucht immer tiefer in Probleme rutscht.
Ziemlich wüster Film wenn man an die ein oder andere Geschmacklosigkeit denkt. Bis auf das übetriebene Fratzengeballer des Herrn Keitel am Ende des Streifens eigentlich gelungene Schauspielkunst.
6.9
Grüße
Nubox481fan
___________________________________
Ich höre was, was du nicht hörst.
Nubox481fan
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Vincent will meer (BluRay)
Hervorragendes Kino. Bester deutscher Film seit Jahren. Kein Sound-Inferno, kein 3D, kein Mega-Budget, aber Top-Drehbuch und brillante Umsetzung.
Auf jeden Fall anschauen.
8.5/10
Hervorragendes Kino. Bester deutscher Film seit Jahren. Kein Sound-Inferno, kein 3D, kein Mega-Budget, aber Top-Drehbuch und brillante Umsetzung.
Auf jeden Fall anschauen.
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Astro Zombies (USA 1968, Originaltitel: Astro Zombies)
Tyrannin Tura tötet teuflisch
Grausame Morde sorgen für Angst und Schrecken. Der wahnsinnige Wissenschaftler Dr. DeMarco (John Carradine) hat seine Forschungen so weit vorangetrieben, dass der (Alb)Traum vom Kunstmenschen zur Realität geworden ist. Aus toten Leibern bastelt DeMarco seine Kreationen, widerstandsfähig und schlagkräftig, versorgt durch eine eingebaute Energiezelle, welche durch das Licht der Sonne -oder Kunstlicht- aufgeladen wird. Aber schon der selige Dr. Frankenstein hatte mit Problemen zu kämpfen, warum sollte es Doc DeMarco besser ergehen? Das Hirn seiner Schöpfung wurde einem Psychopathen entnommen, der Robotermensch stapft nun durch die Landschaft und tötet vorzugsweise junge Damen. Ursprünglich forschte Dr. DeMarco im Auftrag der US-Regierung, künstliches Leben schien besonders im Hinblick auf die Raumfahrt sehr interessant. Holman (Wendell Corey) beauftragt seinen Agenten Eric Porter (Tom Pace) damit, den abtrünnigen Forscher aufzuspüren und dessen Umtriebe zu beenden. Doch nicht nur die US-Regierung bemüht sich Zugriff auf DeMarco zu bekommen. Satana (Tura Satana), eine skrupellose und sadistische Agentin, geht nicht nur mit rücksichtsloser Härte gegen ihre Widersacher vor. Es bereitet der Dame grösste Wonne, ihre CIA-Gegenspieler zu erniedrigen und zu töten, sie will um jeden Preis an das Wissen von Dr. DeMarco gelangen...
Obwohl er bereits über 80 Jahre auf dem Buckel hat, fabriziert Ted. V. Mikels noch immer seine kleinen Trashfilmchen. Er betätigt sich dabei nicht nur als Regisseur, sondern bedient ab und an auch die Kamera, sorgt für den Schnitt, verzapft die Drehbücher zu seinen Sausen, fungiert als unabhängiger Produzent. In Deutschland sind bereits seit einiger Zeit ältere Streifen von Mikels auf DVD erhältlich. CMV bietet im Rahmen der hauseigenen "Trash Collection", insgesamt vier Werke des Filmemachers an: "Treffpunkt Los Angeles", "Die Leichenmühle", "Die Blutorgie der Satanstöchter", "Das Kommando der Frauen". Die aufgezählten Flicks entstanden in der Zeit zwischen 1968 und 1973, ergo stellt der 1968 eingetütete "Astro Zombies" eine willkommene Ergänzung dar. Diesmal verdanken wir die Veröffentlichung jedoch nicht CMV, sondern dem Label Subkultur Entertainment, das mit dieser DVD seinen Einstand auf dem Markt feiert. Dazu später noch ein paar Worte, zunächst möchte ich kurz auf den Film eingehen.
Mikels lässt sich nicht lumpen, er haut dem Zuschauer Zutaten aus unterschiedlichen Genretöpfen vor den Latz. Da hätten wir den Mad Scientist, der noch einen Schritt weiter als Doktor Frankenstein geht. Als Aufhänger muss die Raumfahrt herhalten, damit für eine Prise Science-Fiction gesorgt ist. Dies untermauert der Anblick des Labors von Doc DeMarco, welches sich als Mischung aus Hightech-Elektronik-Bastelstube und Gothic-Folterkeller präsentiert. Freilich gehört auch ein verwachsener, williger Handlager zur Ausstattung, der als fleissige Gesichtsruine durch das Szenario buckelt. Damit nicht genug, denn Kriminalfilm, Serienkillerterror, Agentenmachenschaften und Monsterspinnerei runden das groteske Menü ab. Neben dem Doc zaubert Mikels noch weitere Bösewichte aus dem Ärmel, denn irgendwie haftet einem Mad Scientist stets eine tragische Komponente an, die beim Zuschauer für Mitgefühl und Verständnis sorgen könnte. Den bösen Part ohne jeglichen Hauch von Ambivalenz übernimmt Tura Satana, die sich 1965 durch die Mitwirkung in "Faster, Pussycat! Kill! Kill!" (Die Satansweiber von Tittfield), ihren Platz in der Filmhistorie sicherte. Russ "Meister der Möpse" Meyer sei es gedankt. Frau Satana stöckelt auf High Heels umher, räumt ihre Gegner per Knarre aus dem Weg, räkelt sich sinnfrei auf dem Sofa, sondert Befehle an ihre Untergebenen ab. Leider bleiben ihre saftigen Früchte im Körbchen, eindeutig die tatsächlich tragische Komponente des Films. Tura Satana gehen zwei reichlich abstossende Schergen zur Hand, darunter ein verschwitzter Latino, der offenbar in sein Springmesser verliebt ist. Die Bösewichter halten bezüglich Ausstrahlung und Erinnerungswert klar das Ruder in der Hand. John Carradine ist als irrer Körperklempner herrlich, Tura Satana ein echter Hingucker, die "Neben- und Aushilfsbösen" sorgen ebenso für manche Schmunzler.
Kein leichtes Spiel für die "Helden", die sich gegen eine üppig *räusper* ausgestattete Schurkenriege behaupten müssen. Tom Pace mutet wie ein durchschnittlicher Zahnpasta-Grinser aus den späten fünfziger Jahren an, glatt und weitgehend uninteressant. Sein von Wendell Corey gespielter Chef verfügt über mehr Profil, hinterlässt allerdings auch kaum bleibende Eindrücke. Lediglich Rotfüchsin Joan Patrick lässt die trüben Augen des Betrachters aufleuchten, wenn ihre Darbietung doch nur nicht so züchtig geraten wäre... Der kurze Auftritt von Ted V. Mikels höchstselbst, wirkt nachhaltiger als das Auftreten von Pace und Konsorten. Der gute Ted spielt Bongos in einem Club, schliesslich muss man die erwünschte Filmdauer erreichen. Vor lauter Begeistung für John Carradine und Tura Satana, bin im vorherigen Abschnitt nicht auf den Killer eingegangen, den "Astro Zombie", den "Roboter des Grauens". Man hat einem Typ eine völlig bescheuerte Maske über den Schädel gezogen, fertig ist die Laube. Völlig bizarr wird es, als dem "Astro Zombie" seine "Batterie" entrissen wird. Das Killerbürschlein taumelt mit einer Taschenlampe auf der Stirn davon, schliesslich ist eine Photozelle in der Stirn des Ungeheuers eingelassen, über die es normalerweise seinen "Akku" auflädt. Hört sich reichlich schwachsinnig an? Bitte, was erwartet ihr von Ted V. Mikels? Natürlich schreit dieser grobe Unfug zum Himmel (oder in Richtung Hölle...?). Die Szenen mit dem "Astro Zombie" gehören ganz klar zu den Höhepunkten des Films. Leider vergibt Mikels die Chance, sein putziges Monster häufiger von der Leine zu lassen. Schade, denn viel Aufwand wäre dazu nicht nötig gewesen.
