Verhasste Klassiker

[R. Steidle]

Guten Abend! Ich klicke mich gerade mal wieder mit leichter Wodka-Unterstützung durch meine Streaming-Musikempfehlungen und mir fällt mal wieder auf, dass es ein paar Songs gibt, die ich eigentlich mögen müsste, aber auf den Tod nicht ausstehen kann. Mich interessiert: Welche vermeintlichen Klassiker oder sogar Bands aus Genres, die eigentlich euren Geschmack treffen, könnt ihr einfach nicht leiden? Und warum?

Ich meine, dass es im nuForum mal vor einiger Zeit einen entsprechenden Thread gab, aber ich habe trotz intensiver Suche kein geeignetes Thema gefunden. Deshalb missbrauche ich hiermit mein Moderationsprivileg, um einen neuen Faden zu spinnen.

Also: Was ist euer Anti-Tipp?

Für mich: Pink Floyd - Comfortably Numb

Ich mag Classic und Psychedelic Rock. Ich schätze Pink Floyd. The Wall gilt zu Recht Klassiker des Genres. Aber Comfortably Numb ist in meinen Augen oder Ohren einfach fürchterlich überschätzt. Ein weinerliches, uninspiriertes Geseier, das für mich nicht mal ansatzweise an die Größe von Another Brick in the Wall oder Mother heranreicht. Ich hasse das übertriebene Echo in der Gesangsspur, den uninspirierten Text (Hello! Is there anyobdy in there! - Yes, shut the f*ck up.), die viel-zu-oft-besser-gehörte Akkordfolge, die übertriebene Länge, die lahme Begleitung, die (Live-)Choräle - nicht mal die netten Soli können diesen Musikunfall retten. (Ja, das ist etwas überspitzt formuliert, aber es geht in die Richtung.)

Wie seht oder hört ihr diesen Song? Geht es euch bei anderen Klassikern ähnlich? Ich meine jetzt weniger eigentlich geniale Songs wie Sultans of Swing, die man einfach zu oft gehört hat, mehr die Richtung: Ich weiß wirklich nicht, was die Leute daran mögen. Discuss!

[Paffi]

Oh weia, die Liste ist quasi unendlich lang.

Spontan ist mir eingefallen: Robbie Williams - Angels

Hier im Forum sind wenig Frauen, daher komme ich hoffentlich unbeschadet aus der Nummer raus Und ja, ich gebs zu: auf der Wiesn gröhle ich diesen Rausschmeißer-Hit nach ein paar Maß auch mit, fühle mich danach aber schlecht

[Indianer]

ich habe eine eigene Playlist namens "gut, aber ...", ist 11 Stunden und 28 Minuten lang, enthält aktuell 107 Titel, verhasst würde ich nicht sagen, aber ärgerlich, oder enttäuschend, weil sie nicht so sind, wie sie sein sollten, sein müssten, oder sein könnten, liegt meistens an für mich schmerzhaft empfundenen Inkonsistenzen, oder einfach an nervigen Passagen, beispielsweise in Stratus von Billy Cobham, Album Spectrum, 1973

[Zweck0r]

Mike Oldfield - Moonlight Shadow

Das lief damals dermaßen oft im Radio, dass ich es nicht mehr hören kann

Abba - Waterloo

Ich bin generell allergisch gegen eine Überdosis an Dur-Harmonien.

https://www.youtube.com/watch?v=Sj_9CiNkkn4



https://www.youtube.com/watch?v=SDwodR9KYL8

[Wete]

Summer of '69
Carpet Crawlers
Mir im Süden

[aaof]

So ein richtiger Klassiker fällt mir ja nicht ein, außer tot gespielte Songs durchs Radio.

Meine Frau hört oft FFH, schrecklicher Sender. Die haben (viel) weniger Musik als ich. Ständig die alten Kamellen. Depeche Mode Enjoy the Silence als Bsp.. Die Band hat 30 Hits und mehr. Aber die spielen aus Kostengründen wohl immer die selben Songs.

Schrecklich. Deswegen meide ich Radio wie der Teufel das Weihwasser. Im Auto ist das Radio grundsätzlich aus. Ich kann das nicht ertragen.

[Horst 65]

Das Grauen hat einen Namen:

Beach Boys

Für mich unerträglich, zum Weglaufen - und wird täglich im Radio gespielt

[CJoe78]

Allgemein halte ich so ziemlich alle, insbesondere die neueren Chartsongs im Radio für unerträglich. Die Songs klingen meist alle ziemlich gleich öde und sie werden 24/7 bei den üblichen Radioanstalten rauf- und runtergespielt, sodass es beim ersten und zweiten Hören noch gut ist, aber in Dauerbeschallung dann sehr schnell total auf den Senkel geht.

Insbesondere, wenn man im Büro keine Wahl hat, etwas anderes zu hören.

Privat höre ich Musik aus dem Netz, die im normalen "Hochstift"-Radio nie gespielt wird aber grandios gute Musik ist und die ausgenudelten, sowie die neuen nicht mehr anhörbaren Songs was die Produktion und den Sound angeht erschreckend deutlich übertrifft.

Auch brauche ich nicht ständig Gesang im Musikstück. Instrumentale Musik kann viel Freude machen und klingt je nach Stimmungslage manchmal einfach viel angenehmer.

[Kenobis]

Alles von Adele! Und zwar wegen Auto-Tune! Okay, ist in höchster Vollendung für Adelechen programmiert, aber jedwede Musik mit Auto-Tune, so wie deren Derivate, geht mir seit ca. 1997 extrem auf den Zeiger

[Celsi_GER]

Hm, "Comfortably Numb" ist eigentlich eher einer meiner präferierten PF Songs, die ich auch in meinem Mix drin habe, also einzeln als FLAC von der CD gerippt habe und ihn im Mix mit ganz anderen Songs höre, z. B. im Auto. Über den Text kann man sich sicher streiten, aber "musikalisch" habe ich wenig an ihm auszusetzen.
Ganz anders als z. B. bei "Welcome to the Machine", dieses atonale, nervtötende Durcheinander, das ich beim Durchhören von "Wish you were here" einfach jedes mal wegskippe.

Meine absoluter Hass-Klassiker sind aber
- I wanne dance with somebody von Whitney's Husten
- alles von A-ha
- puh, jetzt muss ich schon sehr überlegen... Never gonne give you up war mal dabei, aber ich bin in der letzten Zeit so oft ge- rickrolled worden, dass ich es nun fast wieder cool finde.

Eigentlich ärgere ich mich nicht so sehr über schlechte "Klassiker", sondern meistens über den hirnlos betexten, platten Synthetikmist, der heutzutage in den Charts als "Musik" durchgeht. PINK z. B. ist so eine Schrottproduzentin, die reiht ein paar platte Phrasen über die Freude am Saufen und Feiern aneinander, packt ein bisschen Syntho-Gedudel dazu und nennt das dann einen Song.