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Nach YPAO klingt Musik nicht mehr lebendig

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Andibuss
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Re: Nach YPAO klingt Musik nicht mehr lebendig

Beitrag von Andibuss »

Chris 1990 hat geschrieben: Mi 30. Jun 2021, 12:53 Irgendwie haben hier alle ein bisschen recht. Wiedersprechen möchte ich allerdings das jeder Mensch anders hört als der andere , weil der originalton von was auch immer ändert sich ja dadurch nicht . Deshalb sollte er so wieder gegeben werden wie er nunmal klingt. Dass der anders hörende diesen Originalton dann anders also wie für ihn gewohnt wahrnimmt sollte sich von selbst verstehen .
Nehmen wir einmal einen älteren Menschen, der die Hochtöne nicht mehr hört. Der wird einen Klang anders hören, als ein junger Mensch, der das volle Spektrum hört. Ich für meinen Teil höre links weniger als rechts, allerdings höre ich Hochtöne unvermindert. So geht mir sogar das Fiepen von dem Mardervertreiber meines Nachbarn auf den Senkel, das man eigentlich nicht hören soll. Ewig habe ich mich gefragt, was das ist, was da so fiept, bis ich ihn einmal von diesem Ding sprechen hörte. Meine Frau hört es gar nicht und meinte immer ich spinne, wenn ich dagte, dass da irgendetwas hochfrequent fiept. Meine Kinder finden es nicht schlimm. Jeder Mensch hört also nicht nur anders, sondern empfindet das Gehörte auch anders. Anderenfalls müsste man z.B. Hörgeräte auch nur in der Lautstärke anpassen.

Daher wage ich zu behaupten, dass mich "Ungenauigkeiten" gar nicht stören dürften, wenn ich den Klang subjektiv dennoch als hervorragend empinde. Das Gegenteil ist aber der Fall: Durch die Visualisierung jagen einige dem vermeintlich perfekten Klang hinterher, versuchen hier oder da nachzubessern und was weiß ich was zu tun. Ich wage die Behauptung, dass einigen damit geholfen wäre, die Geräte auszuschalten, den Versuch zu unternehmen, nach eigenem Gehör anzupassen und zu hören, wohin das führt. Die Kunst besteht dann aber darin, auch danach nicht mehr auf die Diagramme zu schauen. Ich bin nämlich davon überzeugt, dass ein nicht perfekt empfundener Klang durchaus daher rühren kann, dass man sich ein Diagramm angesehen hat. Nicht umsonst zeigen Erhebungen, dass man beispielsweise einen Wein als hochpreisiger und geschmacklich besser einschätzt, wenn er sich in einer entsprechenden Flasche befindet und nicht umsonst schmeckt der Urlaubswein besonders gut, man kauft sich eine Kiste und kippt die zu Hause als ungenießbar weg. Der Mensch ist so herrlich beeinflussbar...
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Re: Nach YPAO klingt Musik nicht mehr lebendig

Beitrag von Chris 1990 »

So formuliert kann ich nur zustimmen.
Wenn man Ypao selber noch entschärft, bzw nach der einmessung die Daten auf manuell kopiert und alle Anhebungen und absenkungen auf Null dB stellt , empfinde ich den Klang als sehr angenehm , lebhaft und ausgeglichen, richtiger als in Pure direkt aber eben auch angenehmer an den Raum angepasst .
Gruß Chris

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Re: Nach YPAO klingt Musik nicht mehr lebendig

Beitrag von Indianer »

also jedes Gehirn kennt ja "sein" Gehör, dort werden Anpassungen "automatisch" vorgenommen, dadurch (meine ich :lol: ) klingt ein Live-Klavier für alle gleich, nämlich gleich gut, egal welchen "Schaden" man vielleicht hat, da kann keine "persönliche" Klangverbiegung in der Reproduktionskette etwas verbessern

aber ich kenne beispielsweise auch Trompeten mit Obertönen die ich nicht ertrage, die höre ich mir eben nicht (wieder) an, durch Frequenzgangeingriffe versuche ich nicht sie wegzukriegen, oder zu entschärfen, wenn's "emotional" nicht passt, soll's halt nicht sein, c'est la vie ...
Chris 1990
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Re: Nach YPAO klingt Musik nicht mehr lebendig

Beitrag von Chris 1990 »

Indianer hat geschrieben: Mi 30. Jun 2021, 15:02 also jedes Gehirn kennt ja "sein" Gehör, dort werden Anpassungen "automatisch" vorgenommen, dadurch (meine ich :lol: ) klingt ein Live-Klavier für alle gleich, nämlich gleich gut, egal welchen "Schaden" man vielleicht hat, da kann keine "persönliche" Klangverbiegung in der Reproduktionskette etwas verbessern
So meinte ich es auch, allerdings wenn jemand sagen wir mal ab X kHz dumpf bzw schlecht hören kann, es aber anders kennt , kann sich das ja jeder anpassen wie er will, ähnlich dem Beispiel mit dem Hörgerät.
Gruß Chris

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Re: Nach YPAO klingt Musik nicht mehr lebendig

Beitrag von mcBrandy »

Egal welches Einmesssystem man nimmt, sollte man selber nach dem einmessen Hand anlegen.