Insgesamt geht die Inszenierung -setzt man einen passenden Maßstab an- durchaus als recht solide durch. Die Kamera ist meist auf der Höhe, der Schnitt passt, die Ausleuchtung der Kulissen ist Mikels schon weitaus mieser gelungen (Siehe z.B. "Die Blutorgie der Satanstöchter"). Wer eine hektische -oder gar hysterische- Höllensause erwartet, wird vermutlich schnell gelangweilt sein. Denn nach dem stimmungsvollen Mord zu Beginn, ergeht sich der Streifen immer wieder in ausführlichen Dialogen, in denen die Akteure reichlich uninteressanten Schwachsinn absondern. Doch was vordergründig auf ungedulige Zuschauer ermüdend wirken mag, sorgt bei genauem Betrachten und Zuhören für Freude, auf solchen Blödsinn -wie ihn die Schiessbudenfiguren hier von sich geben- muss man erstmal kommen. "Astro Zombies" mutet eine Spur zu unscheinbar und brav an, zu ausgewalzt und zäh. Seine Reize wird der Streifen nur dann offenbaren, wenn man wirklich bereit ist, sich ganz und gar auf den Stoff einzulassen, keinerlei Fragen bezüglich Sinn und Nährwert stellt. Gegen einen explosiven Dampfhammer wie z.B. "I Drink Your Blood" (Die Tollwütigen, 1970), stinken die "Astro Zombies" gnadenlos ab. Daher mag ich "Astro Zombies" nur gestandenen Trashfans ans Herz legen, als Einstieg in die Niederungen des Exploitation-Films/Grindhouse-Kinos ist der Streifen denkbar ungeeignet.
Ja! Ted V. Mikels fehlt es an Gespür für Tempo und Spannung. Gelingt der Aufbau einer ansprechenden Atmosphäre, verschleppt Mikels diese, ergeht sich in überflüssigen Nichtigkeiten. Aber all diese Schwächen und Unzulänglichkeiten machen "Astro Zombies" aus, lassen den Film auf spezielle Art liebenswert wirken. Jeder kennt Sprüche wie: "Der Film ist so schlecht, dass er bereits wieder gut ist...". Doch trifft diese "Weisheit" auf Mikels Machwerk zu? Mikels wirft etliche Zutaten in sein Töpfchen, die die Trash-O-Logen unter uns erfreuen sollten. Doch er schafft es mit erstaunlicher Konsequenz, sein Süppchen auf zu kleiner Flamme dümpeln zu lassen, es gewissermaßen zu zerkochen. Ergo ist "Astro Zombies" einfach nur mies, gleichzeitig aber nicht mies genug, um wirklich unterhaltsam zu sein (!!!) ...und doch mag ich den Film (Na dann...). Fragt mich nicht woran es liegt. Sind es die Möpse von Tura Satana, die man leider nicht zu Gesicht bekommt, sind es ihre High Heels und Schenkel? Liegt es am irren Doc, dem Ärgernis über das viel zu selten gezeigte Monster, dem erbärmlichem Gehilfen des modernen Frankenstein? Ich habe keine verdammte Erklärung, aber mir hat "Astro Zombies" Spass gemacht. Die deutsche Synchronisation macht Laune, gehört aber nicht zu den Highlights, da gibt es noch weitaus wahnsinnigere Ergüsse. Übrigens sollte man IMHO den englischen O-Ton nicht unterschätzen, welcher der Atmosphäre des Films zuträglich ist.
Subkultur Entertainment hat es endlich geschafft, mit "Astro Zombies" liegt nun der erste Titel des Labels vor. Die DVD stellt gleichzeitig den Auftakt zur hauseigenen "Grindhouse Collection" dar, sie wird in einem schicken und stabilen Schuber ausgeliefert. Der Sammelschuber bietet Platz für sieben weitere Amarays, ich freue mich bereits jetzt auf die Fortsetzung der Reihe. Bei der Aufbereitung des Materials hat man gute Arbeit geleistet. "Astro Zombies" erfreut mit knackiger Schärfe und frischen Farben (unter Berücksichtung, dass wir es mit einer alten Mikels-Schöpfung zu tun haben). Glücklicherweise hat man den Film nicht "kaputtrestauriert", sondern ist mit viel Fingerspitzengefühl ans Werk gegangen. So sieht man noch immer Kratzer und Verschmutzungen, doch diese fördern das "Kinofeeling", lassen das Ergebnis sehr lebending wirken. Gleiches gilt für den Ton, es knistert fröhlich aus den Lautsprechern/dem Kopfhörer. Eine weitaus bessere Lösung, als durch übertriebenen Filtereinsatz jegliche Atmosphäre abzuwürgen. Zusätzlich wurde nettes Bonusmaterial zusammengetragen, Trailer, Radiospots, ein kurzes Interview mit Ted V. Mikels, sowie weitere Kleinigkeiten. Für Freude sorgt die gebastelte Trailershow, die man auf Wunsch vor dem Film betrachten kann, über das Menü lässt sich die bevorzugte Option auswählen. Die Gestaltung des Menüs möchte ich als liebevoll bezeichnen. Bei aller Sympathie für diese schöne Veröffentlichung, möchte ich zwei kleine Kritikpunkte nicht unerwähnt lassen:
- Ein Booklet hätte das Paket perfekt abgerundet
- Warum wurde kein Original Amaray verwendet? Bei einer Veröffentlichung der "20€-Klasse" (die ich sehr gern für diesen Titel zahle), mag ich keinen Amaray-Clone aufgedrückt bekommen
Insgesamt möchte ich Subkultur Entertainment zu diesem guten Einstand gratulieren. Die Box scheint bereits jetzt ausverkauft zu sein, ein schöner Erfolg zum Auftakt. Ein Satz wie: "Von Fans für Fans", mag abgedroschen klingen, aber genauso fühlt sich diese DVD an. Vielen Dank dafür, ihr seid auf dem richtigen Weg!
Ausnahmsweise gibt eine Bewertung für den Film und die DVD:
Film: 6/10 durch die wohlwollende Brille des Trash-O-Logen betrachtet
DVD: 8/10 sehr gut. Ein Einstand der Respekt verdient, im Detail ist noch Potential für Verbesserungen vorhanden
Lieblingszitat:
"Wenn ein Mensch keinen Sinn mehr für den Unterschied hat, zwischen dem Experiment an einem Luftwaffenoffizier und einem Kadaver, dann wird es höchste Zeit ihn zu entlassen."
***
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"
Derrick: Folge 11 - Pfandhaus (Deutschland 1975)
Herr Karruska (Max Mairich) ist der wohlhabende Besitzer eines Pfandhauses. Seine junge Lebensgefährtin Ursula (Doris Kunstmann) betrügt ihren Gönner, sie hat ein Verhältnis mit dem windigen Erich Forster (Klaus Maria Brandauer). Von Verzweiflung und Eifersucht getrieben, tritt Karruska telefonisch mit Forster in Kontakt. Von Forster barsch abgebügelt, greift der gekränkte Karruska zur Waffe, durch die geschlossene Wohnungstür schiesst er auf seinen Konkurrenten. Dabei kommt allerdings der Untermieter Forsters zu Tode. Forster packt die Gelegenheit beim Schopfe, er erniedrigt und demütigt den Pfandleiher nach allen Regeln der Kunst...
Max Mairich überzeugt als unscheinbarer Typ, der sich nur Dank seines Vermögens ein junges, attraktives Pferdchen halten kann. Sein Charakter ist interessant gezeichnet, denn er ist keineswegs nur das unschuldige Opfer. Klaus Maria Brandauer liefert eine extrem abstossende Vorstellung ab, bisher der ekelhafteste Bursche aus den frühen Derrick Folgen. Der Mann ist Österreicher, ergo wurde ihm der Unsympath quasi in die Wiege gelegt (Verzeiht mir diesen kleinen Scherz, liebe Schluchtis). Doris Kunstmann lässt sich Treiben, im wahrsten Sinne des Wortes. Derrick sehen wir in seiner Wohnung, seine Freundin Renate (Johanna von Koczian) verstört mit ihrer grässlichen Hornbrille.
Eine ruhiger angelegte Folge, die durch die sehr guten Leistungen von Mairich und Brandauer für gute Unterhaltung sorgt. Derrick hält sich zurück, offensichtlich gehen ihm gerade andere Gedanken durch den Kopf (kein Wunder, denn ohne Brille ist "Renate" durchaus reizvoll). Die teils nervöse Kamera peppt das Geschehen ein wenig auf.
Gut = 7/10
Tyrannin Tura tötet teuflisch
Grausame Morde sorgen für Angst und Schrecken. Der wahnsinnige Wissenschaftler Dr. DeMarco (John Carradine) hat seine Forschungen so weit vorangetrieben, dass der (Alb)Traum vom Kunstmenschen zur Realität geworden ist. Aus toten Leibern bastelt DeMarco seine Kreationen, widerstandsfähig und schlagkräftig, versorgt durch eine eingebaute Energiezelle, welche durch das Licht der Sonne -oder Kunstlicht- aufgeladen wird. Aber schon der selige Dr. Frankenstein hatte mit Problemen zu kämpfen, warum sollte es Doc DeMarco besser ergehen? Das Hirn seiner Schöpfung wurde einem Psychopathen entnommen, der Robotermensch stapft nun durch die Landschaft und tötet vorzugsweise junge Damen. Ursprünglich forschte Dr. DeMarco im Auftrag der US-Regierung, künstliches Leben schien besonders im Hinblick auf die Raumfahrt sehr interessant. Holman (Wendell Corey) beauftragt seinen Agenten Eric Porter (Tom Pace) damit, den abtrünnigen Forscher aufzuspüren und dessen Umtriebe zu beenden. Doch nicht nur die US-Regierung bemüht sich Zugriff auf DeMarco zu bekommen. Satana (Tura Satana), eine skrupellose und sadistische Agentin, geht nicht nur mit rücksichtsloser Härte gegen ihre Widersacher vor. Es bereitet der Dame grösste Wonne, ihre CIA-Gegenspieler zu erniedrigen und zu töten, sie will um jeden Preis an das Wissen von Dr. DeMarco gelangen...
Obwohl er bereits über 80 Jahre auf dem Buckel hat, fabriziert Ted. V. Mikels noch immer seine kleinen Trashfilmchen. Er betätigt sich dabei nicht nur als Regisseur, sondern bedient ab und an auch die Kamera, sorgt für den Schnitt, verzapft die Drehbücher zu seinen Sausen, fungiert als unabhängiger Produzent. In Deutschland sind bereits seit einiger Zeit ältere Streifen von Mikels auf DVD erhältlich. CMV bietet im Rahmen der hauseigenen "Trash Collection", insgesamt vier Werke des Filmemachers an: "Treffpunkt Los Angeles", "Die Leichenmühle", "Die Blutorgie der Satanstöchter", "Das Kommando der Frauen". Die aufgezählten Flicks entstanden in der Zeit zwischen 1968 und 1973, ergo stellt der 1968 eingetütete "Astro Zombies" eine willkommene Ergänzung dar. Diesmal verdanken wir die Veröffentlichung jedoch nicht CMV, sondern dem Label Subkultur Entertainment, das mit dieser DVD seinen Einstand auf dem Markt feiert. Dazu später noch ein paar Worte, zunächst möchte ich kurz auf den Film eingehen.
Mikels lässt sich nicht lumpen, er haut dem Zuschauer Zutaten aus unterschiedlichen Genretöpfen vor den Latz. Da hätten wir den Mad Scientist, der noch einen Schritt weiter als Doktor Frankenstein geht. Als Aufhänger muss die Raumfahrt herhalten, damit für eine Prise Science-Fiction gesorgt ist. Dies untermauert der Anblick des Labors von Doc DeMarco, welches sich als Mischung aus Hightech-Elektronik-Bastelstube und Gothic-Folterkeller präsentiert. Freilich gehört auch ein verwachsener, williger Handlager zur Ausstattung, der als fleissige Gesichtsruine durch das Szenario buckelt. Damit nicht genug, denn Kriminalfilm, Serienkillerterror, Agentenmachenschaften und Monsterspinnerei runden das groteske Menü ab. Neben dem Doc zaubert Mikels noch weitere Bösewichte aus dem Ärmel, denn irgendwie haftet einem Mad Scientist stets eine tragische Komponente an, die beim Zuschauer für Mitgefühl und Verständnis sorgen könnte. Den bösen Part ohne jeglichen Hauch von Ambivalenz übernimmt Tura Satana, die sich 1965 durch die Mitwirkung in "Faster, Pussycat! Kill! Kill!" (Die Satansweiber von Tittfield), ihren Platz in der Filmhistorie sicherte. Russ "Meister der Möpse" Meyer sei es gedankt. Frau Satana stöckelt auf High Heels umher, räumt ihre Gegner per Knarre aus dem Weg, räkelt sich sinnfrei auf dem Sofa, sondert Befehle an ihre Untergebenen ab. Leider bleiben ihre saftigen Früchte im Körbchen, eindeutig die tatsächlich tragische Komponente des Films. Tura Satana gehen zwei reichlich abstossende Schergen zur Hand, darunter ein verschwitzter Latino, der offenbar in sein Springmesser verliebt ist. Die Bösewichter halten bezüglich Ausstrahlung und Erinnerungswert klar das Ruder in der Hand. John Carradine ist als irrer Körperklempner herrlich, Tura Satana ein echter Hingucker, die "Neben- und Aushilfsbösen" sorgen ebenso für manche Schmunzler.
Kein leichtes Spiel für die "Helden", die sich gegen eine üppig *räusper* ausgestattete Schurkenriege behaupten müssen. Tom Pace mutet wie ein durchschnittlicher Zahnpasta-Grinser aus den späten fünfziger Jahren an, glatt und weitgehend uninteressant. Sein von Wendell Corey gespielter Chef verfügt über mehr Profil, hinterlässt allerdings auch kaum bleibende Eindrücke. Lediglich Rotfüchsin Joan Patrick lässt die trüben Augen des Betrachters aufleuchten, wenn ihre Darbietung doch nur nicht so züchtig geraten wäre... Der kurze Auftritt von Ted V. Mikels höchstselbst, wirkt nachhaltiger als das Auftreten von Pace und Konsorten. Der gute Ted spielt Bongos in einem Club, schliesslich muss man die erwünschte Filmdauer erreichen. Vor lauter Begeistung für John Carradine und Tura Satana, bin im vorherigen Abschnitt nicht auf den Killer eingegangen, den "Astro Zombie", den "Roboter des Grauens". Man hat einem Typ eine völlig bescheuerte Maske über den Schädel gezogen, fertig ist die Laube. Völlig bizarr wird es, als dem "Astro Zombie" seine "Batterie" entrissen wird. Das Killerbürschlein taumelt mit einer Taschenlampe auf der Stirn davon, schliesslich ist eine Photozelle in der Stirn des Ungeheuers eingelassen, über die es normalerweise seinen "Akku" auflädt. Hört sich reichlich schwachsinnig an? Bitte, was erwartet ihr von Ted V. Mikels? Natürlich schreit dieser grobe Unfug zum Himmel (oder in Richtung Hölle...?). Die Szenen mit dem "Astro Zombie" gehören ganz klar zu den Höhepunkten des Films. Leider vergibt Mikels die Chance, sein putziges Monster häufiger von der Leine zu lassen. Schade, denn viel Aufwand wäre dazu nicht nötig gewesen.
Insgesamt geht die Inszenierung -setzt man einen passenden Maßstab an- durchaus als recht solide durch. Die Kamera ist meist auf der Höhe, der Schnitt passt, die Ausleuchtung der Kulissen ist Mikels schon weitaus mieser gelungen (Siehe z.B. "Die Blutorgie der Satanstöchter"). Wer eine hektische -oder gar hysterische- Höllensause erwartet, wird vermutlich schnell gelangweilt sein. Denn nach dem stimmungsvollen Mord zu Beginn, ergeht sich der Streifen immer wieder in ausführlichen Dialogen, in denen die Akteure reichlich uninteressanten Schwachsinn absondern. Doch was vordergründig auf ungedulige Zuschauer ermüdend wirken mag, sorgt bei genauem Betrachten und Zuhören für Freude, auf solchen Blödsinn -wie ihn die Schiessbudenfiguren hier von sich geben- muss man erstmal kommen. "Astro Zombies" mutet eine Spur zu unscheinbar und brav an, zu ausgewalzt und zäh. Seine Reize wird der Streifen nur dann offenbaren, wenn man wirklich bereit ist, sich ganz und gar auf den Stoff einzulassen, keinerlei Fragen bezüglich Sinn und Nährwert stellt. Gegen einen explosiven Dampfhammer wie z.B. "I Drink Your Blood" (Die Tollwütigen, 1970), stinken die "Astro Zombies" gnadenlos ab. Daher mag ich "Astro Zombies" nur gestandenen Trashfans ans Herz legen, als Einstieg in die Niederungen des Exploitation-Films/Grindhouse-Kinos ist der Streifen denkbar ungeeignet.
