Hallo Düren,
Düren hat geschrieben:Ich bin ja selber Nichtraucher und gleichzeitig ehemaliger Raucher. Aber im Gegensatz zu den meisten meiner Spezies habe ich nicht vergessen dass Rauchen ein Genuss ist.
warum hast du dann mit dem Rauchen aufgehört?
Rauchen ist m.E. allenfalls
auch oder
hin und wieder ein Genuss. Aber wer "Kette" raucht, vom Aufstehen bis zum Schlafengehen alle halbe Stunde eine Fluppe braucht, sich gar die nächste an der vorhergehenden anzünden könnte, hat bestimmt nicht ständig einen Genuss (oder verwechselt die Abwesenheit von Unwohlsein mit Genuss).
Ich hasse es ja auch wenn meine Klamotten nach Rauch stinken und ne Raucherin würde ich auch nie küssen, aber so lange das Rauchen legal ist sollte man den Rauchern auch die Möglichkeit geben ihrem Hobby nachzugehen.
Warum auch nicht. Nur sollte man den Nichtrauchern auch die Möglichkeit einräumen, Hobbys wie Essengehen, Alkoholgenuss und Tanzen nachzugehen, und das, so gewünscht, eben auch rauchfrei. Und das hat sich eben in den letzten Jahrzehnten nicht "von allein" geregelt.
Was in der Diskussion außerdem gerne vergessen wird: Viele Kneipen und Gaststätten sind
auch Arbeitsplätze von Arbeitnehmern. Kannst du mir einen Industriearbeitsplatz in Deutschland nennen, bei dem heute auch nur annähernd solche Konzentration von toxischen Substanzen und Feinstaub in der Luft zugelassen sind, ohne Atemschutz?
Ein wenig Toleranz würde so manchem gut tun. Die Alternative ist halt den Kontakt zu allen Rauchern abzubrechen.
Aber wenn die Alternative dann heißt:
- öffentliche Straßen und Plätze meiden
- keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen
- keinen Leihwagen fahren
- Gaststätten, Diskotheken meiden
- nicht Fahrstuhl fahren
- nicht arbeiten gehen (weil der Kollege raucht) usw?
Mir geht das Gezeter meiner Kollegin - ehemalige Kettenraucherin und jetzt militante Nichtraucherin so auf den Keks. Oder in unserer Firma. Im Innenhof darf nicht mehr geraucht werden, weil sich Leute im 6. Stock beschwert haben, das sie den Qualm nicht aushalten können.
Ich kann die konkrete Situation nicht beurteilen; da gibt es bestimmt auch Leute, die jetzt "Oberwasser" haben und jede Kleinigkeit zur Klage nutzen.
Aber ich habe durchaus ähnliche Eindrücke.
Einerseits ist es schön, dass man nicht mehr darum betteln muss, während der Arbeit nicht vollgequarzt zu werden. Andererseits, wenn man das Glück hatte, mit nichtrauchenden Kollegen zusammenzusitzen, hat man heute kleinere Unannehmlichkeiten mit Rauchern zu überstehen, weil der Qualm der Raucherecke tatsächlich am Haus rauf bis in die Büros zieht, weil man die Luft anhalten muss ehe man das Gebäude betritt oder verlässt, weil im Sommer die Türen offenstehen und der Rauch von der Raucherecke bis in die Treppenhäuser und Flure zieht und weil mancherorts so viele Raucher trotz vorhandener Ascher einfach auf den Boden aschen dass man über ein "Aschefeld" laufen muss um ins Gebäude zu kommen. Das sind alles keine Übertreibungen, aber ich rege mich auch nicht täglich darüber auf und der Wind steht auch nicht alle Tage gleich ungünstig.
Da könnte ich ne Bombe reinwerfen.
Asoziales Pack sage ich zu den Leute nur.
Sieht so deine Toleranz aus?
Ein so länglicher Beitrag kommt natürlich nicht ohne Anrede und Gruß aus
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt