Erster kurzer Erfahrungsbericht:
So sieht das Ding aus:
Die Anschlüsse sind gewöhnungsbedürftig. Der Anschluss über Mono-Klinke Stecker erschien mir als einfachste Lösung und das entsprechende Kabel Klinke(m.) zu Cinch(m.) für den Anschluss an die Vorstufe bzw. den Klinke(m.)-Cinch(f.) Adapter für den Anschluss des Sub-Y-Kabels hatte ich bei thomann gleich mitbestellt. Das Kabel und der Adapter sehen meines Erachtens echt "high-endig" aus (- also dick mit glänzenden Steckern

). Und das obwohl sie nur 2,90 Euro bzw. 75 Cent gekostet haben.
Dann habe ich noch die Ohren abgeschraubt, damit das Teil zwischen die Füße meines Oppli Racks passt. Schon interessant - man kann dann in das Gerät reingucken (z.B. um die Dicke der Frontplatte zu messen

- es ist übrigens echtes Metall!) ...die ganze Elektronik hätte allerdings anscheinend auch in eine Zigarettenschachtel gepasst.
Ohne Ohren passt das Gerät akurat unter das Rack:
Als ersten Versuch habe ich einfach mal ins blaue 30 Hz als Frequenz eingestellt, sie schmalbandig um 9 db abgesenkt und das Ganze mit absolut ungeeigneter Musik getestet (die Muse "Origin of Symmetry" CD)... höre ich was, höre ich was...?... hmmmh... (während ich genüßlich einen Espresso schlürfe)...hmmh... höre ich was? ....ja - die Bässe dröhnen nicht mehr und sind viel besser...

...ein Blick in die Bedienungsanleitung -

- upps -

- ich hatte den Hard-Bypass noch geschaltet... der PEQ war noch gar nicht im Signalweg....

... 1:0 für die Psychoakustik!
O.k., die DVD mit Basssweeps eingelegt und die Sache ernsthaft angegangen. Ich habe so eine Stunde rumprobiert, d.h. ich habe zuerst die Dröhnfrequenzen lokalisiert, indem ich verschiedene Frequenzen am EQ um 15 dB überhöht habe und nachdem ich sie gefunden habe, habe ich den Pegel dort abgesenkt. Das erste Band habe ich jetzt auf 40 Hz eingestellt und habe den Pegel dort um 4 dB abgesenkt - als Breite habe ich erst einmal 0,1 Oktaven gewählt (wobei ich keine Ahnung habe, was das bedeutet - die Breite kann zwischen 0,03 und 2,5 eingestellt werden und 0,03 ist halt das Schmalste) und das zweite Band auf 80 Hz und habe den Pegel dort um 5 dB abgesenkt - wieder mit 0,1 Oktaven Breite. Ich weiß, es wäre wahrscheinlich eleganter die Trennfrequenz auf 80 Hz zu legen, dann wäre das Dröhnen dort auch weg - aber ich habe leider nur feste 100 Hz zur "Auswahl".
Und tatsächlich! Diesmal musste ich nicht groß die Ohren spitzen - der Unterschied war bei den Basssweeps sofort offensichtlich - der Frequenzgang war
deutlich gerader als zuvor! Durch den Hard-Bypass Schalter konnte ich bequem a/b Vergleiche machen. Es wirkt! Und das obwohl ich die Frequenzen wahrscheinlich noch gar nicht 100%-ig genau getroffen habe und die Breite der Filter auch noch nicht optimal eingestellt ist. Das wird wohl noch ein paar Stunden finetuning erfordern.
Lustig ist diese "Lichtorgel" an dem Gerät. Die kann wahlweise den Pegel des Eingangs- oder des Ausgangssignals anzeigen. Sie geht bis +18 dB dann clippt das Signal. Den Mastervolume meiner Vorstufe kann ich auch bis +18 dB aufdrehen - also habe ich den Sub so eingestellt (am Sub und im Setup), dass die Signalstärke quasi mit dem eingestellten Mastervolume übereinstimmt. Also wenn ich mit 0 dB die Wände wackeln lasse, zeigt mir die Lichtorgel auch ungefähr 0 db an:
Doch was musste ich sehen, als ich die berühmt berüchtigte Ringszene aus dem Lord of the Rings abspielte? Trotz eines Mastervolumes von nur -12 db ging der Signalpegel bis +3 dB!

Kein Wunder, dass der AW-75 dort mit der weißen Fahne winkt, wenn man die Szene mit über -6 db Mastervolume hört... bei den ebenfalls berühmt berüchtigten Chinese Drums geht der Pegel bei -12 bB Mastervolume immerhin auch bis -6 dB...
Vielleicht senke ich das Signal im Setup jetzt wieder ab und stelle den Sub lauter, um sicher zu gehen, dass er kein geclipptes Signal abkriegt. Ist es schlecht, wenn der PEQ nur ein eher leises Signal kriegt?
Zusammenfassung:
+ Ein bis zwei Dröhnfrequenzen lassen sich mit einer guten Chance mildern
+ Böllich: 40 Euro mit allem Kabelzeugs und Versand
- Der Subwoofer ploppt beim Ausschalten des Geräts
- Das Gerät summt (nicht über die LS/den Sub - sondern das Gerät selbst)
Ich kann es soweit nur jedem empfehlen! Zumindest als eine von vielen Maßnahmen, um die Raumakustik zu verbessern. Das Gerät ersetzt natürlich keine sorgsame Wahl des Aufstellungsortes für den Sub und es ersetzt auch nicht den Einsatz von passiven Absorbern. Und en zweiten Subwoofer kann es auch nicht ersetzen. Aber es kann einen kleinen Beitrag in die richtige Richtung liefern.
nico65 hat geschrieben:
Im Handbuch steht auch, dass man durch "zuviel herumdrehen" ein Problem mit der Phasenverschiebung bekommt. Was bedeutet das ? und wie macht sich das bemerkbar?
Das frage ich mich auch! Muss oder sollte ich jetzt an der Phaseneinstellung des AW-75 etwas ändern?