Ja! Ted V. Mikels fehlt es an Gespür für Tempo und Spannung. Gelingt der Aufbau einer ansprechenden Atmosphäre, verschleppt Mikels diese, ergeht sich in überflüssigen Nichtigkeiten. Aber all diese Schwächen und Unzulänglichkeiten machen "Astro Zombies" aus, lassen den Film auf spezielle Art liebenswert wirken. Jeder kennt Sprüche wie: "Der Film ist so schlecht, dass er bereits wieder gut ist...". Doch trifft diese "Weisheit" auf Mikels Machwerk zu? Mikels wirft etliche Zutaten in sein Töpfchen, die die Trash-O-Logen unter uns erfreuen sollten. Doch er schafft es mit erstaunlicher Konsequenz, sein Süppchen auf zu kleiner Flamme dümpeln zu lassen, es gewissermaßen zu zerkochen. Ergo ist "Astro Zombies" einfach nur mies, gleichzeitig aber nicht mies genug, um wirklich unterhaltsam zu sein (!!!) ...und doch mag ich den Film (Na dann...). Fragt mich nicht woran es liegt. Sind es die Möpse von Tura Satana, die man leider nicht zu Gesicht bekommt, sind es ihre High Heels und Schenkel? Liegt es am irren Doc, dem Ärgernis über das viel zu selten gezeigte Monster, dem erbärmlichem Gehilfen des modernen Frankenstein? Ich habe keine verdammte Erklärung, aber mir hat "Astro Zombies" Spass gemacht. Die deutsche Synchronisation macht Laune, gehört aber nicht zu den Highlights, da gibt es noch weitaus wahnsinnigere Ergüsse. Übrigens sollte man IMHO den englischen O-Ton nicht unterschätzen, welcher der Atmosphäre des Films zuträglich ist.
Subkultur Entertainment hat es endlich geschafft, mit "Astro Zombies" liegt nun der erste Titel des Labels vor. Die DVD stellt gleichzeitig den Auftakt zur hauseigenen "Grindhouse Collection" dar, sie wird in einem schicken und stabilen Schuber ausgeliefert. Der Sammelschuber bietet Platz für sieben weitere Amarays, ich freue mich bereits jetzt auf die Fortsetzung der Reihe. Bei der Aufbereitung des Materials hat man gute Arbeit geleistet. "Astro Zombies" erfreut mit knackiger Schärfe und frischen Farben (unter Berücksichtung, dass wir es mit einer alten Mikels-Schöpfung zu tun haben). Glücklicherweise hat man den Film nicht "kaputtrestauriert", sondern ist mit viel Fingerspitzengefühl ans Werk gegangen. So sieht man noch immer Kratzer und Verschmutzungen, doch diese fördern das "Kinofeeling", lassen das Ergebnis sehr lebending wirken. Gleiches gilt für den Ton, es knistert fröhlich aus den Lautsprechern/dem Kopfhörer. Eine weitaus bessere Lösung, als durch übertriebenen Filtereinsatz jegliche Atmosphäre abzuwürgen. Zusätzlich wurde nettes Bonusmaterial zusammengetragen, Trailer, Radiospots, ein kurzes Interview mit Ted V. Mikels, sowie weitere Kleinigkeiten. Für Freude sorgt die gebastelte Trailershow, die man auf Wunsch vor dem Film betrachten kann, über das Menü lässt sich die bevorzugte Option auswählen. Die Gestaltung des Menüs möchte ich als liebevoll bezeichnen. Bei aller Sympathie für diese schöne Veröffentlichung, möchte ich zwei kleine Kritikpunkte nicht unerwähnt lassen:
- Ein Booklet hätte das Paket perfekt abgerundet
- Warum wurde kein Original Amaray verwendet? Bei einer Veröffentlichung der "20€-Klasse" (die ich sehr gern für diesen Titel zahle), mag ich keinen Amaray-Clone aufgedrückt bekommen
Insgesamt möchte ich Subkultur Entertainment zu diesem guten Einstand gratulieren. Die Box scheint bereits jetzt ausverkauft zu sein, ein schöner Erfolg zum Auftakt. Ein Satz wie: "Von Fans für Fans", mag abgedroschen klingen, aber genauso fühlt sich diese DVD an. Vielen Dank dafür, ihr seid auf dem richtigen Weg!
Ausnahmsweise gibt eine Bewertung für den Film und die DVD:
Film: 6/10 durch die wohlwollende Brille des Trash-O-Logen betrachtet
DVD: 8/10 sehr gut. Ein Einstand der Respekt verdient, im Detail ist noch Potential für Verbesserungen vorhanden
Lieblingszitat:
"Wenn ein Mensch keinen Sinn mehr für den Unterschied hat, zwischen dem Experiment an einem Luftwaffenoffizier und einem Kadaver, dann wird es höchste Zeit ihn zu entlassen."
***
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"
Derrick: Folge 11 - Pfandhaus (Deutschland 1975)
Herr Karruska (Max Mairich) ist der wohlhabende Besitzer eines Pfandhauses. Seine junge Lebensgefährtin Ursula (Doris Kunstmann) betrügt ihren Gönner, sie hat ein Verhältnis mit dem windigen Erich Forster (Klaus Maria Brandauer). Von Verzweiflung und Eifersucht getrieben, tritt Karruska telefonisch mit Forster in Kontakt. Von Forster barsch abgebügelt, greift der gekränkte Karruska zur Waffe, durch die geschlossene Wohnungstür schiesst er auf seinen Konkurrenten. Dabei kommt allerdings der Untermieter Forsters zu Tode. Forster packt die Gelegenheit beim Schopfe, er erniedrigt und demütigt den Pfandleiher nach allen Regeln der Kunst...
Max Mairich überzeugt als unscheinbarer Typ, der sich nur Dank seines Vermögens ein junges, attraktives Pferdchen halten kann. Sein Charakter ist interessant gezeichnet, denn er ist keineswegs nur das unschuldige Opfer. Klaus Maria Brandauer liefert eine extrem abstossende Vorstellung ab, bisher der ekelhafteste Bursche aus den frühen Derrick Folgen. Der Mann ist Österreicher, ergo wurde ihm der Unsympath quasi in die Wiege gelegt (Verzeiht mir diesen kleinen Scherz, liebe Schluchtis). Doris Kunstmann lässt sich Treiben, im wahrsten Sinne des Wortes. Derrick sehen wir in seiner Wohnung, seine Freundin Renate (Johanna von Koczian) verstört mit ihrer grässlichen Hornbrille.
Eine ruhiger angelegte Folge, die durch die sehr guten Leistungen von Mairich und Brandauer für gute Unterhaltung sorgt. Derrick hält sich zurück, offensichtlich gehen ihm gerade andere Gedanken durch den Kopf (kein Wunder, denn ohne Brille ist "Renate" durchaus reizvoll). Die teils nervöse Kamera peppt das Geschehen ein wenig auf.
Gut = 7/10
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Königreich der Himmel (DVD)
Langweiliges Historienepos mit erheblichen Mengen Blut und einem mittelmäßig aufgelegten Orlando Bloom.
Manchmal verstehe ich die Entwicklung von Regisseur Ridley Scott nicht. Wenn ich mir "Alien" oder "Thelma & Louise" anschaue...und dann das?
Vorsicht: Hohe Einschlafgefahr
Muß man nicht gesehen haben.
4.5/10
Langweiliges Historienepos mit erheblichen Mengen Blut und einem mittelmäßig aufgelegten Orlando Bloom.
Manchmal verstehe ich die Entwicklung von Regisseur Ridley Scott nicht. Wenn ich mir "Alien" oder "Thelma & Louise" anschaue...und dann das?
Vorsicht: Hohe Einschlafgefahr
Muß man nicht gesehen haben.
4.5/10
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
gestern gabs Alice im Wunderland auf bluray
Wegen der zahlreichen Verrisse in den Feuilletons der Kulturmedien war ich etwas skeptisch, doch dann angenehm überrascht. Muss gestehen, dass ich das Buch nicht kenne. Film: Kein Meilenstein, aber solides Handwerk.
6/10
Dann der Sound-Direktvergleich mit Herr der Ringe: Rückkehr des Königs: BluRay HD-Sound vs. DVD DD 5.1
Teststelle: der Ritt der Rohirrim:
Eindeutig ist der HD-Ton der Bluray überlegen: viel realistischer, viel klarer aufgelöst; der DVD-Ton klingt dagegen total verschwommen, breiig
Wegen der zahlreichen Verrisse in den Feuilletons der Kulturmedien war ich etwas skeptisch, doch dann angenehm überrascht. Muss gestehen, dass ich das Buch nicht kenne. Film: Kein Meilenstein, aber solides Handwerk.
6/10
Dann der Sound-Direktvergleich mit Herr der Ringe: Rückkehr des Königs: BluRay HD-Sound vs. DVD DD 5.1
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Eindeutig ist der HD-Ton der Bluray überlegen: viel realistischer, viel klarer aufgelöst; der DVD-Ton klingt dagegen total verschwommen, breiig
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Chucky's Baby (USA 2004, Originaltitel: Seed of Chucky)
Glen or Glenda?
