Hallo Indianer,
danke für deine Messungen, jetzt sehe ich endlich mal, was ich seit längerem höre … eine weiße Badewanne!
Ich stehe auf Dauer nicht so auf Badewannen und Spaßbuckel von daher möchte ich an dieser Stelle ein paar kritische Worte zur Abstimmung loswerden. Ist sicher alles auch Geschmacksache und Herr Bien wird sicher bestätigen die Boxen linear abgestimmt zu haben und ich weiß seit ich ihn kennengelernt habe, dass er die Sache sehr genau nimmt. Also vielleicht nur ein halber Spaßbuckel?
Auf jeden Fall sind Messungen im Bass nicht trivial. Aber was für mich klare Aussagekraft hat ist der Vergleich mit der Vorgängerserie. Ich habe im letzten halben Jahr drei Modelle der neuen Serie ausgiebig mit den Vorgängermodellen verglichen (B-70 vs. 683, B-60 vs. 513 und B-40 vs. 383). Alle neuen Modelle legen im Vergleich zu den Vorgängermodellen im Bass was drauf! Sowohl beim Höreindruck, als auch bei Messungen im Nahfeld als auch bei Messungen am Hörplatz. Und damit meine ich nicht die Grenzfrequenz, sondern den Pegel im Bereich von 50-200Hz mit Schwerpunkt bei 100Hz.
Bei der B-60 kommen noch recht kräftige Höhen hinzu, so dass die Mitten zurückhaltend wirken. Das korrespondiert mit deiner Messung und dem „Loch“ zwischen 1 und 2 kHz. Klingt erst mal spektakulär, aber komme ich trotzdem immer wieder auf die für meine Ohren neutralere 513 aus der Vorgängerserie zurück, die sich ebenfalls in meinem „Fuhrpark“ befindet.
Über die 513 hieß es bei fairaudio.de:
„Am meisten beeindruckt hat mich aber, wie stimmig-organisch, wohlbalanciert, angenehm „klangfarbig“ und ja, sagen wir’s ruhig, „highendig“ die Mitteltonabstimmung geraten ist: Da sollten insbesondere auch anspruchsvolle Connaisseure von Stimmen auf Ihre Kosten kommen.“
Da kommt die B-60 m.E. nicht ran. Sie klingt sogar „fetter“ als meine 683. Muss eine kompakte Box heute so klingen und Rekordwerte im Bass produzieren, weil es der Markt so verlangt?
Sicher alles auch eine gewisse Geschmacksfrage, Raum und Musikmaterial spielen auch eine Rolle. Ich hätte es mir anders gewünscht. In meiner Wahrnehmung gab es einen deutlichen Wandel in der Abstimmungsphilosophie. Ich versuche dem aktuell mit mehr Wandabstand (Schallwand 1,25m von der Rückwand entfernt) beizukommen, das hilft (die alten nuBoxen stehen in der Regel auf 1,10m).
Ein Vorschlag der in Zukunft beide Seiten zusammenführen könnte wäre da vielleicht – zumindest für die höheren Serien - ein Bassschalter, wie damals bei der nuVero 4, der zwischen einer schlanken Bassabstimmung aus der guten alten Zeit (für freie Aufstellung geeignet!) und dem modernen „Spaßbuckel“ umschaltet („voluminös“ hieß das früher). Wenn mich recht entsinne war die Nubert Philosophie hier früher immer: Spaß ist erlaubt, aber er sollte abschaltbar sein!
Viele Grüße
Christian