Es hört ja nicht jeder seine Musik gleich. Man hat halt seine Vorlieben.
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Re: Nach YPAO klingt Musik nicht mehr lebendig

Beitrag von Aygoony »

Ich habe auch den 3080, und er hat, anders als mein 3020 davor, per Standard adaptive DRC eingestellt.
Ich würde mal in Optionen schauen und unter Ypao Volume die Einstellung für Adaptive überprüfen. Ypao Volume selbst kann nach Geschmack anbleiben.

Ich war auch erst schockiert vom Klang, aber nachdem ich den Übeltäter gefunden hatte, war alles wieder gut!
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Re: Nach YPAO klingt Musik nicht mehr lebendig

Beitrag von James T. Kirk »

Ich möchte hier auch mal noch was ergänzen, da ich dazu schon einen ähnlichen Thread gelesen habe und auch selbst vergleichbare Erfahrungen mit YPAO gesammelt habe:

Schau mal, ob dir die Änderung des YPAO-Equalizer-Presets (Manelle Lautsprechereinstellungen) von "Linear" auf "Front" weiterhilft. "Linear" reduziert den Bass teilweise enorm, das fand ich beim meinem Yamaha RX-V1073 auch zu viel. "Front" belässt zumindest die Front-Lautsprecher so, wie sie sind. Das fand ich deutlich besser, man profitiert aber immerhin noch von anderen Ergebnissen der Einmessung (statt Pure Direct, wo die Einmessung weitgehend ignoriert wird). Erstaunlicherweise hatte ich diesen Effekt bei meinem aktuellen RX-A2070 nicht so ausgeprägt, so dass der weiterhin auf "Linear" stehen darf. Trotzdem vielleicht eine gute Idee, das mal auszuprobieren, dann muss man nicht gleich selbst an den Frequenz-Kurven rumspielen.
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Re: Nach YPAO klingt Musik nicht mehr lebendig

Beitrag von CJoe78 »

Es hilft ungemein, sich mal selbst mit der Klangbearbeitung durch einen EQ näher zu beschäftigen. Dann kennt man auch die wichtigen Frequenzen und wo man ggf. anheben oder absenken sollte, um ein gewünschtes Ergebnis zu erzielen.

Eine Nachbearbeitung von +1 bis +2 dB bei mittlerer Flankensteilheit ist durchaus im Rahmen eines angenehmen Soundings und wird den Klang nicht zerstören. Von starken Eingriffen sollte man aber, wenn man wenig Plan hat, was man macht tunlichst die Finger lassen, da diese den Klang in eine völlig unnatürliche Richtung verbiegen.

Wer einen voluminöseren Bass bei seinen Songs möchte, sollte den Bereich um ca. 40-150 HZ (100HZ betont perfekt den Kickbass) ggf. vorsichtig um die genannten 1-2 dB anheben.
Tendenziell rate ich dazu, alle Frequenzen um -2 dB abzusenken und dann die Frequenzen, die man betonen möchte maximal bis an die 0 dB zurück zu führen. Ein Nachteil dadurch ist, dass der Verstärker mehr Leistung braucht. Im Regelfall arbeitet ein EQ so aber sauberer, als wenn man ihn über den 0 dB-Pegel hinaus aussteuert.

Durch etwas mehr Bass werden zwar auch die Höhen leicht maskiert, aber der Bassbereich gewinnt so gegenüber einem sehr neutralen Setting deutlich an Kontur und Volumen.
Klingt es einem zu matschig, kann man wiederum zwischen ca. 150-500 HZ leicht absenken. Das sollte aber normalerweise, sofern man ein sonst neutrales Ergebnis nach der Einmessung hat nicht erforderlich sein.

Ist einem der Klang zu spitz, kann man in den Höhen ab ca. 10 KHZ aufwärts etwas absenken. Solche kleinen Eingriffe können unglaublich viel ausmachen und gerade bei einem qualitativ hochwertigen Yamaha Receiver sollte man sich nicht davor scheuen, es auszuprobieren.

Wie erwähnt ist hier weniger mehr. Kleine EQ-Eingriffe können den Klang stark aufwerten und sorgen so bei jeglicher Art von Musik für den gewünschten lebendigeren, musikalischeren Klang.
Größere EQ-Eingriffe hingegen zerstören die Natürlichkeit des Klangs und haben somit den gegenteiligen Effekt.
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