Bevor ihr groteskes Dasein ausgelöscht wurde, zeugten die Mörderpuppen Chucky und Tiffany Nachwuchs. Dieser fiel einem Möchtegern-Bauchredner in die Hände, der dem ünglücklichen Wesen den Namen Shitface verpasste. Eines Tages sieht "Shitface" seine vermeintlichen Eltern im Fernsehen, Nachbildungen von Chucky und Tiffany werden für einen Spielfilm benutzt. Der Brut gelingt die Flucht aus seinem Käfig, er reist als Frachtstück nach Hollywood. Dort angekommen findet er seine "Eltern" vor, jedoch handelt es sich nur um leblose Puppen. Als Shitface eine Beschwörungsformel vorträgt passiert das Unfassbare, Chucky und Tiffany erwachen erneut, sofort verrichten die Puppen erneut ihr blutiges Handwerk. Die Eltern sind sich jedoch nicht darüber einig, ob der Nachwuchs nun Söhnlein oder Töchterlein ist, Glen oder Glenda gerufen werden soll. Auch Glen/Glenda kann sich nicht so recht entscheiden. Doch den Nachwuchs plagen in erster Linie ganz andere Sorgen, denn er ist -im Gegensatz zu Mami und Papi- eine sehr friedliche Persönlichkeit, die kleiner Fliege etwas zuleide tun kann. In das junge Familienidyll gerät die Schauspielerin Jennifer Tilly (Jennifer Tilly), welche sich bald mit der Puppenfamilie auseinandersetzen muss. Blutige Zeiten brechen an...
Der fünfte Film um Chucky ist der irrsinnigste der gesamten Reihe. Die Regie übertrug man diesmal Don Mancini, der bereits die Drehbücher zu den vorherigen Filmen verfasste. Bereits im vierten Aufguss "Bride of Chucky" (Chucky und seine Braut, 1998), wurde die Ausrichtung zunehmend albern, doch das ist noch gar nichts im Vergleich zu Sause #5! Jennifer Tilly sorgte bereits im vierten Teil für einige Lacher, nun gibt man ihr die Gelegenheit voll aufs Gas zu treten. Sie nimmt sich herrlich selbst auf die Schippe, spielt alle Klischees aus, die man einer Hollywood-Darstellerin aus der zweiten (oder dritten) Reihe andichten möchte. Sie drangsaliert ihre Assistentin, flirtet mit ihrem Chauffeur, biedert sich einem Regisseur an, sondert merkwürdige Weisheiten ab. Die Optik des billigen Flittchens steht Frau Tilly prima, wenn sie mit draller Oberweite auf High Heels durch die Kulissen stöckelt, weckt dies niederen Instinkte des Betrachters (sofern man auf "Schlampen" steht, wozu ich mich ausdrücklich bekenne). Ein Typ namens Redman ist als Regisseur zu sehen, eine (vermutlich) ebenso selbstironische Vorstellung. Leider kann ich seinen Auftritt nur eingeschränkt geniessen, da mir jeglicher Bezug fehlt, Redman war mir vor diesem Film kein Begriff. Er überzeugt im Zusammenspiel mit Frau Tilly, was will man mehr. Kultregisseur John Waters (hier scheint mir das Wort "Kult" in der Tat angebracht) kommt als schmieriger Papparazzo zum Zuge, Blondchen Hannah Spearritt gibt die Assistentin von Jennifer Tilly.
Die eigentlichen Stars des Films sind ganz klar die Puppen. Chucky und Tiffany werden von Leine gelassen wie nie zuvor, zusammen mit Jennifer Tilly dominieren sie das Geschehen nach Belieben. Lediglich der Nachwuchs "Glen/Glenda" gefällt mir nicht ganz so gut, obwohl er für einige Lacher sorgt. Schon der Gag den Ed Wood Streifen "Glen or Glenda" auszubeuten, bereitet mir eine gewisse Freude. Jennifer Tilly leiht Tiffany ihre Stimme, wodurch sich ihre Präsenz noch stärker in den Vordergrund spielt. Chucky wird im Originalton erneut von Brad Dourif gesprochen, der englische O-Ton bietet daher einen spürbaren Mehrwert. Alles wird durch den Wolf gedreht, so wird auch Chucky kräftig auf den Arm genommen. Die Mörderpuppe hat keinen leichten Stand, denn der Nachwuchs kämpt mit einer Identitätskrise, seine Frau will aufhören Menschen zu ermorden. Eine Familie kann selbst den härtesten Kerl in die Knie zwingen, den Stress macht kein Nervenkostüm mit. Die Puppen sind ansprechend animiert, den letzten Schliff erhalten sie durch die perfekt passenden Stimmen (Erneut sei mir der Hinweis auf den Originalton gestattet, obwohl die deutsche Synchronisation insgesamt recht brauchbar ist).
Besonders blutig ging es in den "Chucky" Filmen früher nicht zu, doch bereits "Bride of Chucky" kam eine Spur saftiger aus der Kiste. In "Seed of Chucky" wurde erneut ein wenig an dieser Schraube gedreht, es splattert ein wenig, doch den Härtegrad erhöht diese Tatsache keinesfalls. Die Kills sind derartig übertrieben, so herrlich absurd ausgeführt, dass man selbst in Deutschland lediglich FSK 16 zückte. Offenbar hat man die humorige Ausrichtung des Films entsprechend gewürdigt, was meiner Meinung nach sehr begrüßenswert ist. Es fällt mir nicht leicht "Seed of Chucky" zu bewerten. Sicher, das Treiben ist wunderbar überdreht, sorgt für kurzweilige Unterhaltung. Doch bereits die früheren Auftritte der Mörderpuppe, waren gewissermaßen eine Art Parodie auf den üblichen Slasherstoff. Inzwischen tischt man uns also eine "Parodie der Parodie" auf!? Treibt man es mit der Albernheit vielleicht zu weit? Verkommt Ironie nicht zu dümmlicher Comedy, wenn man sie dem Zuschauer mit dem Vorschlaghammer vor den Latz knallt? Chucky wandelt in seinem fünften Ausflug auf einem sehr schmalen Grat, taumelt arg auf seinem Seil umher.
Die DVD-Auswertung ist erfreulich geraten. Der Film liegt in ordentlicher Qualität vor, es gibt diverse Boni zu entdecken. Auf der Scheibe wurde die R-Rated Fassung verewigt, ferner existiert eine Unrated Version, die man sich aber getrost verkneifen kann. Wer es genauer wissen möchte, sollte sich den Vergleich auf Schnittberichte.com ansehen. Ich teile die Ansicht des Verfassers, dass man mit der R-Rated Variante einen guten Griff tätigt.
7/10 Herzpunkte. Der Skeptiker möchte lieber 5/10 ziehen, da der Humor zu platt vorgetragen wird. Doch das Herz siegt (wie immer), daher bleibt es bei 7/10 (gut).
Lieblingszitat:
"Ich hatte mal 'ne Oscar-Nominierung, verdammte Scheisse, und jetzt f*cke ich mit 'ner Puppe!"
Glen or Glenda?
Bevor ihr groteskes Dasein ausgelöscht wurde, zeugten die Mörderpuppen Chucky und Tiffany Nachwuchs. Dieser fiel einem Möchtegern-Bauchredner in die Hände, der dem ünglücklichen Wesen den Namen Shitface verpasste. Eines Tages sieht "Shitface" seine vermeintlichen Eltern im Fernsehen, Nachbildungen von Chucky und Tiffany werden für einen Spielfilm benutzt. Der Brut gelingt die Flucht aus seinem Käfig, er reist als Frachtstück nach Hollywood. Dort angekommen findet er seine "Eltern" vor, jedoch handelt es sich nur um leblose Puppen. Als Shitface eine Beschwörungsformel vorträgt passiert das Unfassbare, Chucky und Tiffany erwachen erneut, sofort verrichten die Puppen erneut ihr blutiges Handwerk. Die Eltern sind sich jedoch nicht darüber einig, ob der Nachwuchs nun Söhnlein oder Töchterlein ist, Glen oder Glenda gerufen werden soll. Auch Glen/Glenda kann sich nicht so recht entscheiden. Doch den Nachwuchs plagen in erster Linie ganz andere Sorgen, denn er ist -im Gegensatz zu Mami und Papi- eine sehr friedliche Persönlichkeit, die kleiner Fliege etwas zuleide tun kann. In das junge Familienidyll gerät die Schauspielerin Jennifer Tilly (Jennifer Tilly), welche sich bald mit der Puppenfamilie auseinandersetzen muss. Blutige Zeiten brechen an...
