Ein guter Hinweis. Dem möchte ich noch hinzufügen, daß es nicht wenige Menschen gibt, die an ihrem Gehör üblen Raubbau betreiben oder betrieben haben - zum Beispiel durch Lärm am Arbeitsplatz, zu lauter Musik über mp3-Player oder Autoradio, Besuche in Discotheken und zu lautem Musikgenuß im Allgemeinen.g.vogt hat geschrieben:nun ja, unser Gehörsinn ist ja nicht vordringlich zum Musikhören gemacht, sondern biologisch gesehen Steinzeitware. Während der Geschmackssinn unter anderem die Aufgabe hat, dass wir gute/gesunde und schlechte/gefährliche Nahrung unterscheiden können (ergo erkennen wir ranziges Olivenöl sofort, egal von welcher Marke es ist), ist die Aufgabe des Gehörsinnes bspw. die Erkennung/Unterscheidung von Geräuschen dahingehend, ob Gefahr droht, wo die Sippe hingetrabt ist, wo ein schnuckliges Weibchen lockt usw. Dementsprechend ist das Gehör auf Wiedererkennung konzipiert, soll also Geräusche auch unter widrigsten Umständen (ergo erheblicher klanglicher Verfälschung) erkennbar machen.
Und deswegen ist es wohl ziemlich schwierig, allein dem Geschmack nach gute/schlechte bzw. richtige/falsche Wiedergabe zu bestimmen, weil wir eben auch am Telefon Oma Frida wiedererkennen (wenn vielleicht auch mit etwas Anlaufzeit; ich brauche etwa drei Worte, bis ich mich auf eine Telefonstimme eingestellt habe und sie erkenne und verstehe). Inwieweit man seinen Gehörsinn da für Hifi-Zwecke umtrainieren kann weiß ich allerdings nicht.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Ich habe sogar oft den Eindruck, daß meine Ohren sich bei steigender Lautstärke "zuklappen" und mich immer weniger Details wahrnehmen lassen. Konzentriertes Hören findet für mich knapp unter Zimmerlautstärke statt.
Gruß,
Flensburger