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Der E-Bike-Thread

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g.vogt
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Re: Der E-Bike-Thread

Beitrag von g.vogt »

Wete hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 18:48 Die Beschleunigung, gerade direkt aus dem Stand, ist durchaus ein Risiko und hängt vom Drehmoment ab.
Ja, ungefähr so war es gemeint. Die stärkeren Mittelmotoren werden von den Herstellern nicht ohne Grund für E-MTB empfohlen, mit denen man den Trail auch wieder hochfahren kann.
Ich denke, wer einen solchen Motor als weniger sportiver Radfahrer in einem Tourenrad benutzt, der hockt auf einem Wolf im Schafspelz. Solche Radfahrer sind ja sonst eher nicht im Grenzbereich unterwegs, viele nutzen nicht einmal die 25 km/h aus.
Was ich hingegen immer wieder sehe: Es wird gemütlich in eher großen Gängen langsam getreten, mit großer Unterstützungsstufe. Das geht so lange gut, bis man auf schlechtem Untergrund einmal kräftiger in die Pedale tritt, dann greift der Motor mit völlig unerwarteter Wucht zu, das Hinterrad dreht durch und rutscht seitlich weg.
Aber Tiefeinsteiger sind nicht mehr instabiler als Diamantrahmen. Nur schwerer.
Da bin ich anderer Auffassung. Diamantrahmen (und mit Einschränkungen Mixte-Rahmen) bringen schon durch die Geometrie eine Stabilität mit sich, die auch mit Wasserrohren funktionieren würde. Ich traue dem Frieden bei Alurahmen nicht, und ich traue der Stabilität von Einrohrrahmen und ihrer Dauerhaltbarkeit nicht. Es sind ja nicht nur Einrohrrahmen, diese Rohre sind wegen des trendigen "Versteckens" des Akkus inzwischen auch noch geschlitzt.

Im erwähnten Test der Stiftung Warentest fahren 4 von 12 Fahrrädern mit Gepäck instabil und 4 Fahrräder erleiden im harten Labortest Risse am Rahmen.
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Re: Der E-Bike-Thread

Beitrag von Zweck0r »

Wete hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 18:48Die Beschleunigung, gerade direkt aus dem Stand, ist durchaus ein Risiko und hängt vom Drehmoment ab.
Wobei ich nicht sehe, warum hohe Beschleunigung auf ebener, gerader Strecke den Mittelteil des Rahmens besonders belasten sollte.

Brettern über Feldwege mit hohen Geschwindigkeiten dürfte deutlich belastender für den Rahmen sein.
g.vogt hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 19:55Ich traue dem Frieden bei Alurahmen nicht, und ich traue der Stabilität von Einrohrrahmen und ihrer Dauerhaltbarkeit nicht.
Geht mir auch so. Leider finde ich nichts vernünftiges mit Stahlrahmen. Die E-Bike-Version von meinem Patria kostet astronomische 4500€, Utopia verbaut irgendeinen proprietären Frontmotormurks, der nach Hause telefoniert, und VSF hat gar keine E-Bikes im Programm.

Gazelle Heavy Duty sieht für mich noch am vernünftigsten aus mit Diamantrahmen und ungefederter Stahlgabel.
Wete
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Re: Der E-Bike-Thread

Beitrag von Wete »

g.vogt hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 19:55Solche Radfahrer sind ja sonst eher nicht im Grenzbereich unterwegs, viele nutzen nicht einmal die 25 km/h aus.
Da bin ich froh, dass ich den Grenzbereich mag und daher den CX-Motor (bald mit 85 Nm) haben darf. :mrgreen:
Grenzbereich.jpg
g.vogt hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 19:55Da bin ich anderer Auffassung. Diamantrahmen (und mit Einschränkungen Mixte-Rahmen) bringen schon durch die Geometrie eine Stabilität mit sich, die auch mit Wasserrohren funktionieren würde. Ich traue dem Frieden bei Alurahmen nicht, und ich traue der Stabilität von Einrohrrahmen und ihrer Dauerhaltbarkeit nicht. Es sind ja nicht nur Einrohrrahmen, diese Rohre sind wegen des trendigen "Versteckens" des Akkus inzwischen auch noch geschlitzt.
Ich kenne die systematischen Vorteile eines Fachwerks. Aber wenn ein etablierter Radhersteller wie Stevens sein "stabilstes" Tourenrad ausgerechnet mit einem Tiefeinsteigerrahmen anbietet, dann vertraue ich darauf, dass da alles passt. Aber wie Weyoun schon richtig angemerkt hat: Schwer ist die Schüssel!

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Re: Der E-Bike-Thread

Beitrag von David 09 »

@gerald
Danke für die Erläuterung.
Nun weiß ich nicht, wie da die Entwicklung fortgeschritten ist, aber ich finde die Performance line nicht so übertrieben unhändelbar für e-Fahrrad-ungeübte. Imho sollte auch jeder selbst entscheiden, in welchem Modus er so ein Rad fahren mag und beherrschen kann, eine gute fachliche Beratung vorausgesetzt.
Aber gut, ich persönlich finde diese tiefeinsteiger + e-Unterstützung für Menschen mit „Handicap“, und sei es ein bandscheibenschaden, durchaus geeignet, eine gewisse Mobilität zu erhalten - und das halte ich gerade für diese Menschen für ungemein wichtig

Gruß
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Re: Der E-Bike-Thread

Beitrag von Wete »

Zweck0r hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 20:26
Wete hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 18:48Die Beschleunigung, gerade direkt aus dem Stand, ist durchaus ein Risiko und hängt vom Drehmoment ab.
Wobei ich nicht sehe, warum hohe Beschleunigung auf ebener, gerader Strecke den Mittelteil des Rahmens besonders belasten sollte.
Nö, den eventuell nicht mehr fitten Fahrer - wenn die Kutsche ihm unterm Hintern durchgeht.
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Re: Der E-Bike-Thread

Beitrag von Haihappen »

@Wete
Auf was für einer Abfahrt bist du auf 80 gekommen?

Meine Max war knapp über 70 und da ging es steil bergab und mitreten war da nicht mehr wirklich.
Wete
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Re: Der E-Bike-Thread

Beitrag von Wete »

Hier in der Gegend halt. So wahnsinnig steil ist die gar nicht, man muss sie schnell anfahren und mittreten, was die Mühle her gibt (bei 80 geht das aber definitiv nimmer). :mrgreen:
Außerdem gehen die Bosch-Tachos immer leicht vor, auch wenn man den Radumfang auf den mm genau einstellt. Laut GPS waren es nur 78. Wobei GPS in Amateurgeräten zur Geschwindigkeitsmessung auch alles andere als ideal ist.

Hinter unserem Haus ist ein kleiner Stich, der zu meinem täglichen Arbeitsweg gehört, wenn ich die entspannteste Route fahre. Wenn man da einfach nur laufen lässt, kommt man auf 65, mit Anlauf und mittreten sind locker 72 drin. Aber das mach ich nicht, weil ich da ja nen Rucksack im Korb hab und auch nicht verschwitzt ankommen möchte. Also nur locker-flockige 65. Und das auf den allerersten Metern der Fahrt, da wirds frisch, und die Tränen der Rührung laufen waagrecht.

Wete
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Re: Der E-Bike-Thread

Beitrag von müller »

Haihappen hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 22:29Auf was für einer Abfahrt bist du auf 80 gekommen?
Kannst auch einen Schleifaufsatz auf die Bohrmaschine klemmen... gibt ja viele Möglichkeiten ein Rad zu drehen... 8)
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g.vogt
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Re: Der E-Bike-Thread

Beitrag von g.vogt »

Zweck0r hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 20:26
g.vogt hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 19:55Ich traue dem Frieden bei Alurahmen nicht, und ich traue der Stabilität von Einrohrrahmen und ihrer Dauerhaltbarkeit nicht.
Geht mir auch so. Leider finde ich nichts vernünftiges mit Stahlrahmen. Die E-Bike-Version von meinem Patria kostet astronomische 4500€, Utopia verbaut irgendeinen proprietären Frontmotormurks, der nach Hause telefoniert, und VSF hat gar keine E-Bikes im Programm.
Ja, das hab ich auch schon gesehen. Frontmotor ist m.E. die schlechteste Option und passt so gar nicht in solche eleganten und teuren Fahrräder. Dieser Motor sieht auch ziemlich grobschlächtig aus, aber zumindest scheint die Technik gehobenen Niveaus zu sein - Direktantrieb und Schlupfregelung.