Der fünfte Film um Chucky ist der irrsinnigste der gesamten Reihe. Die Regie übertrug man diesmal Don Mancini, der bereits die Drehbücher zu den vorherigen Filmen verfasste. Bereits im vierten Aufguss "Bride of Chucky" (Chucky und seine Braut, 1998), wurde die Ausrichtung zunehmend albern, doch das ist noch gar nichts im Vergleich zu Sause #5! Jennifer Tilly sorgte bereits im vierten Teil für einige Lacher, nun gibt man ihr die Gelegenheit voll aufs Gas zu treten. Sie nimmt sich herrlich selbst auf die Schippe, spielt alle Klischees aus, die man einer Hollywood-Darstellerin aus der zweiten (oder dritten) Reihe andichten möchte. Sie drangsaliert ihre Assistentin, flirtet mit ihrem Chauffeur, biedert sich einem Regisseur an, sondert merkwürdige Weisheiten ab. Die Optik des billigen Flittchens steht Frau Tilly prima, wenn sie mit draller Oberweite auf High Heels durch die Kulissen stöckelt, weckt dies niederen Instinkte des Betrachters (sofern man auf "Schlampen" steht, wozu ich mich ausdrücklich bekenne). Ein Typ namens Redman ist als Regisseur zu sehen, eine (vermutlich) ebenso selbstironische Vorstellung. Leider kann ich seinen Auftritt nur eingeschränkt geniessen, da mir jeglicher Bezug fehlt, Redman war mir vor diesem Film kein Begriff. Er überzeugt im Zusammenspiel mit Frau Tilly, was will man mehr. Kultregisseur John Waters (hier scheint mir das Wort "Kult" in der Tat angebracht) kommt als schmieriger Papparazzo zum Zuge, Blondchen Hannah Spearritt gibt die Assistentin von Jennifer Tilly.
Die eigentlichen Stars des Films sind ganz klar die Puppen. Chucky und Tiffany werden von Leine gelassen wie nie zuvor, zusammen mit Jennifer Tilly dominieren sie das Geschehen nach Belieben. Lediglich der Nachwuchs "Glen/Glenda" gefällt mir nicht ganz so gut, obwohl er für einige Lacher sorgt. Schon der Gag den Ed Wood Streifen "Glen or Glenda" auszubeuten, bereitet mir eine gewisse Freude. Jennifer Tilly leiht Tiffany ihre Stimme, wodurch sich ihre Präsenz noch stärker in den Vordergrund spielt. Chucky wird im Originalton erneut von Brad Dourif gesprochen, der englische O-Ton bietet daher einen spürbaren Mehrwert. Alles wird durch den Wolf gedreht, so wird auch Chucky kräftig auf den Arm genommen. Die Mörderpuppe hat keinen leichten Stand, denn der Nachwuchs kämpt mit einer Identitätskrise, seine Frau will aufhören Menschen zu ermorden. Eine Familie kann selbst den härtesten Kerl in die Knie zwingen, den Stress macht kein Nervenkostüm mit. Die Puppen sind ansprechend animiert, den letzten Schliff erhalten sie durch die perfekt passenden Stimmen (Erneut sei mir der Hinweis auf den Originalton gestattet, obwohl die deutsche Synchronisation insgesamt recht brauchbar ist).
Besonders blutig ging es in den "Chucky" Filmen früher nicht zu, doch bereits "Bride of Chucky" kam eine Spur saftiger aus der Kiste. In "Seed of Chucky" wurde erneut ein wenig an dieser Schraube gedreht, es splattert ein wenig, doch den Härtegrad erhöht diese Tatsache keinesfalls. Die Kills sind derartig übertrieben, so herrlich absurd ausgeführt, dass man selbst in Deutschland lediglich FSK 16 zückte. Offenbar hat man die humorige Ausrichtung des Films entsprechend gewürdigt, was meiner Meinung nach sehr begrüßenswert ist. Es fällt mir nicht leicht "Seed of Chucky" zu bewerten. Sicher, das Treiben ist wunderbar überdreht, sorgt für kurzweilige Unterhaltung. Doch bereits die früheren Auftritte der Mörderpuppe, waren gewissermaßen eine Art Parodie auf den üblichen Slasherstoff. Inzwischen tischt man uns also eine "Parodie der Parodie" auf!? Treibt man es mit der Albernheit vielleicht zu weit? Verkommt Ironie nicht zu dümmlicher Comedy, wenn man sie dem Zuschauer mit dem Vorschlaghammer vor den Latz knallt? Chucky wandelt in seinem fünften Ausflug auf einem sehr schmalen Grat, taumelt arg auf seinem Seil umher.
Die DVD-Auswertung ist erfreulich geraten. Der Film liegt in ordentlicher Qualität vor, es gibt diverse Boni zu entdecken. Auf der Scheibe wurde die R-Rated Fassung verewigt, ferner existiert eine Unrated Version, die man sich aber getrost verkneifen kann. Wer es genauer wissen möchte, sollte sich den Vergleich auf Schnittberichte.com ansehen. Ich teile die Ansicht des Verfassers, dass man mit der R-Rated Variante einen guten Griff tätigt.
7/10 Herzpunkte. Der Skeptiker möchte lieber 5/10 ziehen, da der Humor zu platt vorgetragen wird. Doch das Herz siegt (wie immer), daher bleibt es bei 7/10 (gut).
Lieblingszitat:
"Ich hatte mal 'ne Oscar-Nominierung, verdammte Scheisse, und jetzt f*cke ich mit 'ner Puppe!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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- Wohnort: Sofa des Todes
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Blue Eyes of the broken Doll (Spanien 1973, Originaltitel: Los ojos azules de la muñeca rota)
Let's twist again
Gilles (Paul Naschy) sucht nach Arbeit, per pedes ist er im Norden Frankreichs unterwegs. In einer kleinen Dorfkneipe will man ihm nicht weiterhelfen, doch wenig später erhält er eine überraschende Offerte. Eine junge Dame namens Claude (Diana Lorys) sammelt Gilles auf der Landstrasse ein, sie unterbreitet ihm ein interessantes Jobangebot. Claude bewohnt gemeinsam mit ihren Schwestern Nicole (Eva León) und Ivette (Maria Perschy) ein stattliches Anwesen. Es gibt jede Menge zu tun, den Schwestern wachsen die anfallenden Arbeiten über den Kopf. Erschwerend kommt hinzu, dass Ivette an den Rollstuhl gefesselt ist, und Nicole der Sinn nach anderen Dingen als Haus- und Gartenarbeit steht. Gilles fühlt sich sichtlich wohl, wie der sprichwörtliche Hahn im Korb. Bald steigt die attraktive Nicole zu ihm ins Bett. Claude zeigt sich nicht begeistert von den Umtrieben ihrer Schwester, denn sie hat selbst ein Auge auf den kräftigen Burschen geworfen. Tatsächlich scheint Gilles nicht abgeneigt zu sein, doch Claude lässt niemanden an sich heran, sie leidet unter ihrer verstümmelten Hand. Ivette benötigt die Hilfe einer Krankenschwester, so kommt mit Michelle (Inés Morales) eine weitere Schönheit ins Haus. Als in der Gegend brutale Morde geschehen, fällt der Verdacht auf einen aggressiven Kerl, der kurz zuvor Gilles aus Eifersucht mit einem Messer attackiert hatte. Doctor Phillipe (Eduardo Calvo) beäugt allerdings den Neuling Gilles skeptisch, der örtliche Gesetzeshüter Inspector Pierre (Antonio Pica) verfolgt jedoch eine andere Spur. Es kommt zu weiteren Morden, bei denen der Täter blonden, blauäugigen Frauen die Augäpfel entfernt. Krankenschwester Michelle erlebt einen unangenehmen Zwischenfall mit Gilles, der kein gutes Licht auf den Streuner wirft. Welches dunkle Geheimnis hütet Gilles, der immer wieder von bizarren Albträumen gepeinigt wird? Sein Verhalten gegenüber Michelle wirft Fragen auf, doch ist Gilles tatsächlich ein geisterkranker Killer...???
