O.K., aber warum lässt man die Sache clippen? Ich meine, der Tonmensch macht sich 10 mal die Mühe, unverzerrt zu komprimieren, und beim 11ten mal zieht er sich dann die übelsten Verzerrungen zu, die es gibt? Warum normalisiert man die Soße nicht vorher? Das Cliping kann doch nicht gewollt sein.Nehmen wir mal an, die Musik besteht aus 10 Tonspuren. Diese 10 Spuren werden erst mal über Effektgeräte gejagt (Exciter für Stimmen, Verzerrer für E-Gitarren, ...)
Dann werden erst mal diese 10 Tracks über einen Multibandkompander gejagt. Dazu wird das Signal jeder Tonspur in 10 Bänder zerlegt und jedes Band wird dynamikkomprimiert. Dann werden die Bänder noch mal über einen Limiter gejagt. Dann werden die 3 unteren Bänder gemischt und nochnmal über einen Limiter gejagt, gleiches passiert mit den 4 mittleren und den 3 oberen Bändern. Dann werden diese zusammengefasten Bändern nochmal komprimiert und limitiert und dann werden diese Instrumenteweise zusammengemixt von Instrumenten, die sich nicht so stark gegenseitig beeinflussen und so fort. Instrumente, die sich nicht ganz so mögen (z.B. Tiefbaß und Stimme) kommen erst am Schluß zusammen, werden nochmal komprimiert und dann final geklippt.
Das Clipping wirkt doch an sich auch nochmal wie ein Kompressionsvorgang, in dem die "leisen" Stellen nochmal näher an die lauten rücken. Aber warum nimmt man den Weg über die digitale Verzerrung? Man bekäme doch ein immer noch besseres Ergebnis, wenn man die Aufnahme über einen verzerrenden Röhrenverstärker laufen ließe und dann normalisierte, oder?