Ich kreise virtuell immer mal um den Pendix eDrive herum, mit dem sich normale Fahrräder relativ leicht nachrüsten lassen. Das Konzept klingt zumindest auf dem Papier ganz spannend und die Firma ist mit diesem Motor auch schon mehrere Jahre am Markt.

Die Manufaktur Columbus Bikes bietet Fahrräder mit CRMO-Rahmen an und führt den Pendix als E-Option an.

Edit: Nichtsdestotrotz; das Systemgewicht steigt da um mehr als 6kg, das will auch gut überlegt sein, bspw. wenn man das Rad im Keller stehen hat.

Edit2: Und was ich übersehen habe: Wenn du nach einem Hollandrad äugst ist die Empfehlung für ein Trekkingrad natürlich eher an der Frage vorbeigegangen.
Zuletzt geändert von g.vogt am Mo 29. Jun 2020, 16:43, insgesamt 2-mal geändert.
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Weyoun
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Re: Der E-Bike-Thread

Beitrag von Weyoun »

David 09 hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 18:38 Ich verstehe nicht, was die Stärke des Motors mit dem Tiefeinstieg gemein hat und für gehandicapte Menschen das Ganze gefährlicher machen.
Das ist doch ganz logisch, David: Geringere Rahmenstabiltät und ggf. damit einhergehend schlechtere Straßenlage trifft auf überpotenten Motor (extrem hohe Werte bzgl. Drehmoment und Maximalleistung) und das dann noch mit einem Fahrer, der nicht mehr zu 100 Prozent Herr seiner Sinne (körperliche Beeinträchtigung) ist. Dann fährt die Person nicht mehr mit dem Rad, sondern das Rad mit der Person.
David 09 hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 18:38 Der Gesetzgeber hat doch für Motoren (bis 25km/h Unterstützung) klare Regeln geschaffen, ob nun ein starker oder schwacher Motor, Wurscht, dürfen 25km/h schnell sein bei der tretunterstützung und fertig.
So einfach ist das nicht! Durch die extremen Peak-Werte bei Drehmoment und Maximalleistung beschleunigt solch eine Kiste unter Umständern mörderisch stark, wenn man mit einer gewissen Mindestkraft kurbelt.
80-jährige Senioren sollten meiner Meinung nach wirklich nicht solche Monster-Motoren nutzen, es sei denn, sie sind für ihr Alter körperlich und geistig topfit.
Wete hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 20:30 Da bin ich froh, dass ich den Grenzbereich mag und daher den CX-Motor (bald mit 85 Nm) haben darf. :mrgreen:

Grenzbereich.jpg
Ach du Schande, 80,4 km/h. Wie misst der Bosch? Per Zählung der Radumdrehungen oder per GPS? Die Zeiten, dass ich schneller als 60 km/h bergab radele, sind vorbei, :wink:
David 09 hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 20:37 Aber gut, ich persönlich finde diese tiefeinsteiger + e-Unterstützung für Menschen mit „Handicap“, und sei es ein bandscheibenschaden, durchaus geeignet, eine gewisse Mobilität zu erhalten - und das halte ich gerade für diese Menschen für ungemein wichtig

Gruß
Niemand, will Menschen mit Einschränkungen die Mobilität vermiesen, aber diese "Monstermotoren" sind für den Großteil dieser Menschen dennoch nicht geeignet. Da gibt es Motoren mit Abriegelung auf 250 Watt, die deutlich besser geeignet sind und trotzdem überholen sie am Berg damit jeden fitten Jugendlichen. :wink:
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