Wenn der klangvolle Name von Spaniens Oberknuffel Paul Naschy ertönt, denkt man umgehend an wundervolle und liebenswerte Horrorfilme. Vor allem an die zahlreichen Werwolf-Streifen, in denen Paulchen seine Paraderolle "Waldemar Daninsky" verkörperte. Doch der Mann kann auch anders! "Blue Eyes of the broken Doll" ist ein reinrassiger Thriller, der sich eindeutig und gewollt beim herrlichsten Genre des italienischen Kinos bedient: Dem Giallo! Die Spanier bemächtigen sich bewährter Zutaten, transportieren den Giallo überzeugend von Italien auf die iberische Halbinsel. Naschy war in seinen Filmen auch häufig für die Regie verantwortlich, schrieb darüber hinaus etliche Drehbücher. Bei dem hier vorgestellten Werk nahm jedoch Carlos Aured auf dem Regiestuhl Platz, der insgesamt vier Filme mit Paul Naschy in der Hauptrolle inszenierte ("Blutmesse für den Teufel", "Die Todeskralle des grausamen Wolfes" und "The Vengeance of the Mummy"). Für alle vier Titel wird 1973 als Produktionsjahr angegeben, eine kurze aber sehr fruchtbare Zusammenarbeit.
Paul Naschy ist prächtig aufgelegt, ganz in seinem Element, auch ohne Wolfspelz und Reißzähne. Gilles ist ein typischer Einzelgänger und Außenseiter, die Frauen verlangen nach seinem Körper, er nimmt offenherzige Einladungen zuvorkommend und eindringlich an (grins). Klar, wer würde sich nicht gern mit Filmschönheiten umgeben, dabei ungestraft an ihren Fruchtkörben naschen (Jetzt wird mir endlich klar, wieso sich Jacinto Molina Álvarez den Künstlernamen "Naschy" zulegte, der alte Lüstling, der bekennende Genießer). Kritiker werfen dem Spanier gern vor, dass seine darstellerischen Möglichkeiten eingeschränkt seien. Aber will sich anmaßen, die Qualitäten eines Schauspielers objektiv zu bemessen? Paul Naschy nehme ich seine Rollen jederzeit ab, er spielt mit viel Herzblut, hat jede Menge Ausstrahlung und Charme, meine ehrliche Zuneigung und Verehrung ist ihm sicher. Gilles ist nicht nur ein Außenseiter, er offenbart menschliche Abgründe, doch obschon dieser Charakter teils wenig erbauliche Züge offenbart, erscheint er in einem sympathischen Licht.
Die Handlung ist in Nordfrankreich angesiedelt, der Film wurde in der Nähe von Madrid gedreht. Die wundervolle Kulisse sollte erneut in einem Naschy Film auftauchen, dem extrem unterhaltsamen "Human Beasts" (El carnaval de las bestias, 1980). Das Gebäude wirkt romantisch und zugleich bedrohlich, die umliegende Landschaft erstahlt in herber Schönheit. Eine bessere Kulisse kann man sich kaum vorstellen, man muss die Verantwortlichen zu dieser Wahl beglückwünschen. Schönheit ist die passende Überleitung, um kurz auf die mitwirkenden Damen einzugehen. Diana Lorys strahlt eine stolze Attraktivität aus, in der Rolle der "Claude" lässt man sie ein wenig unscheinbarer auftreten, zumindest im Hinblick auf ihre optischen Vorzüge. Claude ist eine junge Frau die sich nach Nähe und Zuneigung sehnt, aber zunächst jeden Versuch einer Annährung schroff abblockt. Eva León geht als Nicole offensiv mit ihren Reizen um, erreicht damit aber nur kurzzeitig den gewünschten Effekt. Maria Perschy bleibt immer ein wenig im Hintergrund. Sie wirkt zerbrechlich und verängstigt, kann sich nicht aus dem Rollstuhl erheben, obwohl der behandelnde Arzt eine Diagnose stellt, die durchaus Anlass zur Hoffnung geben sollte. Dem Film gelingt es sehr gut, ein stetig pulsierendes Spannungsfeld zwischen den drei Schwestern zu erzeugen, welches auf alle anderen Figuren übergreift. Inés Morales gießt als Krankenschwester weiteres Öl in die lodernde Flamme. Eduardo Calvo und Antonio Pica fungieren in ihren Rollen als Ruhepol. Sie werden -im Gegensatz zu Paul Naschy- durch die Damen nicht in wandelnde Dampfkessel am Rande der Detonation verwandelt.
Prächtig aufspielende Darsteller, eine wundervolle Kulisse. Was will man mehr? Nun, hier geht noch einiges mehr! "Blue eyes..." gelingt das Kunststück, jeden relevanten Charakter mit einer gewissen Tiefe auszustatten. Niemand wirkt wie ein flaches Abziehbild, (fast) jeder trägt eine schwere Last mit sich herum, droht unter dieser Bürde zu zerbrechen. Die Spanier nutzen die Vorgaben des italienischen Giallo effektiv, spielen überzeugend die geliebten Vorgaben und Wendungen aus, schliessen mit einem nachvollziehbaren, glaubwürdigen Finale. Bevor wir alles wissen, legt das Drehbuch selbstverständlich eine flotte Sohle aufs blutige Parkett, ich bin begeistert. Ach ja, es mag nicht entscheidend sein, doch eine Prise Möpse und Blut hat man vortrefflich ins das Süppchen gerührt, ohne dabei den Geschmack des Gerichtes in eine falsche Richtung zu drängen. Wer Paul Naschy mag, der muss diesen schönen Film auf jeden Fall gesehen haben. Wer den Giallo zu schätzen weiss, findet in Form dieser spanischen Variante eine stimmungsvolle Ergänzung. Wer ein Herz für liebenswerte Filme aus den siebziger Jahren hat, der... Diese Liste könnte ich vor lauter Begeisterung endlos fortsetzen. Mein Herz hat "Blue eyes of the broken Doll" im Sturm erobert! Mit jeder weiteren Überlegung die ich im Bezug auf den Streifen anstelle, fühlt sich das Filmerlebnis intensiver, wohliger und herrlicher an. Lieber Paul, ich danke dir -einmal mehr- für die schönen Stunden. Ruhe in Frieden, es gibt nicht mehr viele Knuffel von deiner Art und Liebenswürdigkeit.
Aus den USA stammt die sehr ansprechende DVD von BCI. Der Film ist entweder als Einzeltitel zu bekommen, alternativ als Double Feature mit "Human Beasts", ferner als Teil der "Paul Naschy Collection". Die "Paul Naschy Collection" enthält folgende Titel:
• Exorcism
• Blue Eyes of the broken Doll
• Human Beasts
• Horror Rises from the Tomb
• Vengeance of the Zombies
Zu welcher Auflage man greift ist letztlich zweitrangig, Hauptsache man hat all diese Schätzchen in der Sammlung. Da BCI leider nicht mehr unter den Lebenden weilt, sollte man sich mit der Beschaffung der DVDs nicht mehr allzu lange Zeit lassen. Mir liegt "Blue Eyes of the Broken Doll" als Einzeltitel vor, ein informatives Booklet liegt bei, der Film wird in schöner Qualität präsentiert. Ein aufmerksamer Blick in den Marketplace von Amazon.com kann hilfreich sein, eventuell kan auch eBay dienlich sein.
Sehr schön, sehr gut = 8/10 (Ihr ahnt es bereits: + unzählige Wohlfühl- und Knuffelpunkte!)
Lieblingszitat:
"I'm worried about what's going on in this House."
Let's twist again
Gilles (Paul Naschy) sucht nach Arbeit, per pedes ist er im Norden Frankreichs unterwegs. In einer kleinen Dorfkneipe will man ihm nicht weiterhelfen, doch wenig später erhält er eine überraschende Offerte. Eine junge Dame namens Claude (Diana Lorys) sammelt Gilles auf der Landstrasse ein, sie unterbreitet ihm ein interessantes Jobangebot. Claude bewohnt gemeinsam mit ihren Schwestern Nicole (Eva León) und Ivette (Maria Perschy) ein stattliches Anwesen. Es gibt jede Menge zu tun, den Schwestern wachsen die anfallenden Arbeiten über den Kopf. Erschwerend kommt hinzu, dass Ivette an den Rollstuhl gefesselt ist, und Nicole der Sinn nach anderen Dingen als Haus- und Gartenarbeit steht. Gilles fühlt sich sichtlich wohl, wie der sprichwörtliche Hahn im Korb. Bald steigt die attraktive Nicole zu ihm ins Bett. Claude zeigt sich nicht begeistert von den Umtrieben ihrer Schwester, denn sie hat selbst ein Auge auf den kräftigen Burschen geworfen. Tatsächlich scheint Gilles nicht abgeneigt zu sein, doch Claude lässt niemanden an sich heran, sie leidet unter ihrer verstümmelten Hand. Ivette benötigt die Hilfe einer Krankenschwester, so kommt mit Michelle (Inés Morales) eine weitere Schönheit ins Haus. Als in der Gegend brutale Morde geschehen, fällt der Verdacht auf einen aggressiven Kerl, der kurz zuvor Gilles aus Eifersucht mit einem Messer attackiert hatte. Doctor Phillipe (Eduardo Calvo) beäugt allerdings den Neuling Gilles skeptisch, der örtliche Gesetzeshüter Inspector Pierre (Antonio Pica) verfolgt jedoch eine andere Spur. Es kommt zu weiteren Morden, bei denen der Täter blonden, blauäugigen Frauen die Augäpfel entfernt. Krankenschwester Michelle erlebt einen unangenehmen Zwischenfall mit Gilles, der kein gutes Licht auf den Streuner wirft. Welches dunkle Geheimnis hütet Gilles, der immer wieder von bizarren Albträumen gepeinigt wird? Sein Verhalten gegenüber Michelle wirft Fragen auf, doch ist Gilles tatsächlich ein geisterkranker Killer...???
