TasteOfMyCheese hat geschrieben:
ich halte nichts davon, auf den momentan herrschenden "Endstufen-Wahn" aufzuspringen, es sei denn, du hast gerade zu viel Geld übrig und weißt nicht wohin damit. Meiner Meinung nach wird dir diese zusätzliche Endstufe nichts bringen, außer einem höheren Stromverbrauch und einem weiteren, eventuell schönen Gerät im Hifi-Park.
Sehr spannende Diskussion!
Ich plane derzeit den Upgrade meiner Front von 3 x nuLine WS-12 auf 2 x nuLine 284 und 1 x nuLine CS-174, dabei denke ich natürlich auch darüber nach was ich zum Ansteuern der neuen Front sinnvoll investieren sollte. Reicht ein
Denon 3313 oder dessen HDMI 2.0 Nachfolger oder muss ich dazu noch eine Endstufe wie eine
Emotiva XPA-5 einplanen?
Eine nuLine 284 hat einen Wirkungsgrad von 85,5db bei 1 W auf 1 Meter. Nach
Rechner komme ich mit nur 30 Watt Leistung beim Receiver bei 2 Meter Hörabstand bereits auf 97 db. Für meinen geplanten kleinen Abhörraum von nicht mal 12qm wird das absolut ausreichend sein. Ein Standard AVR sollte also reichen, oder nicht?
Folgendes sehr günstiges Experiment macht mich diesbezüglich stutzig. Vielleicht könnt ihr mir sagen ob folgendes Experiment und Schlussfolgerung valide ist?
Ich habe hier einen
Sennheiser HD600 Kopfhörer mit 300 Ohm Impedanz und einem Schalldruckpegel von 97 db bei 1 kHz. Als AVR habe ich aktuell einen
Yamaha RX-V663.
Schließe ich den Kopfhörer direkt an den Kopfhörerausgang des AVRs an, und lasse darüber hochauflösende basslastige Musik abspielen, kann ich den Regler bis zur Schmerzgrenze aufdrehen, ohne dass es zu Störgeräuschen wie Kratzen oder Clipping kommt. An reiner Lautstärke mangelt es nicht! Nach Handbuch ist der Standard Kopfhörerausgang wie folgt spezifiziert: "AV 5 etc. (1 kHz, 50 mV, 8 Ohm) .... 100 mV/560 Ohm."
Schalte ich eine "Endstufe" dazwischen, in meinem Fall einen
Creek OBH-11 Kopfhörerverstärker und stelle dabei per Pegelmessgerät sicher, dass die Lautstärke in etwa die selbe ist (im Test etwa 77 dB), lässt sich folgender Unterschied nicht leugnen: Die gleiche Musik ist nicht lauter, sie ist jedoch deutlich "größer", "dynamischer" und irgendwie "musikalischer", weniger "blechern" als ohne "Endstufe". Laut genug ist beides.
Meine These: Ein großer Standlautsprecher wie eine nuLine 284 kann mit einem einfachen AVR der mindestens 30 Watt Leistung pro Kanal liefert auf 2 Meter zwar 97 dB Pegel liefern, aber nicht in allen Frequenzen! Insbesondere tiefe Frequenzen brauchen mehr Leistung und rechtfertigen eine dedizierte Endstufe mit Watt < 200 für < 100 dB.
Bei den Sennheiser Kopfhörern ist auffällig, dass der Schalldruckpegel explizit für 1 kHz angegeben wird. Welchen Schalldruck habe ich bei gleicher Verstärkerleistung bei 20, bei 50 Hz? Für welche Frequenz gilt der Wirkungsgrad bei den nuLines? Kaum über alle Frequenzbereiche oder? Sinusrauschen?
Ist die Analogie so korrekt, scheint es durchaus lohnenswert eine Endstufe mal testweise anzuschaffen und einzubinden, um zu testen, ob diese einen Unterschied macht.