Wenn der klangvolle Name von Spaniens Oberknuffel Paul Naschy ertönt, denkt man umgehend an wundervolle und liebenswerte Horrorfilme. Vor allem an die zahlreichen Werwolf-Streifen, in denen Paulchen seine Paraderolle "Waldemar Daninsky" verkörperte. Doch der Mann kann auch anders! "Blue Eyes of the broken Doll" ist ein reinrassiger Thriller, der sich eindeutig und gewollt beim herrlichsten Genre des italienischen Kinos bedient: Dem Giallo! Die Spanier bemächtigen sich bewährter Zutaten, transportieren den Giallo überzeugend von Italien auf die iberische Halbinsel. Naschy war in seinen Filmen auch häufig für die Regie verantwortlich, schrieb darüber hinaus etliche Drehbücher. Bei dem hier vorgestellten Werk nahm jedoch Carlos Aured auf dem Regiestuhl Platz, der insgesamt vier Filme mit Paul Naschy in der Hauptrolle inszenierte ("Blutmesse für den Teufel", "Die Todeskralle des grausamen Wolfes" und "The Vengeance of the Mummy"). Für alle vier Titel wird 1973 als Produktionsjahr angegeben, eine kurze aber sehr fruchtbare Zusammenarbeit.
Paul Naschy ist prächtig aufgelegt, ganz in seinem Element, auch ohne Wolfspelz und Reißzähne. Gilles ist ein typischer Einzelgänger und Außenseiter, die Frauen verlangen nach seinem Körper, er nimmt offenherzige Einladungen zuvorkommend und eindringlich an (grins). Klar, wer würde sich nicht gern mit Filmschönheiten umgeben, dabei ungestraft an ihren Fruchtkörben naschen (Jetzt wird mir endlich klar, wieso sich Jacinto Molina Álvarez den Künstlernamen "Naschy" zulegte, der alte Lüstling, der bekennende Genießer). Kritiker werfen dem Spanier gern vor, dass seine darstellerischen Möglichkeiten eingeschränkt seien. Aber will sich anmaßen, die Qualitäten eines Schauspielers objektiv zu bemessen? Paul Naschy nehme ich seine Rollen jederzeit ab, er spielt mit viel Herzblut, hat jede Menge Ausstrahlung und Charme, meine ehrliche Zuneigung und Verehrung ist ihm sicher. Gilles ist nicht nur ein Außenseiter, er offenbart menschliche Abgründe, doch obschon dieser Charakter teils wenig erbauliche Züge offenbart, erscheint er in einem sympathischen Licht.
Die Handlung ist in Nordfrankreich angesiedelt, der Film wurde in der Nähe von Madrid gedreht. Die wundervolle Kulisse sollte erneut in einem Naschy Film auftauchen, dem extrem unterhaltsamen "Human Beasts" (El carnaval de las bestias, 1980). Das Gebäude wirkt romantisch und zugleich bedrohlich, die umliegende Landschaft erstahlt in herber Schönheit. Eine bessere Kulisse kann man sich kaum vorstellen, man muss die Verantwortlichen zu dieser Wahl beglückwünschen. Schönheit ist die passende Überleitung, um kurz auf die mitwirkenden Damen einzugehen. Diana Lorys strahlt eine stolze Attraktivität aus, in der Rolle der "Claude" lässt man sie ein wenig unscheinbarer auftreten, zumindest im Hinblick auf ihre optischen Vorzüge. Claude ist eine junge Frau die sich nach Nähe und Zuneigung sehnt, aber zunächst jeden Versuch einer Annährung schroff abblockt. Eva León geht als Nicole offensiv mit ihren Reizen um, erreicht damit aber nur kurzzeitig den gewünschten Effekt. Maria Perschy bleibt immer ein wenig im Hintergrund. Sie wirkt zerbrechlich und verängstigt, kann sich nicht aus dem Rollstuhl erheben, obwohl der behandelnde Arzt eine Diagnose stellt, die durchaus Anlass zur Hoffnung geben sollte. Dem Film gelingt es sehr gut, ein stetig pulsierendes Spannungsfeld zwischen den drei Schwestern zu erzeugen, welches auf alle anderen Figuren übergreift. Inés Morales gießt als Krankenschwester weiteres Öl in die lodernde Flamme. Eduardo Calvo und Antonio Pica fungieren in ihren Rollen als Ruhepol. Sie werden -im Gegensatz zu Paul Naschy- durch die Damen nicht in wandelnde Dampfkessel am Rande der Detonation verwandelt.
Prächtig aufspielende Darsteller, eine wundervolle Kulisse. Was will man mehr? Nun, hier geht noch einiges mehr! "Blue eyes..." gelingt das Kunststück, jeden relevanten Charakter mit einer gewissen Tiefe auszustatten. Niemand wirkt wie ein flaches Abziehbild, (fast) jeder trägt eine schwere Last mit sich herum, droht unter dieser Bürde zu zerbrechen. Die Spanier nutzen die Vorgaben des italienischen Giallo effektiv, spielen überzeugend die geliebten Vorgaben und Wendungen aus, schliessen mit einem nachvollziehbaren, glaubwürdigen Finale. Bevor wir alles wissen, legt das Drehbuch selbstverständlich eine flotte Sohle aufs blutige Parkett, ich bin begeistert. Ach ja, es mag nicht entscheidend sein, doch eine Prise Möpse und Blut hat man vortrefflich ins das Süppchen gerührt, ohne dabei den Geschmack des Gerichtes in eine falsche Richtung zu drängen. Wer Paul Naschy mag, der muss diesen schönen Film auf jeden Fall gesehen haben. Wer den Giallo zu schätzen weiss, findet in Form dieser spanischen Variante eine stimmungsvolle Ergänzung. Wer ein Herz für liebenswerte Filme aus den siebziger Jahren hat, der... Diese Liste könnte ich vor lauter Begeisterung endlos fortsetzen. Mein Herz hat "Blue eyes of the broken Doll" im Sturm erobert! Mit jeder weiteren Überlegung die ich im Bezug auf den Streifen anstelle, fühlt sich das Filmerlebnis intensiver, wohliger und herrlicher an. Lieber Paul, ich danke dir -einmal mehr- für die schönen Stunden. Ruhe in Frieden, es gibt nicht mehr viele Knuffel von deiner Art und Liebenswürdigkeit.
Aus den USA stammt die sehr ansprechende DVD von BCI. Der Film ist entweder als Einzeltitel zu bekommen, alternativ als Double Feature mit "Human Beasts", ferner als Teil der "Paul Naschy Collection". Die "Paul Naschy Collection" enthält folgende Titel:
• Exorcism
• Blue Eyes of the broken Doll
• Human Beasts
• Horror Rises from the Tomb
• Vengeance of the Zombies
Zu welcher Auflage man greift ist letztlich zweitrangig, Hauptsache man hat all diese Schätzchen in der Sammlung. Da BCI leider nicht mehr unter den Lebenden weilt, sollte man sich mit der Beschaffung der DVDs nicht mehr allzu lange Zeit lassen. Mir liegt "Blue Eyes of the Broken Doll" als Einzeltitel vor, ein informatives Booklet liegt bei, der Film wird in schöner Qualität präsentiert. Ein aufmerksamer Blick in den Marketplace von Amazon.com kann hilfreich sein, eventuell kan auch eBay dienlich sein.
Sehr schön, sehr gut = 8/10 (Ihr ahnt es bereits: + unzählige Wohlfühl- und Knuffelpunkte!)
Lieblingszitat:
"I'm worried about what's going on in this House."
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)